Katzen werden oft von Ohrmilben geplagt, die Ohrräude verursachen. Hierbei handelt es sich um Milben, welche die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang befallen. Bei sehr starkem Befall können sie sich selten noch weiter ausbreiten und auch andere Körperpartien besiedeln. Die Übertragung erfolgt meist durch Kontakt zu anderen befallen Tieren, wie Hunde oder Katzen, selten auch über Menschen, die Kontakt mit infizierten Tieren hatten.
Da die Milben mehrere Wochen überleben und den Wirt wechseln können, ist somit auch eine Infektion bei reinen Hauskatzen möglich. Bei Ohrmilben bei Katzen handelt es sich um weiße, sehr kleine Parasiten mit einem Durchmesser von gerade einmal 0,4 mm.
Bei genauer Betrachtung lassen sie sich als winzige bewegliche Punkte im Ohr der Katze entdecken. Ihre schädliche Wirkung auf die Katze besteht darin, dass sie sich mit Vorliebe in der Ohrmuschel einnisten, wo sie die Haut durchstechen und sich von dem austretenden Sekret ernähren.
Zudem vermehren sie sich in dieser feuchtwarmen Umgebung sehr schnell, sodass sich der Befall rasch ausbreitet. Des Weiteren gehören die Ohren aufgrund ihrer Position am Kopf zu einer der wenigen Stellen, welche die Katze selbst nicht gründlich reinigen kann, so reinlich sie auch sonst meist sind. Wie man Ohrmilben bei einer Katze erkennt und welche Hausmittel helfen, wird im Folgenden erklärt.
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Katzen können noch von weiteren Milbenarten befallen werden:
Die häufigste Form von Milbenbefall erfolgt jedoch von Ohrmilben, während andere Infektionen eher selten sind.
Optische Symptome: Eine Ohrräude lässt sich optisch meist an schwarzbraunen, krümeligen, dick verkrusteten Stellen erkennen. Diese bilden sich aufgrund von vermehrter Ohrenschmalzbildung als Reaktion auf den Milbenspeichel. Manche Arten von Ohrmilben rufen auch blätterteigähnliche Krusten hervor. Bei einem Blick in die Ohren zeigt sich meist, dass auch der Gehörgang deutlich gerötet ist.
Verhalten der Katze: Katzen, die von Ohrmilben geplagt werden zeigen meist eine starke Unruhe und leiden unter Juckreiz, weshalb sie sich vermehrt kratzen. Zudem schütteln sie vermehrt und heftig den Kopf. Oft beobachtet man auch scheinbar völlig unkoordinierte Bewegungen. Dies kann zum einen daran liegen, dass die Katze versucht, durch Schütteln den Juckreiz zu lindern, zum anderen kann ein starker Befall auch den Gleichgewichtsinn beeinflussen, welcher im Ohr gesteuert wird.
Generell sind Jungtiere und Katzen mit schwachem Immunsystem eher gefährdet. Deshalb sollte man regelmäßig die Ohren kontrollieren und auf Anzeichen achten. Da es auch Katzen gibt, die keine oder kaum Veränderungen in ihrem Verhalten zeigen, ist eine regelmäßige optische Kontrolle der Ohren ratsam. Die Ohrmilben können nur ein Ohr, genauso häufig aber auch beide Ohren befallen.
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Da Ohrmilben bei Katzen winzig klein sind, ist es oft nicht möglich, selbst eine gesicherte Diagnose zu stellen. Der Tierarzt wird die Ohren der Katze mit einem Otoskop, welches es ihm ermöglicht einen genauen Einblick in den Gehörgang zu bekommen, untersuchen.
Zudem besteht die Möglichkeit, einen Abstrich des Ohrenschmalzes unter dem Mikroskop zu untersuchen, um die genaue Art der Milben zu bestimmen und somit die beste Behandlung herauszufinden.
Bei starkem Juckreiz kann ein derart häufiges Kratzen an den befallen Ohren auftreten, dass die Tiere sich im schlimmsten Fall selbst verstümmeln.
Bei sehr starkem Befall kann auch das Trommelfell durchbrochen werden, hierdurch breitet sich die Entzündung bis in Mittel- und Innenohr aus. Bei unbehandeltem Krankheitsverlauf kann die Entzündung auch die Hirnhäute und das Gehirn befallen.
In seltenen Fällen besiedeln die Milben auch andere Körperpartien und lösen dort Hautekzeme aus. Infolge dieser Ausbreitung fügen sich viele Katzen großflächige Kratzwunden zu, die wiederum andere Krankheiten auslösen können.
Nach der Diagnose wird der Tierarzt eine Salbe verschrieben, die direkt im Ohr angewandt wird. Diese enthält meist den Wirkstoff Ivermectin. Für die korrekte und schnellwirksame Anwendung müssen jedoch folgende Dinge beachtet werden:
Zudem sollten sämtliche Liegeplätze, Kratzbäume und Spielzeug der Katze gründlich gereinigt werden, da die Milben auch an diesen Orten vorkommen und dort mehrere Wochen überleben können. Auch das eigene Bett und Sofa sollten gereinigt werden, ebenso Teppiche oder Badematten, da Textilien ein häufiger Befallsort sind.
Leben noch weitere Tiere im Haushalt, sollte man auch diese auf Ohrmilben untersuchen, da die Parasiten sich von Tier zu Tier ausbreiten können. Auch eine Infektion von Hund zu Katze oder umgekehrt ist möglich.
Hat sich der Milbenbefall bereits am ganzen Körper ausgebreitet, kann es nötig sein, das Katzenfell zu scheren, um die einfachere Anwendung eines Insektizid-Shampoos zu ermöglichen. Die Behandlungsdauer hierbei liegt je nach Befallsstärke bei 4 – 8 Wochen.
Um eine gründliche Reinigung aller befallener Stellen im Haus zu garantieren, sollte man diese mindestens 14 Tage durchführen. Nur so kann man sicher sein, dass alle Milben entfernt wurden und der gesamte Lebenszyklus der Milben behandelt wurde.
Neben der Behandlung mit verschreibungspflichtigen Salben, gibt es auch einige Hausmittel, welche helfen sollen und zudem oft vorbeugend angewandt werden können. Am empfehlenswertesten ist die Anwendung eines Öls, da Öle die Milben ersticken lassen und zudem den Juckreiz lindern.
Hierfür eignen sich verschiedene Öle:
Es gibt mehrere Varianten, wie man das Öl im Gehörgang der Katze anwenden kann. Entweder lässt man mithilfe einer Pipette 1 – 2 Tropfen in das Ohr der Katze laufen oder man erstellt eine Öl-Wasser-Mischung zum Aufsprühen.
Hierfür mischt man ca. 100 ml Wasser mit 20 Tropfen Öl in einer Sprühflasche, schüttelt diese gut – wichtig, da Öl und Wasser sich sonst nicht vermischen – und sprüht diese Mischung in den Gehörgang der Katze.
Die Methode des Aufsprühens ist hierbei zu empfehlen, da die Mischung aus Wasser und Öl noch tiefer in den Gehörgang fließt. Zudem lässt sich die Anwendung mittels Spray besser dosieren und das Ohr wird weniger verschlossen als bei der Anwendung mit reinem Öl.
Kokosöl ist für diese Variante nicht geeignet, da es sich aufgrund seiner festen Konsistenz schlecht mit Wasser vermengen lässt. Bei der Anwendung von Teebaumöl muss beachtet werden, dass dieses nur verdünnt mit Wasser angewandt werden sollte.
Für all diese Methoden gilt, dass man bei der anschließenden Reinigung niemals zu tief in das Ohr eindringen darf, beispielsweise mit einem Wattestäbchen. Hierbei könnte man versehentlich das Trommelfell verletzen, was schwerwiegende Folgen haben kann.
Zudem ist es für Katzenbesitzer schwierig, selbst festzustellen, wie stark der Befall ist. Handelt es sich um eine schwere Infektion, ist die reine Verwendung von Hausmitteln meist nicht ausreichend. Bei Verdacht auf Ohrmilben bei der Katze kann eine Behandlung mit Hausmitteln probiert werden, tritt jedoch keine Besserung ein, sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
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Milben nisten sich mit Vorliebe in Katzenfell ein, sodass der Mensch eher uninteressant für sie ist. Gelegentlich wird der Mensch jedoch auch als Zwischenwirt benutzt, was meist nur für kurze Zeit der Fall ist, sodass keine größeren Folgen zu befürchten sind.
Nach überstandener Infektion oder um einer Erstinfektion vorzubeugen, empfiehlt es sich gewisse Präventivmaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Um sich vor Ohrräude abzusichern, sollten folgende Dinge regelmäßig getan werden:
Spot-On: Spot-On-Präparate sind beim Tierarzt erhältlich. Sie werden der Katze in den Nacken geträufelt, da sie diese Stelle beim Putzen nicht erreichen kann.
Das Präparat wird über die Haut aufgenommen, gerät in den Blutkreislauf und verbreitet sich hierdurch im gesamten Körper, was eine Immunität der Katze gegen Ohrmilben bewirkt.
Diese Mittel müssen meist nach einer gewissen Zeit aufgefrischt werden. Bestenfalls lässt man den Tierarzt entscheiden, welche Medikation die Beste ist.