Giardien beim Hund

Giardien sind Schmarotzer, die sich im Verdauungssystem unserer Hunde einnisten. Bereits im Dünndarm reißen sie Nähr- und Inhaltsstoffe an sich, die für den Vierbeiner eigentlich so wichtig wären, um gesund zu bleiben. Darüber hinaus kommt es durch einen Befall mit diesen mikroskopisch kleinen Einzellern zu einem hartnäckigen Durchfall und Entzündungen im Magen-Darm-Bereich. Denn sie verbinden sich zu massiven Zysten und werden als solche dann ausgeschieden. Ein Umstand, der zum qualvollen Tod des Tiers führen kann. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, alles über diese Thematik zu wissen, was es darüber zu erfahren gibt.

Wie kommt es überhaupt zu einer Ansteckung mit Giardien?

Das wohl größte Problem dieser parasitären Einzeller ist ihre Lebensdauer. In einer feuchten Umgebung können sie rund drei Monate am Leben bleiben. Gelangen sie innerhalb dieser Zeit in den Körper eines Wirtstiers, wird dieser bereits angesteckt. Die Giardien vermehren sich bis ins Millionenfache und der Kreislauf nimmt kein Ende.

Eine Infektion erfolgt zum Beispiel durch folgende Szenarien:

  • Gegenseitiges Belecken, wenn eines der Tiere bereits infiziert ist.
  • Benutzung einer gemeinsamen Wasserschüssel.
  • Das Tier beschnuppert in der Wiese ein Häufchen eines infizierten Hundes.
  • Zysten befinden sich in einem Hundehäufchen, das aus Versehen zertreten wurde. Dadurch gelangen die Parasiten in den eigenen Haushalt.

Die Ansteckung kann im Prinzip überall erfolgen. Theoretisch bereits dadurch, dass ein benachbarter Hund von Giardien befallen wurde. Denn einmal auf einer normalen Wiese ausgeschieden herrschen hier genau die richtigen Umstände für die Parasiten. Hunde, die zum Kotfressen neigen, sind natürlich besonders stark gefährdet.

Alt- und Jungtiere sind besonders anfällig. Insbesondere in Stresssituationen, wie zum Beispiel bei einer Futterumstellung. Dadurch ist das Immunsystem angeschlagen, was den Parasiten erst dazu verhilft, sich derart massiv fortzupflanzen. Aber auch ein zu hoher Anteil an Kohlenhydraten im Futter führt dazu, dass sich die Geißeltierchen rapide vermehren.

Erschreckend: Bereits ein Gramm Kot kann mehrere Millionen Zysten beherbergen. Bereits zehn Stück an der Zahl reichen für eine Infektion aus.

Obwohl es nicht oft oder wirklich nur selten vorkommt, ist eine Ansteckung von Tier zu Mensch ebenso möglich. Sollte daher der eigene Hund betroffen sein, ist die Hygiene nun das oberste Gebot.

Wie kommt es überhaupt zur Ansteckung mit Giardien? Nun braucht der kranke Hund Unterstützung!

Sollten Hunde davon abgehalten werden, Pfützenwasser zu trinken?

Giardien leben natürlich in rauen Mengen im Pfützenwasser, denn hier herrschen die idealen Bedingungen für die Parasiten vor. Aber nicht nur Pfützen, sondern allgemein verunreinigtes Wasser oder auch Futter können zu einer Übertragung und Ansteckung von Giardien führen. Es ist eine Schmierinfektion, die durch ein anderes infiziertes Tier stattfindet.

Pfützenwasser ist dennoch eine eher zweischneidige Sache, da nicht jeder Kontakt und auch nicht jede Aufnahme der Parasiten sofort zur Erkrankung führt. Das Immunsystem ist unter optimalen Gegebenheiten dazu in der Lage, dies sofort abzuwehren. So können sich die Geißeltierchen nicht im Dünndarm festsetzen und werden wieder ganz normal ausgeschieden, ehe sie sich vermehren konnten.

Es ist insofern schwierig, einem so sozialen Tier wie einem Hund den Kontakt zu seinen Artgenossen völlig zu verbieten. Außerdem ist es fast unmöglich, bei jedem Spaziergang und bei jedem Freilauf zu überwachen, was die Tiere machen. Zur Ansteckung kann es also immer kommen.

Bezüglich Pfützenwasser gibt es einige Gründe dagegen, weshalb das Tier dies nicht bewusst trinken soll. Sollte es dennoch dazu kommen, ist noch keine Panik nötig.

Giardien beim Hund – Das Wichtigste im Kurzüberblick

  • Häufigkeit: Gelegentlich bis häufig (Man könnte sagen, jeder zweite Hund trägt Giardien in sich, aber nur bei einem Bruchteil der Tiere brechen die Symptome und die Krankheit Giardiose wirklich aus!)
  • Schwere: Mild bis mittelschwer (kommt auf Symptome und Dauer der Krankheit an)
  • Vorkommen: Bricht in erster Linie bei Junghunden und Welpen aus, kann aber bei Hunden jeden Alters vorkommen. Immer dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist, vermehren sich die Giardien rapide.
  • Ansteckungsgefahr: Zoonose = von Tier zu Mensch übertragbar, völlig gattungsunabhängig
  • Häufige und typische Symptome: Wiederkehrender Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust
  • Verlauf: Akut bis chronisch, je nach Behandlungserfolg und Reinfektionsgefahr
  • Diagnose: Untersuchung von einer Sammelkotprobe über mindestens drei Tage
  • Mögliche Behandlung: Medikamente, Hygienemaßnahmen, Schonkost, Immunsystem stärken
  • Prognose: Gut, führt nur in seltenen Extremfällen zum Tod
  • Zuständigkeit: Tierarzt oder Spezialisten für Gastroenterologie

Gut zu wissen: Interessante Fakten über Giardien beim Hund

  • Zwischen 10 und 20 µm ist eine Giardie groß. Das ist ein 10- bis 20-Tausendstel-Millimeter. Dementsprechend sind die Parasiten auch nicht mit freiem Auge erkennbar.
  • Die wissenschaftliche Bezeichnung von diesem Erreger lautet Giardia intestinalis. Aber auch unter den Begriffen G. duodenalis oder G. lamblia sind Giardien bekannt.
  • Giardien sind weltweit verbreitet und gelten bei den Hunden als die am häufigsten auftretenden Endoparasiten (das sind Parasiten, die den Wirt innerhalb seines Körpers bewohnen). Oftmals zeigen sich auch keine allzu starken Symptome, wodurch die Parasiten ein Tier-Leben lang in dessen Dünndarm leben.
  • Sind einmal so viele Giardien vorhanden, dass die Giardiose ausbricht, gilt dies als hochgradig ansteckend! Eine Ansteckung kann auf den Mensch und auch alle anderen Tiere erfolgen. Umgekehrt natürlich genauso.

Wie erkenne ich, ob sich Giardien bei meinem Hund eingenistet haben?

In ganz Deutschland gibt es Schätzungen darüber, dass rund 70 % aller Welpen und knapp 10 % aller erwachsenen Hunde von Giardien betroffen sind. Oft tragen sie die Parasiten sogar in sich, ohne dass etwas passiert. So richtig problematisch wird es, wenn durch die Parasiten die Krankheit Giardiose ausbricht.

Man sollte daher die Symptome gut kennen, die damit einhergehen können. Besonders bei Jungtieren, die mit den nachfolgend beschriebenen Symptomen zu kämpfen haben, sollte sofort eine Überprüfung auf Giardien erfolgen.

Typische Anzeichen von Giardien beim Hund sind:

  • Abgeschlagenheit
  • Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust oder andere Auffälligkeiten beim Gewicht
  • Wiederkehrender Durchfall (hell, leicht schleimig)

Wichtig in Bezug auf das Gewicht ist: Jungtiere verlieren kaum Gewicht, nehmen aber auch nicht zu, da die Giardien die dazu nötigen Nährstoffe stehlen. Senioren hingegen magern plötzlich und zunächst ohne erkennbaren Grund ab, wenn sie die Geißeltierchen in sich tragen.

Was ist Giardiose?

Giardien sind mikroskopisch kleine Einzeller, die mit dem freien Auge nicht zu sehen sind.

Hierbei handelt es sich um eine Krankheit, wobei der Terminus nicht ganz korrekt ist;

  • Ist der Hund von Millionen Giardien befallen, spricht man von einem akuten Befall.
  • Sind es aber bereits Milliarden von solchen Parasiten, da sie sich so rasch vermehren konnten, verhärten sich die Symptome und treten noch ein Stück weit problematischer auf. Dann spricht man von der Giardiose.

Zu den Symptomen der Giardiose zählen:

  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Extremer Durchfall beim Hund, für den folgendes gilt:
    • Farblich ist meist Gelb bis gelb-grün
    • kann auch Blut im Stuhl enthalten
    • Schleimig, fettig, auch breiig bis wässriger Kot
    • übelriechend, manchmal schaumartig
  • Fieber
  • Schwächung des Tieres
  • Verhaltensänderungen

Werden Giardien nicht behandelt, verschlechtert sich die Situation des Tieres zunehmend. Insbesondere, wenn es sich um einen jungen Hund handelt, kann es schnell zu einem medizinischen Notfall werden, weil er zum Beispiel zur Nahrungsverweigerung übergeht. Im Welpenalter ist zudem mit Wachstumsstörungen zu rechnen, da die Nährstoffe fehlen, die einen gesunden Wachstum gewährleisten.

Eine schnelle Checkliste zur Feststellung von Giardien beim Hund

Der Hund hat Durchfall, man ist sich aber noch unsicher darüber, ob wirklich Giardien oder gar Giardiose die Ursachen dafür sind. Hier empfiehlt es sich, mit einer Checkliste zu arbeiten.

  • Wie alt ist der Hund? Gehört er der Risikogruppe (Jungtiere und Welpen) an?
  • Woher stammt der Hund? Kommt er von einem Züchter oder aus dem Tierheim?
  • Ist der Hund oft mit Artgenossen zusammen? Besucht er zum Beispiel die Hundeschule?
  • Wann hatte der Hund zuletzt Durchfall? Wie sah dieser aus? Hat er oft Durchfall?
  • Hat sich der Hund außerdem erbrochen?
  • Gibt es Vorerkrankungen?
  • Wurde der Hund schonmal entwurmt? Wann fand das letzte Mal statt?
  • Wie steht es um das Allgemeinbefinden des Hundes?
  • Wirkt der Hund so, als hätte er Bauchschmerzen? Nimmt er die Gebetsstellung ein oder hat er einen gekrümmten Rücken? Lässt er sich am Bauch streicheln und anfassen, ohne zu knurren?
  • Hat das Tier einen normalen Appetit? Frisst er noch normal?
  • Wie viele Tiere leben sonst noch im Haushalt?
  • Hat das Tier ein geschwächtes Immunsystem? Bekommt der Hund zum Beispiel sporadisch oder auch regelmäßig irgendwelche Medikamente?

Wie wird man Giardien beim Hund wieder los?

Grundsätzlich bekämpft das Immunsystem die Giardien selbst. Es ist also durchaus möglich, dass das Tier gar keine weitere Unterstützung benötigt. Trotzdem ist es wichtig, medizinisch einzugreifen. Besonders dann, wenn es sich um einen schweren Befall handelt. Nur so kann vermieden werden, dass es am Ende zur Giardiose kommt und dann ist das Immunsystem meist nicht mehr stark genug, um die vielen Parasiten noch rechtzeitig abzuwehren, ehe es zu einem Zusammenbruch des gesamten Kreislaufs käme.

Wie lassen sich Giardien beim Hund nachweisen?

Um Giardien nachweisen zu können, gibt es verschiedene Testreihen, die in etwa drei Tage lang durchgeführt werden müssen. Man darf nicht vergessen, dass man nicht bei jedem Stuhlgang Zysten nachweisen kann.

Damit man seinen Hund auf Giardien untersuchen lassen kann, muss der Tierarzt eingesammelte Kotproben von zumindest den letzten drei Tagen vorliegen haben. Je nach Zustand des Hundes können auch Bluttests durchgeführt werden, damit man unter anderem auch weitere Krankheiten identifizieren kann. Bei einem Giardienbefall ist das nicht einmal selten.

Wie sinnvoll ist es, einen Giardien Test beim Hund zu machen?

Bei einer Einzelhaltung des Hundes ist eine Untersuchung genau dann sinnvoll, wenn der Hund bereits Anzeichen für einen Giardienbefall zeigt. Sollte dies der Fall sein, ist es wichtig, eine Kotflotation durchführen zu lassen, damit man das Ausmaß der Erkrankung viel besser einschätzen kann. Eventuell kann es sein, dass Kokzidien oder sogar Parasiten nachweisbar sind.
Ist die Flotation bei bestehendem Durchfall negativ, empfiehlt sich ein sogenannter Giardien Schnelltest. Weitere Tests sind nach einer guten Behandlung nicht mehr notwendig. Eine gute Behandlung zeichnet sich dahingehend aus, dass sich die Symptome verbessern. Ein Beispiel dafür kann sein, dass der Kot fest wird.

Eine Ausnahme ist es jedoch, wenn mehrere Tiere in einem Haushalt leben.

Bei Tierzuchten oder Mehrhaltung ist es sinnvoll, alle Tiere testen zu lassen, sobald eine Durchfallproblematik oder der Verdacht auf Giardien besteht. Es empfiehlt sich eine Flotation von allen Tieren, die ein oder mehrere der zuvor genannten Symptome zeigen. Diese Empfehlung gilt im Übrigen auch für die Menschen, die gefährdet sind und mit im Haushalt leben. Junge und ältere Menschen zählen mit dazu.

Unbedingt zu beachten ist: Es besteht weiterhin ein hohes Übertragungsrisiko von Tier zu Mensch und auch von Mensch zu Tier. Dies rechtfertigt die Behandlung auch ohne Symptome!

Wie führt man die Kotflotation durch, um die Erkrankung zu erkennen?

In dem Fall wird mit einem handelsüblichen Flotationstest gearbeitet. Mit diesem wird die korrekte Kotmenge entnommen. Man nutzt dafür den Einsatz aus dem Becher. Wichtig ist, dass man unbedingt Einweghandschuhe dabei trägt. Danach setzt man ihn wieder in das Behältnis und füllt ihn bis zum oberen Rand mit der dazugehörigen Flotationslösung. Wichtig ist dabei außerdem, dass diese ein hohes spezifisches Gewicht besitzt und zugleich eine hohe Dichte aufweist. Kochsalzlösungen, Zinksulfatlösungen oder aber auch Zuckerlösungen gehören in dem Fall dazu.

Anschließend legt man ein kleines Deckgläschen oben drauf.

Nun muss die Probe insgesamt für 30 Minuten stehen bleiben. Am besten stellt man sich dazu einen Timer, um die Zeit nicht zu vergessen.

Nach der halben Stunde kann man das Deckgläschen abnehmen und den Objektträger platzieren. Dieser Träger wird nun unter einem Mikroskop genau untersucht. Den Behälter kann man danach entsorgen, indem man zuvor noch den Deckel schließt.

Als Alternative gibt es Schnelltests, die man durchführen kann, um Giardien bei seinem Hund festzustellen. Diese Sets gibt es unter anderem online zu kaufen.

Es gibt sogar verschiedene Flotationssets für Fortgeschrittene, die natürlich auch mit einer entsprechenden Ausstattung versehen sind, die man unter anderem in Tierarztpraxen bekommen kann. Dafür werden die folgenden Utensilien benötigt:

  • Becherglas, Fassungsvermögen 250 ml
  • Deckglas
  • Drahtöse
  • Einweghandschuhe
  • Kaffeesieb
  • Kotprobe des Hundes
  • Mikroskop
  • Objektträger
  • Spritzflasche mit enthaltener Flotationslösung
  • Stößel und Mörser
  • Timer / Zeitschaltuhr

Es werden etwa fünf Gramm der Kotprobe in den Mörser gegeben. Danach gibt man die Flotationslösung dazu und vermischt sie mit dem Stößel, bis eine homogene Masse entsteht. Diese lässt man durch ein Kaffeesieb und spült sie mit der Lösung so lange, bis das Becherglas bis zum Rand voll ist. Danach lässt man es auch hier 30 Minuten stehen.

Im Anschluss entnimmt man zehn Tropfen und gibt sie auf den Objektträger. Das Deckglas wird oben draufgelegt. Danach kann man die Probe des Hundes auf Giardien untersuchen.

Giardien effektiv behandeln – Therapie und Hilfsmittel

Sobald Giardien durch den zuvor beschriebenen Test nachgewiesen wurden, ist eine Behandlung mittels eines Präparats vorgesehen. Dies wird über mehrere Tage hinweg verabreicht. Anschließend erfolgt in der Regel ein erneuter Test, um den Behandlungserfolg abzuschätzen. Dieser liegt bei rund 80 %, eine zweite Behandlung ist also nicht auszuschließen. Der Grund für die Notwendigkeit liegt hier bei der Hartnäckigkeit und der Resistenz der Parasiten. Sobald die Behandlung beginnt, erkennen sie diese als einen Angriff und ziehen sich in den Blinddarm oder gar unerreichbare Gallengänge zurück. Eine erneute Infizierung erfolgt dabei einige Tage oder sogar Wochen später.

Ist bereits die Giardiose ausgebrochen, kann die Behandlung auch in Intervallen und mithilfe von gleich mehreren Durchgängen erfolgen.

Welche Mittel setzt der Tierarzt zur Behandlung ein?

Das deutschlandweit am häufigsten eingesetzte Mittel gegen Giardiose ist das Präparat Fenbendazol. Behandelt wird das Tier hierbei in der Regel an fünf direkt aufeinander folgenden Tagen. Eine Woche danach gibt es eine Kontrolluntersuchung. Werden dabei dann weiterhin Zysten ausgeschieden, kommt es zu einer zehntägigen Behandlung, bei der dann auch das Antibiotikum Metronidazol zum Einsatz kommt. Alternativ wenden auch viele Tierärzte von Grund auf eine Wurmkur durch Panacur an.

Im Großen und Ganzen geht es bei der Behandlung darum, die Giardien aus dem Darm zu verdrängen. Das führt aber nicht zu einer vollständigen Eliminierung. Wurmkur und Antibiotika können das Immunsystem darüber hinaus stark schwächen, da die Darmflora in der Regel dabei zumindest kurzfristig geschädigt wird. Neben der Vertreibung der Giardien kann es auch dazu kommen, dass lebenswichtige Bakterien abgetötet werden, die eigentlich Eindringlinge im Darm angreifen würden. Bleiben Giardien im Darm zurück, die nicht von den Medikamenten erwischt werden, kommt es schnell zur Reinfektion.

Es ist daher wichtig, genauestens mit dem Tierarzt abzuklären, welche Behandlung angestrebt wird und sich außerdem jeden Schritt genau erklären zu lassen. Wird die Darmflora auf Dauer gestört, können schwerwiegende Folgeerkrankungen auftreten, etwa das unter Hundebesitzern stark gefürchtete IBD (kurz für Inflammatory Bowel Disease).

Problematisch wird es außerdem dann, wenn der Tierarzt als letzten Ausweg das Mittel Cortison wählt. Zwar hilft das kurzfristig gegen die Symptome, aber eben auch nur hiergegen. Das Immunsystem wird gänzlich unterdrückt, die Ursache somit nicht behoben. Eine wirkliche Heilung kann damit nicht erreicht werden, stattdessen wird der Kreislauf des Hundes immer noch stark geschwächt. Es ist daher nötig, das Tier möglichst bei seiner Heilung zu unterstützen; abgesehen von der Medikamentengabe. Hierbei helfen die nachfolgenden Tipps.

Kot muss sofort entsorgt werden

Sobald der Kot vom Tier abgesetzt wurde, muss er sofort im Müll entsorgt werden. Er darf auf keinen Fall die Toilette hinuntergespült werden! Denn Giardien können dadurch auch das Brauchwasser verunreinigen und gelangen damit in die Trinkwasserversorgung. Innerhalb von Kläranlagen sind die mikroskopisch kleinen Tiere nur schwer zu beseitigen.

Hitze wird von den Parasiten nicht gut vertragen

Gegenüber von Hitze sind Giardien ebenso empfindlich, wie es bei Trockenheit der Fall ist. Daher sollten die Flächen, auf denen sich die Tiere am häufigsten aufhalten, unbedingt heiß gereinigt werden. Der Boden zum Beispiel durch einen Dampfreiniger und Decken können bei 60°C in die Waschmaschine gegeben werden. Auch für die Trink- und Essgeschirre des Hundes gilt dies.

Wobei aber zu beachten ist, dass die Reinigung durch ein Dampfdruckgerät auch nach hinten losgehen kann; die zurückbleibende Feuchtigkeit könnte nämlich für die Giardien sogar hilfreich sein.

Betroffene Tiere müssen regelmäßig gesäubert werden

Es gilt hier die goldene Mitte zu finden. Auf der einen Seite ist ein ständiges Baden nicht gut für das Fell des Tiers, da dies seine Haut austrocknen kann. Auf der anderen Seite ist aber genau das notwendig, um die Zysten auch aus dem Fell zu bekommen.

Insbesondere die Gegend um den After sollte regelmäßig gesäubert werden. Ganz wichtig ist danach ein intensives Händewaschen und Desinfizieren der eigenen Hände!

Hygiene ist ohnehin das oberste Gebot

Im gesamten Haushalt, dem die betroffenen Tiere angehören, ist Hygiene nun am allerwichtigsten. Chlorbleichlauge soll eine gewisse Wirkung in diesem Sinn besitzen. Parasitenwirksame Desinfektionsmittel hingegen sollten nicht angewendet werden, um die Giardien zu bekämpfen, da dazu eine derart große Menge nötig wäre, die als äußerst ungesund gilt. Für Tier, wie auch Mensch.

Es empfiehlt sich im Übrigen auch, den Kot nur mit Gummi- oder Latexhandschuhen anzufassen, um ihn anschließend zu entsorgen.

Unterstützende Schonkost und Lebensmittel

Das Wundermittel, nämlich die Morosche Karottensuppe, darf in dieser Auflistung natürlich nicht fehlen. Sie ist ein sehr gutes Hausmittel gegen Durchfall für Hund wie Mensch, aber sie kann nur unterstützend bei Giardien helfen und ist daher kein Ersatz für Therapie bzw. Medizin.

Durch das in den Karotten enthaltene Oligosaccharid wird es für die Giardien beim Hund sehr viel schwerer, sich in der Darmschleimhaut anzusiedeln. Dementsprechend ist die Morosche Karottensuppe auch ein gutes vorbeugendes Mittel gegen diese Parasiten.

Auf der anderen Seite enthält die Suppe sehr viele Kohlenhydrate. Wie vorhin schon erwähnt ernähren sich die Giardien hiervon. Daher gilt auch hier, dass ein gesundes Maß gefunden werden muss, um die Moro-Suppe auch wirklich hilfreich gegen Giardien einzusetzen. Insbesondere bei ernsthaften Symptomen, wie Fieber oder schlechten Vitalwerten ist die Suppe zu empfehlen. Als tägliches Futter sollte sie jedoch nicht auf dem Speiseplan landen. Stattdessen lieber als Vorspeise zum üblichen Futter.

Kokosöl ist auch ein Nahrungsmittel, das dem Hund bei Giardien helfen kann. Denn diesem Öl wird eine sogenannte antimikrobielle Wirkung zugeschrieben, die das Immunsystem stärkt und alle Abwehrkräfte im Körper des Tiers mobilisiert. Es greift der Darmflora unterstützend unter die Arme und schafft dabei ein Klima, das die Giardien geradezu als abstoßend empfinden.

Als generelle Schonkost ist am besten die typische Durchfall-Schonkost zu füttern.

Folgende Kräuter sind bei Giardien besonders wirksam:

  • Einjähriger Beifuss (Artemisia annua)
  • Grapefruitkernextrakt
  • Kanadische Gelbwurz (Hydrastis Canadensis)
  • Knoblauch (Allium sativum)
  • Nelken (Caryophyllus aromaticus)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Schwarz Walnuß (Juglans nigra)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Wermut (Artemisia absinthum)
  • Wilder Thymian (Thymus serpyllum)
  • Wohlriechender Gänsefuss (Chenopodium ambrosioides)

Eine weitere unterstützende Maßnahme gegen Giardien ist die Buttermilch mit Kräutern. Diese wird folgendermaßen zubereitet: Jeweils drei bis vier Esslöffel Oregano, Thymian und Majoran werden in einen halben Liter Buttermilch gemischt. Das wird dann gut umgerührt und über Nacht zum Ruhen in den Kühlschrank gestellt. Zu jeder Mahlzeit kommen dann zwei Esslöffel dieser Kräuter-Buttermilch hinzu. Es kommt natürlich ganz auf die Haltbarkeit an (lässt sich gut mittels Geruchstest prüfen), aber im Grunde kann eine solche Dosis bis zu acht Wochen lang verabreicht werden.

Ernährungsumstellung ist allgemein zu empfehlen

Brechen Giardien bei einem Hund aus, weist das in der Regel auf eine Hohe Anzahl an Kohlenhydraten hin, die eigentlich gar nicht notwendig wären. Davon ernähren sich nicht nur Giardien, das belastet auch abseits dieser Parasiten den gesamten Verdauungsprozess des Tiers massiv. Man sollte daher unbedingt auf ein getreidefreies Hundefutter und damit gesünderes Nassfutter umsteigen.

Zeitungen und Tücher gegen akute Inkontinenz auslegen

Durchfall verschwindet natürlich nicht innerhalb von ein paar Stunden. Im Fall von Giardien hat man es hier sogar mehrere Tage lang damit zu tun. Auch das Erbrochene des Tieres muss regelmäßig beseitigt werden. Hier nützt es, Zeitungen auszulegen und mit Inkontinenzunterlagen zu arbeiten. Sollte der Hund mehr an explosionsartigem Durchfall leiden, müssen sogar die Möbel abgedeckt und am besten noch mit Malerkrepp geschützt werden.

Teppiche sollten außerdem ganz entfernt werden, bis sich die Situation wieder gelegt hat. So wird verhindert, dass diese auch noch speziell gereinigt werden müssen.

Sonderfall: Hygiene im Garten

Besitzt man einen eigenen Garten, in dem sich der Hund während seiner Giardien-Krankheit bewegt, müssen natürlich auch hier gewisse Hygienemaßnahmen erfolgen.

Die Stellen, von denen der Kot eingesammelt wurde (auch hier; nicht die Toilette runterspülen und am besten mit Hygienehandschuhen anfassen), haben noch eine geringe Verschmutzung mit Giardien. Sie sollten daher mit Kalk bestreut werden, um eine Reinfektion zu verhindern. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte der Hund nämlich an selbiger Stelle wieder schnüffeln. Einen solchen Kalk gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen, am besten einfach danach fragen.

Ein Gesundheitstagebuch führen

Spätestens, wenn die Giardiose eintritt, sollte ein Gesundheitstagebuch geführt werden. Denn es handelt sich hier um eine äußerst komplexe Erkrankung, die eine genaue Einhaltung der vom Tierarzt vorgegebenen Therapie erfordert. Ein Gesundheitstagebuch ist hierbei dementsprechend nützlich.

Sollte es zum Beispiel zu Folgeproblematiken kommen, lässt sich der Werdegang dadurch genauestens nachverfolgen. Aber auch eine Ernährungsumstellung ist damit dann durchaus leichter möglich. So zum Beispiel, ob es nach einem bestimmten Futter stärkere Schübe gegeben hat.

Was sollte im Gesundheitstagebuch angeführt werden?

  • Uhrzeitangaben können nützlich sein, sind aber kein Muss. Wichtiger ist ein ungefährer Zeitraum, wie morgens/mittags/abends.
  • Es sollte alles drinstehen, was die Ernährung des Tiers betrifft.
  • Auch Medikamente sollten immer lückenlos erwähnt werden.
  • Genauso ist es auch wichtig, Hausmittel und Alternativmedizin festzuhalten, sollte so etwas zum Einsatz kommen.
  • Beim Check des Gesundheitszustands sollten die aktuellen Vitalwerte aufgeschrieben werden. Hatte das Tier Fieber? Wie steht es um seine Launen? Bessert sich die Inkontinenz?
  • Wann hat es starke Schübe gegeben, wann kam es zur offensichtlichen Besserung?
  • Welche Symptome hat das Tier zum jeweiligen Zeitpunkt gehabt? Was ist davor und danach geschehen?

Um sich das Ganze dann noch etwas leichter zu machen, kann man natürlich auch einen Reinigungs- und Hygieneplan mit dem Gesundheitstagebuch verbinden.

Sollte es zu offenen Fragen kommen, dann werden die am besten auch gleich in diesem Tagebuch notiert. Denn das kommt dann ohnehin zum Tierarzt mit, so kann das gleich alles in einem durch geklärt werden.

Das Wichtigste während der ersten Behandlungszeit

Erfahrungsberichte zeigen immer wieder, dass innerhalb der ersten Behandlungsstunden nach der Einnahme von Medikamenten richtiggehende Durchfallattacken eintreten. Ein großer Vorrat an Kotbeuteln darf daher nicht fehlen, außerdem sollte man sogar darüber nachdenken, dem Hund pro forma ein Halsband oder Geschirr anzulegen. So kann man ihn jederzeit schnappen und ihn bei Bedarf zur Klostelle bringen. Ist der Hund aus irgendeinem Grund an Windeln gewöhnt (manche Besitzer legen ihrer läufigen Hündin zum Beispiel spezielle Hundewindeln an), können auch die genutzt werden, um die Inkontinenz etwas in den Griff zu bekommen.

Während dem gesamten Behandlungszeitraum sollte der Hund keinen Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen haben. Man selbst muss natürlich bei ihm bleiben, weil immer die Situation eintreten kann, dass Bedarf für etwas besteht.

Frisches Wasser ist natürlich auch sehr wichtig. Und zwar eine Menge davon. Empfehlenswert wäre außerdem, den Schlaf- und Ruhebereich des Tiers einzugrenzen. Das macht es leichter, die Verunreinigung im Griff zu behalten. Hier können außerdem abwaschbare Unterlagen ausgelegt werden.

Was sich im Anschluss an die Durchfall- und Brechattacken nicht mehr reinigen und/oder desinfizieren lässt, sollte am besten wegkommen. Da es so wichtig ist, hier nochmal eine Checkliste, woran alles gedacht werden muss:

  • Auto, falls der Hund darin transportiert wurde
  • Böden gründlich desinfizieren und wischen
  • Decken und Schlafplätze (Körbchen nicht vergessen!)
  • eigene Kleidung
  • Näpfe
  • Schuhe, die bei Gassirunden getragen wurden
  • Spielsachen
  • Teppiche
  • Transportboxen

Dieser Wasch- und Desinfektionsrhythmus muss nach jeder weiteren Medikamentengabe erfolgen, um das Risiko zur Reinfizierung so gering wie möglich zu halten.

Giardien vorbeugen – wie kann man das bewerkstelligen?

Die Zysten können förmlich überall sein. Ohne einen Wirt können Giardien knapp drei Monate lang überlegen und warten dabei stets auf den perfekten Zeitpunkt, um ein neues Zuhause zu befallen.

Es gibt ein paar Tätigkeiten, die dabei helfen können, einem Befall vorzugbeugen. Eine Garantie gibt es dennoch keine.

  • Schlafplatz und Boden muss regelmäßig (möglichst mit hoher Hitze) gereinigt werden. Wichtig ist, dass danach auch schnell dafür gesorgt wird, dass es wieder trocken ist.
  • Decken, Kissen usw. sollten regelmäßig bei 60°C in der Waschmaschine durchgewaschen werden.
  • Futter- und Trinknäpfe sollten nicht nur regelmäßig ausgewechselt, sondern auch täglich mit kochendem Wasser ausgewaschen werden. Alternativ kann man sie natürlich in die Spülmaschine geben und ein Programm mit mindestens 60°C aktivieren. Durch den Trocknungsvorgang sterben die Giardien in der Regel ab.
  • Das Wasser sollte zudem alle paar Stunden gewechselt werden. Dies ist aber auch über Giardien hinaus eine wichtige Hygienegrundlage – für alle Haustiere.
  • Auch das Spielzeug sollte möglichst regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden.
  • Bevor ein Hund seine Utensilien zurückerhält, müssen sie gut getrocknet werden.
  • Kotreste müssen unbedingt aus dem Fell geschnitten werden. Die Haare rund um die Region des Afters sollten regelmäßig entfernt werden, damit es nicht zu allzu vielen Rückständen kommt. Auch sollte diese Gegend regelmäßig gesäubert werden.

All die vorgenannten Tipps helfen im Übrigen auch gut dabei, einem Rückfall von Giardien oder Giardiose beim Hund möglichst entgegenzuwirken.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Hund und Giardien

Kann der Hund eine Resistenz gegen Giardien entwickeln?

Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zu diesem Thema. Eine Resistenz gegen Giardien ist wohl ebenso wahrscheinlich wie eine Resistenz gegen die zur Behandlung benötigten Mittel. Auszuschließen ist es nicht von vornherein, es gibt aber zu wenige Studien oder belegte Fälle zu diesem Thema.

Ist der Züchter schuld, wenn der Welpe Giardien hat?

Man kann nicht sagen, dass der Züchter grundlegend die Schuld daran trägt, wenn ein Welpe Giardien in sich trägt. Die Infektion kann ja tatsächlich durch tausende von Umstände erfolgen. Ist das Muttertier betroffen, ist es fast unmöglich, eine Infektion der Welpen zu verhindern. Kommt das Jungtier nun in eine andere Familie und wird dadurch von seinem bisherigen Rudel getrennt, ist er starkem Stress ausgesetzt. Giardien, die bislang noch keine Symptome gezeigt haben, beginnen sich durch ein abgeschwächtes Immunsystem nun rapide zu vermehren und plötzlich zeigen sich Durchfall, Erbrechen & Co. Ein Umstand, der sich vom Züchter nicht voraussehen lässt.
Die Frage ist also vielmehr, ob der Züchter bewusst ein von Giardien infiziertes Muttertier zur Züchtung herangezogen hat. Solange keine Symptome bekannt waren und damit auch der Befall der Parasiten bislang nicht erkannt wurde, hat der Züchter hier nicht fahrlässig gehandelt.

Wann und vor allem wie lange soll eine Behandlung durch den Tierarzt erfolgen?

Durchfall ist nicht nur ein mögliches Symptom verschiedener Krankheiten, sondern kann auch alleinstehend auftreten. Etwa, weil das Tier etwas Falsches zu sich genommen hat. Experten empfehlen demnächst nur dann eine Behandlung, wenn auch wirklich Durchfall besteht, der mit Giardien im Zusammenhang steht. Das gilt auch für alle weiteren Symptome darüber hinaus.

Sind Giardien gefährlich für den Hund?

In einem gewissen Ausmaß sind Giardien für Hunde gefährlich. Jeder plötzliche Gewichtsverlust sollte Anlass zur Sorge geben. Insbesondere dann, wenn der Hund ein unterdrücktes oder geschwächtes Immunsystem hat.
Der Parasit kann sogar den Tod verursachen, wenn er nicht behandelt wird, obwohl das ziemlich selten der Fall ist. In den meisten Fällen hat der Hund einfach Durchfall und/oder Erbrechen. Das wiederum kann zu Austrocknung führen. Daher muss sichergestellt werden, dass das Tier gut versorgt ist. Notfalls sollte man daher einen Tierarzt hinzuziehen, um einen entsprechenden Behandlungsplan zu erhalten.

Wie oft sollte ein Hund auf Giardien getestet werden?

Grundsätzlich gilt, dass ein Hund unabhängig vom Verdacht auf Giardien zumindest zweimal im Jahr untersucht werden sollte. Das gilt für seine körperliche Fitness genauso wie für die regelmäßige Kotüberprüfung.
Insbesondere neu adoptierte Hunde (ob Welpe oder Hund aus dem Tierheim) sollten frühestmöglich durchgecheckt werden.

Was sind überhaupt Giardien?

Giardien sind sogenannte Einzeller. Sie verfügen nicht über Mitochondrien und können demnach Energie nicht dadurch erhalten, indem sie sauerstoffhaltigen Zucker verarbeiten. Ein Vorgang, den unsere Körper und die unserer Tiere durchschreiten. Anders als wir gewinnen Giardien stattdessen ihre Energie ganz ohne Sauerstoff, nämlich durch die Vergärung von Kohlenhydraten. Ein Vorgang, den übrigens auch Krebszellen in Gang bringen. Aber auch Zucker trägt dazu bei, dass sich die Parasiten erhalten und vermehren können.
Da immer mehr Trockenfuttersorten zur heutigen Grundfütterung der Hunde gehören, beginnt bereits hier die Problematik mit den Giardien. Die Futtersorten enthalten mindestens 20 % Stärke, manchmal sogar noch mehr. Dadurch wird im vorderen Dünndarm des Hundes mithilfe von Amylase und durch Darmsymbionten Zucker. Ein Teufelskreis beginnt.
Mal davon abgesehen ist Trockenfutter sowieso nicht das optimale Futter, das ein Hund bekommen sollte. In Bezug auf Giardien macht immer die enthaltene Stärkemenge Probleme. Aber die ist in der Regel nicht auf den Etiketten verzeichnet. Man bekommt nur eine ungefähre Zahl davon ausgerechnet, wenn man die Analysewerte der gesamten Zusammensetzung mühsam herausrechnet.

Welche alternativen Medikamente könnten gegen Giardien helfen?

Sobald man zur Naturheilkunde übergeht, tut man das, was die üblichen Medikamente nicht übernehmen können. Während die Darmflora durch alternative Medikamente wiederaufgebaut wird, entzieht man den Giardien gleichzeitig ihre Hauptnahrung.
Ein sehr beliebtes Mittel hierzu ist das Bartflechtenextrakt. Seine Wirkung gegen Giardien findet ihren Ursprung in der Behandlung und Gesunderhaltung von Geflügel. Hühner und andere Vögel erkranken häufig an Trichomonaden. Hierbei handelt es sich um enge Verwandte von den Giardien. Da gegen sie das Extrakt der Bartflechte, aber auch das der Ringelblume als hochwirksam gilt, werden solche Mittel auch gerne gegen Giardien eingesetzt. In Bezug auf Geflügel und Trichomonaden konnte zum Beispiel eine wissenschaftliche Studie an der Universität in Leipzig eine 95 % Sicherheit aufweisen, dass die Parasiten alle abgetötet wurden. Somit geben Bartflechte und Ringelblume bei Giardien beim Hund auch Hoffnung darauf, dass die Geißeltierchen nicht nur verdrängt, sondern auch wirklich abgetötet werden. Wissenschaftliche Studien hierzu stehen allerdings noch aus, während es bereits viele Erfahrungsberichte hierzu gibt.
Experten der Naturheilkunde setzen außerdem auf Immunglobuline des Typs A. Diese blockieren die Giardien darin, sich an die Darmwand anzuheften.

Was tun, wenn der Hund die Medikamente nicht verträgt?

Leider kann es immer dazu kommen, dass ein Tier die Medikamente nicht verträgt. Das zeigt sich aber in der Regel nicht während der Behandlung bzw. fällt es hier aufgrund der hartnäckigen Symptome, die durch die Giardien hervorgerufen werden, nicht auf. Besonders Hunde mit einem empfindlichen Magen können negativ auf Antibiotika und andere Medikamente reagieren. Auch hier kommt es zu Durchfall und Magenkrämpfen. In ganz extremen Fällen bleiben sogar Magenschutztabletten, Darmpräparate und allgemeine Schmerzmittel wirkungslos.
In so einem Fall muss die Behandlungsrunde abgekürzt werden, wenn nicht sogar ein Abbruch vonnöten ist. Denn es bringt nichts das Immunsystem des Tiers erst recht zu strapazieren. Am Ende erleidet es noch einen lebensgefährlichen Kreislaufkollaps. Davon abgesehen können die Giardien gar nicht besiegt werden, wenn der arme Vierbeiner unter einem richtigen Dauerstress zu leiden hat. Genau das hätte nämlich den gegenteiligen Effekt. Die Geißeltierchen vermehren sich weiterhin rasch und die Giardiose bricht aus.
Hier gilt es nun den Darmtrakt des Tiers zu sanieren. Schonkost und Hühnerbrühe; das steht nun in erster Linie auf dem Speiseplan für die Fellnase.

Womit ist nach der Behandlung gegen Giardien beim Hund zu rechnen?

Zu guter Letzt befassen wir uns mit dem, was nach der Behandlung von Giardien auf den Besitzer wartet.
Durch die hohen Strapazen des Darm- und Harntrakts kommt es nicht selten zu einer Blasenentzündung, wenn einmal alles überstanden ist. Die äußert sich typischerweise durch einen starken Harnabsatz und Inkontinenz. Man sollte dem Tier nicht böse sein, wenn es nicht lange halten kann und sich einzunässen beginnt. Wichtig ist, dass es von Teppichen und Teppichmöbeln fernbleibt, bis es sich wieder erholt hat. Es schadet außerdem auch hier nicht, dem Vierbeiner noch mit Schonkost unterstützend unter die Arme zu greifen.


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