Katzenzucht

Katzenzucht

Die folgenden Abschnitte versuchen, Ihnen bei der Auswahl eines Züchters zu helfen und die Preisgestaltung der Züchter und ihre eigentliche Arbeit transparenter zu machen. Viele Katzenliebhaber überlegen sich auch, im Rahmen eines Hobbys eine eigene Zucht aufzubauen.
Häufig stehen hinter dem Gedanken, niedliche Kätzchen um sich zu haben und großzuziehen, auch finanzielle Erwägungen: das Hobby wird als Möglichkeit betrachtet, die Haushaltskasse durch den Verkauf einiger Kitten erheblich aufzubessern. Aber Vorsicht: die Katzenzucht ist ein teures und zeitaufwändiges Hobby, das sich komplexer gestaltet, als es viele Katzenfreunde auf den ersten Blick vermuten.
Worauf Sie als Hobby-Katzenzüchter achten müssen und was dabei auf Sie zukommt, erfahren Sie ebenfalls in den folgenden Abschnitten. In jedem Fall sollte die Entscheidung eine Zucht aufzubauen gut überlegt und nie nur aus finanziellen Gründen sondern vor allem aufgrund der Liebe zu den Tieren gefällt werden. Keine Katze verdient es, als Zuchtmaschine missbraucht oder schlecht gefüttert und versorgt zu werden, nur weil finanzielle Aspekte das Handeln der Züchter bestimmen.

Katzenaufzucht – Von der Geburt zum erwachsenen Tier

Bevor es mit der eigentlichen Zucht losgehen kann, muss die Katze zunächst einen Gesundheitscheck durchlaufen – die Kitten sollen ja schließlich gesund auf die Welt kommen. Ist kein Deckkater vorhanden, nutzt man Fremddeckungen, die dann natürlich mit Zusatzkosten verbunden sind.
Während und nach einer Geburt benötigt die Katze etwas anderes, reichhaltigeres Futter als gewohnt. Steht die Geburt an, zieht sie sich etwas zurück, rupft ihre Zitzen frei und baut sich, wenn entsprechendes Material wie Stroh vorhanden ist, eine Art Nest.
Wie alle Säugetiere kommen die Jungen blind und relativ unbeholfen zur Welt. Die Katze leckt sie ab und säubert sie somit. Aber nicht nur das feine, schon vorhandene Fell wird abgeleckt, die Katze säubert mit ihrer Zunge auch den After der Jungen. Diese Säuberungen haben u.a. auch die Funktion, dass die Verdauung der Kleinen angeregt wird, was Magen-Darm-Problemen vorbeugen hilft.
Für den Fall, dass man Kitten findet oder die Katze sich nicht genug um ihren Wurf kümmert bedeutet das für den Menschen, dass er diese Aufgabe übernehmen muss: Bauch und After müssen regelmäßig und vorsichtig massiert werden, um den Stoffwechsel der Kleinen in Schwung zu bringen.

Ernährung

Etwa in den ersten vier Wochen trinken Kitten ausschließlich Milch. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um handelsübliche Vollmilch. Es sollte immer beachtet werden, dass Milch beschafft wird, welche für die Kleinen Katzen verträglich ist. Ab der dritten Woche ungefähr kommen langsam die ersten Zähnchen. Nun beginnen die Kitten, ihre Zähne an allem was erreichbar ist zu testen, egal ob es die Geschwister, eine menschliche Hand oder ein Spielzeug ist.
Dieses Verhalten ist spielerisch und in der Regel nicht aggressiv geprägt. Ab der fünften Woche kann nun langsam auch festere Nahrung wie etwa Hackfleisch oder auch Haferflocken gegeben werden – oder man vertraut auf Spezialfuttermischungen aus dem Fachhandel. Das Zusatzfutter fressen die Kleinen zusätzlich zur Milch etwa zwischen der fünften und zwölften Woche. In dieser Zeit verringert sich langsam der Anteil der Milch und der Anteil festen Futters an der Nahrung vergrößert sich.

Erster Besuch beim Tierarzt

Wie auch erwachsene Tiere müssen Kitten ebenfalls zum Tierarzt. Sind die Kitten etwa neun Wochen alt, folgt in der Regel der erste Besuch beim oder vom Tierarzt: nun werden sie zum ersten Mal entwurmt, geimpft und bei Bedarf auch gechipt oder tätowiert.Nach etwa 3-4 Wochen folgt dann Behandlung Nummer zwei, damit ein dauerhafter Schutz vor beispielsweise Katzenschnupfen aufgebaut werden kann. Für einen ganzen Wurf Kitten bedeutet das natürlich einen größeren finanziellen Aufwand.
Genau das ist der Grund, warum zum Beispiel Schwarzzüchter ihre Kitten im Alter von acht Wochen abgeben: sie sind dann zwar noch nicht richtig von der Mutter sozialisiert, noch nicht stubenrein und auch noch nicht ausschließlich feste Nahrung gewöhnt, aber ab der neunten Woche verursachen sie dem Züchter erheblich mehr Kosten.
Diese Kosten entstehen bei guter Katzenzucht allerdings immer. Entsprechend sollte man sich als Hobby-Züchter auch hierauf entsprechend vorbereiten. Es sollte also neben den finanziellen Voraussetzungen auch die Möglichkeit geben einen gesamten Wurf zum Tierarzt zu bringen. Zudem sollte eine Begleitperson mit eingeplant werden, welche im Falle von diversen Komplikationen helfen kann, um den Tierarztbesuch so einfach und reibungslos zu gestalten wie möglich.
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Wann darf man Katzenbabys abgeben?

Wer Wert auf eine gut sozialisierte, ausgeglichene Katze legt, die gesund zu ihm kommt, sollte darauf achten, dass sein Kitten mindestens 12 Wochen alt ist. Verantwortungsvolle Züchter geben ihre Kitten vorher auch nicht ab.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Katzen übrigens sehr soziale Tiere, die Familienanschluss mögen und auch brauchen. In ihrer Familie (die ihre felinen Familienmitglieder ebenso umfasst wie ihre menschlichen) finden sie Streicheleinheiten, Zurechtweisungen, Zuwendung und Spielkameraden. Gerade diese Art der Beschäftigung mit Kitten trägt stark zur Sozialisation bei.
Die Tiere werden umgänglich, freundlich, gesellig und lernen in dieser Zeit wichtige Lektionen fürs Leben – zum Beispiel wie sie ein Katzenklo benutzen oder dass man nicht an Gardinen und Tapeten herunterrutschen darf. Die intensive Beschäftigung mit ihnen ist also mindestens genauso wichtig wie die Gesundheitsvorsorge und das richtige Futter.

Zuchtrichtlinien für Katzen

Die meisten Katzenzüchter richten sich nach Zuchtrichtlinien der großen Organisationen und nach dem Tierschutzgesetz. Inhalt der Richtlinien sind beispielsweise Vorschriften zur Haltung, Deckung, zu Wurfmeldungen und Zuchteinschränkungen. Auch Angaben zum Verfahren beim Verkauf, bei Impfungen oder bei Farbpaarungen und Kreuzungen findet man fast überall. So sind in den meisten Fällen 2, maximal 3 Würfe im Jahr bei Zuchttieren gestattet.
Verwandtenverpaarungen, beispielsweise unter Geschwistern, müssen zuvor beantragt und genehmigt werden, gleiches gilt für Farbverpaarungen. Zuchtverbote gibt es beispielsweise bei tauben oder sonstwie körperlich beeinträchtigten Tieren, die ihre Beeinträchtigung vererben können. Empfohlen wird häufig auch, Katzen mit Schwanzanomalien, Gebissfehlern, Sehfehlern usw. nicht zur Zucht heranzuziehen. Für weiße Katzen gelten besondere Zuchtvorschriften.
Wer die Katzenzucht also zum Hobby oder sogar zum Beruf machen möchte, der sollte sich zunächst informieren darüber, wie genau er vorgehen muss und an welche Regeln es sich zu halten gilt. Ohne eine derartige Recherche kann das eigentlich schöne Hobby schnell zum Albtraum und in extremen Fällen sogar zur Straftat werden.
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Vorschriften zur Haltung der Tiere: Zuchtvorschriften

Besonders interessant sind auch die Vorschriften zur Haltung der Tiere, die häufig beispielsweise Empfehlungen für die Raumgröße und das Katzenklo geben. Die meisten Zuchtrichtlinien sehen außerdem vor, dass Jungtiere nicht vor der zwölften Woche abgegeben werden dürfen und verpflichten den Züchter zur Kontrolle der Käufer.
Prinzipiell ist der Verkauf von Rassekatzen an Tierhändler, Zoofachgeschäfte und Versuchsanstalten oder zu okkulten Zwecken bei allen Vereinen verboten. Praktisch bedeutet das, dass etwa Fachgeschäfte Rassekatzen lediglich vermitteln, aber nicht verkaufen dürfen. Kauft man also eine Rassekatze im Fachgeschäft, kann dabei etwas nicht stimmen.
Die Mitgliedschaft eines Züchters in einem entsprechenden Verein bzw. eine nachweisliche Registrierung bei der TICA sind für Interessenten ein gutes Zeichen, dass sie es mit einem seriösen Züchter zu tun haben, der gesunde, gut sozialisierte Rassetiere abgibt.

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