Salzwasserdelfine

Die Salzwasserdelfine machen unter den vielen Arten der Delfinfamilie den größten Teil aus. Zu den Gattungen der im Salzwasser lebenden Delfine werden die Gattungen Cephalorhynchus, Delphinus, Feresa, Globicephalus, Grampus, Lagenodelphis, Lagenorhynchus, Lissodelphis, Orcinus, Peponocephala, Pseudorca, Stenella, Steno und Tursiops gezählt. Darüber hinaus gibt es weitere Delfinarten, die nicht ausschließlich im Salzwasser leben, sondern bisweilen auch in Gewässern mit Süßwasser, beispielsweise Flüssen und Flussmündungen, zu finden sind.
Die vielfach als typisch angesehenen Eigenschaften der Delfine wie die Bildung unterschiedlicher Gruppenverbände mit deutlichen sozialen Strukturen ist gerade bei den Salzwasserdelfinen sehr ausgeprägt. Sie leben dabei je nach Art in unterschiedlichen Lebensräumen.
In Küstennähe ist beispielsweise die Gattung Cephalorhynchus, auch Schwarz-Weiß-Delfine genannt, zu finden. Auf dem offenen Meer hingegen fühlt sich die Gattung Delphinus besonders wohl, welche Küstengebiete weitestgehend meidet, aber dennoch neugierig auf Menschen beziehungsweise Schiffe und Boote zu schwimmt, um auf den Bugwellen der Wasserfahrzeuge zu reiten und die Menschen mit hohen Sprüngen über die Wellen zu begrüßen. Im folgenden ein paar Vertreter der Salzwasserdelfine

Commerson-Delfin als Salzwasserdelfin

Der Commerson-Delfin wird wissenschaftlich mit dem Namen Cephalorhynchus commersonii bezeichnet. Auch die Bezeichnungen Jakobita, Jakobiter und Tonina sind geläufig. Seine Heimat sind die Küstengewässer südlich von Argentinien und rund um die Falklandinseln. Eine weitere, unabhängige Population befindet sich bei den Kerquelen-Inseln im Indischen Ozean.
Die typischen Merkmale des Commerson-Delfins sind:

  • Seine auffallende Färbung
  • Der rundliche, sich zur Spitze hin verengende Kopf
  • Die geringe Größe von bis zu 1,6 Metern
  • Bei einem Gewicht von bis zu 60 bis 85 kg
  • Wie alle Schwarz-Weiß-Delfine besitzt auch diese Art keinen Schnabel

Färbung und Merkmale

Die Färbung des Jakobiter ist an Kopf, Flossen, Schwanzstiel und den hinteren beiden Dritteln des Rückens schwarz. Der Rest ist weiß, wobei typischerweise im Bereich der Kehle ein weißer, im Bauchbereich ein schwarzer Fleck zu finden ist. Bei Jungtieren und neugeborenen Delfinen weisen die später schwarzen Bereiche ein helles Grau auf und färben sich erst mit der Geschlechtsreife tiefschwarz.
Die Flipper des Commerson-Delfins sind abgerundet und paddelförmig, die Finne ist länglich bis dreieckig und rundlich, dabei jedoch verhältnismäßig klein. Die Fluke ist recht breit und mittig eingekerbt. Die Nahrung des Commerson-Delfins besteht vorrangig aus Fischen, Kopffüßlern und Krebstieren, welche gemeinschaftlich in Schulen von ca. zehn Tieren gejagt werden, die sich bisweilen jedoch in größere Schulen mit bis zu hundert Tieren vereinen.
Derzeit geht man bei dieser Art von einer Lebenserwartung von ungefähr 20 Jahren aus, bei der zwischen dem siebten und zehnten Lebensjahr die Geschlechtsreife einsetzt. Das Weibchen trägt ungefähr elf Monate.

Weißbauchdelfin als Salzwasserdelfin

Der Weißbauchdelfin, wissenschaftlich als Cephalorhynchus eutropia bezeichnet, ist auch unter dem Namen Chilenischer Delfin bekannt und ausschließlich in den Küstengewässern Chiles zu finden. Er gehört zu den scheueren Vertretern der Delfine und meidet den Kontakt mit Menschen und Booten, was vermutlich auf die Jagdmethoden der Vergangenheit, mit Harpunen von Schiffen aus, zurück zu führen ist. Heute darf der Weißbauchdelfin nicht mehr gejagt werden. Er bevorzugt die seichteren Küstengewässer bis zu einer Tiefe von 200 m.

Merkmale und Aussehen

Wie sein Name bereits vermuten lässt, ist dem Weißbauchdelfin eine charakteristische, weiße Bauchzeichnung zu Eigen, welche durch ein dunkelgraues bis schwarzes Cape mit grauen Flecken ergänzt wird. Die Flipper sind leicht paddelförmig und werden von jeweils einem weißen Fleck hinter selbigen geziert. Die Finne ist abgerundet mit einer sichelförmigen Hinterkante, während die Fluke gekerbt ist.

  • Mit einer Größe zwischen 1,2 und 1,7 m und bis zu 65 kg ist er ein recht kleiner Vertreter der Delfinfamilie.
  • Seine Körperform ist dabei etwas breiter als die anderer Delfinarten.
  • Auch ihm fehlt die delfintypische Schnauze, die Flossen sind im Verhältnis zu seinem stämmigeren Körper recht klein.

Lebensweise

Über die Lebensweise des Weißbauchdelfins kann man nur Vermutungen anstellen, da seine Scheu vor dem Menschen ihn schwer zu erforschen macht. Man geht jedoch davon aus, dass er in seiner Lebensweise anderen Schwarz-Weiß-Delfinen gleicht, da man auch ihn in kleineren Schulen von bis zu zehn Tieren antrifft.
Der Weißbauchdelfin steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere, gilt jedoch aufgrund seiner derzeitig Population nicht sicher als vom Aussterben bedroht.

Hector-Delfin als Salzwasserdelfin

Der wissenschaftliche Name dieser Spezies lautet Cephalorhynchus hectori, aus dem englischen sind auch Bezeichnungen wie Neuseeland-Delfin oder Kleiner gefleckter Delfin überliefert. Als seine Heimat gelten ausschließlich die küstennahen Gebiete Neuseelands, sowohl östlich als auch westlich der Südinsel. Meerestiefen meidet diese Spezies, ebenso jede Entfernung von der Küste über 10 km hinaus.

Merkmale und Aussehen

  • Der Hector-Delfin gilt als der kleinste und inzwischen leider auch seltenste Vertreter der echten Delfine.
  • Bei einer Größe von 1,2 bis 1,5 Metern erreichen die Tiere ein Gewicht von 35 bis 60 kg.
  • Jungtiere kommen mit rund 9 kg Körpergewicht zur Welt und besitzen eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren.
  • Die Population des Hector-Delfins wird auf weltweit höchstens noch 4000 Tiere geschätzt.

Sozialverhalten und Lebensweise

Das Sozialgefüge des Hector-Delfins ist mit dem anderer Delfinarten vergleichbar. Sie jagen und leben in Gruppen zwischen zwei und acht Tieren, die sehr aktiv wirken, wobei sie gerne auf den Bugwellen von Schiffen reiten, neugierig auf Boote zusteuern und Algen spielerisch mit sich durchs Wasser ziehen. Typisch ist für diese Delfinart auch das Schlagen mit der Fluke auf die Wasseroberfläche
Optisch unterscheiden den Hector-Delfin seine Zeichnungen von anderen Delfinarten. Grundlegend grau gefärbt zeichnen schwarze Flächen die Stirn und die kurze Schnauze, ebensolche Streifen ziehen sich entlang der Seiten sowie von den Augen zu den dunkelgrauen Flippern.
Die Kehle sowie der Nacken hingegen zeigen sich zusammen mit dem Bauch weiß. Ein kleiner weißer Fleck zeichnet sich hinter den rundlichen Flippern ab. Die Fluke ist ebenfalls dunkelgrau und nur leicht gekerbt.
Des Weiteren findet sich eine Unterart des Hector-Delfins an der Nordseite der Nordinsel mit dem Namen Maui-Delfin (Cephalorhynchus hectori maui). Von dieser Art werden nur noch rund 100 Tiere lebend vermutet, sie ist somit stark vom Aussterben gefährdet. Beide Arten sind entsprechend in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt.

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