Affe als Haustier halten

Affen sind Tiere, die uns immer wieder faszinieren. Ganz egal, ob die Tierchen in einer Tierdokumentation ihr Bestes geben, oder man sich an den kleinen Affen von Pippi Langstrumpf erinnert – der Wunsch, einen Affen als Haustier zu besitzen, ist nicht selten. Allerdings sehr ausgefallen und von zahlreichen Vorschriften geprägt.

Primaten – Affen halten

Das Affengehege oder der Affenfelsen im Zoo gehören zu den beliebtesten Attraktionen von Zoobesuchern. Dabei werden besonders kleine Affen oder Jungtiere schnell ins Herz geschlossen und es stellt sich die Frage, ob man einen Affen als Haustier halten darf. Dabei kann ein Affe nicht mit einer Katze oder einem Hund verglichen werden, denn Affen sind als Haustier die absolute Ausnahme.
Die Tiere stellen besondere Ansprüche, benötigen eine individuelle Versorgung und müssen zudem artgerecht untergebracht werden. Das ist bei der Wohnungshaltung nicht immer ganz einfach. Dennoch ist die Affenhaltung als Haustier nicht komplett verboten, sondern unterliegt zahlreichen Vorschriften, die der zukünftige Halter und Besitzer erfüllen und einhalten muss.

Kleine Affen als Haustiere

Die Haltung von kleinen Affen, wie zum Beispiel einem Kapuzineräffchen, ist durchaus erlaubt. Das Tier benötigt jedoch ein ausreichend großes Außengehe mit vielen Klettermöglichkeiten und einer großen Fläche zum Bewegen, Laufen und Springen.

  • Für die Regelung einer Affenhaltung ist die BartSchV (Bundesartenschutz-Verordnung) und das Bundesnaturschutzgesetz wichtig. Zudem wird ein Nachweis in Schriftform durch den Züchter benötigt.
  • Dieser muss bescheinigen, dass der Affe in der EU geboren oder legal eingeführt worden ist.
  • Weitere Vorschriften sind nicht einheitlich geregelt, sondern können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
  • Zudem wird auch für das Außengehege eine behördliche Genehmigung gebraucht. Wer es schafft, diese Hürden zu nehmen, benötigt zusätzlich noch einen so genannten Sachkundenachweis.
  • Dieser belegt, dass der zukünftige Halter und Besitzer ausreichend Erfahrung im Umgang mit Affen hat.

Haltung und Pflege – was ist möglich?

Affen sind gesellige Tiere, die nicht alleine gehalten werden sollten. Die paarweise Haltung ist das Minimum, da die Tiere in der freien Natur in Gruppen zusammen leben. Dem entsprechend groß muss das Gehe für zwei Affen sein.
Kleine Affen lassen sich zwar zähmen, werden mit zunehmendem Alter aber oft aggressiv, was ein weiteres Problem in der Haltung darstellen kann. Affen, auch wenn sie unter bestimmten Voraussetzungen gehalten werden dürfen, gehören zu den exotischen Tieren und sind als Haustier die absolute Ausnahme. Dem entsprechend schwer kann es sein, den Alltag mit den neuen Mitbewohnern zu gestalten.
Viel Rassen benötigen ein spezielles Futter, dass man eben nicht in der nächsten Tierhandlung oder dem Zoogeschäft kaufen kann. Auch bei der Tierarztsuche können sich Schwierigkeiten zeigen, da hiesige Tierärzte kaum praktische Erfahrungen sammeln können.
Im Vergleich zu Hunde oder Katzen, erreichen Affen oft ein sehr hohes Alter. Viele Primaten werden 40 Jahre und bei guter Haltung noch älter. Eine wichtige Frage vor der Anschaffung ist also, ob man sich so lange um das Tier kümmern kann und auch möchte.
babyaffe-zoo

Informationen sammeln

Wer sich einen Affen als Haustier halten möchte, sollte vorab alle wichtigen Informationen sammeln. Nur dann, wenn diese alle erfüllt werden können, und man bereit ist für mehrere Jahrzehnte die Verantwortung für das Tier zu übernehmen, sollte Schritt für Schritt vorgegangen werden. Zu beachten sind unter anderem die Vorschriften für das Außengehege.

  • Neben vielen Klettermöglichkeiten muss das Gehege ausbruchssicher sein und die Mindestgröße haben.
  • Zwergseidenäffchen, die nicht größer als 18 cm werden, benötigen mindestens 5 qm Fläche.
  • Dabei handelt es sich jedoch um das Mindestmaß, welches nicht viel mit der artgerechten Haltung zu tun hat.

Wichtig ist auch eine gute und zuverlässige Quelle für Affenfutter und ein Tierarzt, der sich mit Primaten auskennt und diese behandeln kann. Da Affen in der freien Natur in einer Gruppe leben, sollten mindestens zwei Tiere im Gehege leben, da der Mensch auch bei bester Pflege und Zuwendung keinen Artgenossen ersetzen kann.

Züchter und Anmeldung des Affens

Lassen sich alle Vorschriften erfüllen und ist das Gehege gebaut, muss dieses noch abgenommen werden. Erst dann darf der Affe einziehen. Ähnlich wie ein Hund bei der Gemeinde angemeldet werden muss, ist eine Anmeldung auch für den Affen nötig.
Dieser wird in der Regel bei der Oberen Naturschutzbehörde angemeldet. Es ist sinnvoll, sich mit dieser Behörde schon lange vorher in Kontakt zu setzen und sich über die Einzelheiten und den genauen Ablauf zu erkundigen.
Wer sich einen Affen als Haustier kaufen möchte, muss einen guten und seriösen Züchter finden. Bei der Suche kann der Zoo ein erster Ansprechpartner sein, ein Tierarzt oder eine andere Person, die bereits einen Affen aus seriöser Haltung übernommen hat. In der Anschaffung kostet ein Affe durchschnittlich ca. 1000 Euro.

Weiterführende Quellen:

www.prowildlife.de/blog/affe-als-haustier/
https://praxistipps.focus.de/affe-als-haustier-halten-was-sie-darueber-wissen-sollten/
www.prowildlife.de/blog/affe-als-haustier/

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