Hasenstall im Freien richtig planen

Gerade das Hauskaninchen macht den Eindruck, dass es anspruchslos und genügsam ist. Dabei handelt es sich um komplexe Wesen mit ausgeprägtem Sozialverhalten, Bewegungsdrang und einer empfindlichen Verdauung.

Glückliche Hauskaninchen artgerecht halten

Wer bei der Kaninchenhaltung an einen kleinen Boxenstall denkt, der sollte bedenken, dass der beengte Raum zur Tierquälerei wird. Kaninchen müssen sich bewegen, sie dürfen nicht alleine gehalten werden und damit benötigen sie zugleich Raum, um den anderen Hasen mal aus dem Weg zu gehen.

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Selbst der handelsübliche Hasenstall ist in den allermeisten Fällen nur das Kernelement im Kaninchengehege. Der wetterfeste Hasenstall ersetzt die Schlafhöhle im Kaninchenbau und bietet als Rückzugsort Schutz.

Der artgerechte Hasenstall soll mit einem Freigehege kombiniert werden. Wenn möglich, dann sollen die Kaninchen sich Tag und Nacht frei bewegen können. Ansonsten soll der Hasenstall größer ausfallen und am Abend verschlossen und am Morgen geöffnet werden.

Es bleibt dabei wichtig, dass die Tiere sich den halben Tag im Freilauf bewegen können, damit sie sich wohlfühlen. Dennoch sind die Hasen besser vor Füchsen und Mardern gesichert. Gegen Greifvögel helfen bereits Versteckmöglichkeiten. Es gibt jedoch auch Raubvögel, die zur Not den Fußweg antreten würden.

Neben den Hauskaninchen kann der handelsübliche Hasenstall selbst einigen anderen Haustieren zum Lebensraum werden. Auch für diese Tiere muss darauf geachtet werden, dass der Hasenstall ihren Ansprüchen genügt und sicher ist. Hasen können allerdings nicht einfach mit anderen Tieren zusammengehalten werden.

Die richte Größe für den Hasenstall

Es gibt keine universellen Maße für den Hasenstall, da einige Kaninchenrassen bei weniger als einem kg Körpergewicht liegen und andere über 5 kg hinaus gehen. Das bedeutet, dass die Dimensionen etwas an die Größe der Hasen anzupassen sind. Für kleine Rassen wie den Farbenzwergen kann die Schlafbox weniger als 50 cm lang sein, damit die Tiere sich noch etwas ausstrecken können.

Für große Rassen wie den Deutschen Riesen wären über 80 cm zu wählen. Die Schlafbox muss nicht größer als nötig bemessen werden, da die Tiere hier lediglich ruhen und schlafen.

Der Verein Kaninchenhilfe Deutschland e.V. gibt zu diesem Thema hilfreiche Tipps: https://www.kaninchenhilfe.com/haltung/gehegebeispieleaussen

Abmessungen des Kaninchenstalls

Der typische Hasenstall hat noch einen Vorraum mit Gittertür, der von unkundigen Hasenhaltern als angemessener Freilauf betrachtet wird. Dieser wetterfeste Freiraum ist durchaus nützlich, um empfindliches Futter geschützt stellen zu können. Die Kaninchen müssen jedoch laufen, springen und toben, damit sie sich richtig wohlfühlen.

  • Deswegen werden 2 bis 4 m² pro Hase, aber mindestens eine Grundfläche, wie sie für drei Tiere genügen würde, empfohlen.
  • Zwergkaninchen sollen wenigstens eine Grundfläche von 6 m², Großrassen eher von über 12 m² haben, selbst wenn nur zwei Hasen gehalten werden.

Diese Grundfläche soll zur Hälfte frei bleiben, damit die Hasen toben können. In der anderen Hälfte können der Hasenstall, die Buddelkiste, das überdachte Kaninchenklo, der Haufen mit Zweigen und Totholz, Betonröhren oder andere Elemente aufgestellt werden, damit die Tiere mal hier, mal dort spielen oder ruhen können.

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Der passende Standort für die Kaninchen

Hauskaninchen stammen direkt von Wildkaninchen ab und sind diesen im Wesen und ihren Bedürfnissen noch sehr ähnlich. Selbst wenn die Wildkaninchen von der iberischen Halbinsel mit heißen Sommern stammen, so sind die Tiere sehr hitzeempfindlich.

In den tiefen Kaninchenbauten kriegen die Hasen keinen Hitzeschlag. Wenn der Hasenstall mit dem Freilauf für die Hauskaninchen im Sommer der prallen Sonne ausgesetzt ist, dann wird das bereits tödlich enden. Kaninchen mögen es allerdings nicht, wenn sie Tageweise an einen anderen Ort gebracht werden.

Oberhalb von 24° Celsius wird es den Hasen bereits zu warm. Der Kaninchenstall soll deswegen im Schatten stehen. Auch der Freilauf soll mit einem Großteil der Flächen immer im Schatten bleiben. Zudem soll der Hasenstall samt Freilauf geschützt liegen, damit der Wind nicht zum Problem für die Tiere wird. An geschützter Stelle können Hauskaninchen im Winter draußen bleiben.

Solange sie sich im Herbst bereits an die kühleren Temperaturen gewöhnen, können die meisten Kaninchenrassen selbst Frost von bis -20° Celsius problemlos überstehen, solange das Wasser nicht zufriert. Die Sommerhitze ist ihr eigentliches Problem. Gegen diese könnte eine lange Betonröhre 30° abfallend in den Boden eingelassen werden.

Das Ende der Betonröhre muss jedoch gegen weitere Tunnelbauten gesichert werden und soll dennoch Regenwasser durchlassen. Es können einfach einige lose Ziegelsteine das Weiterbuddeln vereiteln.

Wer die Fläche hat, die jedoch nicht geschützt liegt, der sollte bedenken, dass die Westseite die Schlechtwetterseite ist. Die Fläche kann zum Westen und Norden mit einem hohen und weitgehend dichten Bretterzaun eingefriedet werden. Wenn dieser Zaun gut gewählt wird, dann kann er bereits zur ausbruchssicheren Wand werden. Wenn er auch vor Mardern schützen soll, dann soll er von innen oder außen mit mardersicheren Volierendraht bespannt werden.

Dieser kann zugleich die Seite nach Süden und Osten sichern, wobei der Halter wenigstens eine sicher schließende Tür benötigt, um zu den Kaninchen zu gelangen. Wenn es eine Klappe gibt, dann ist auch das gut, wenn mit Zeitmangel nur kurz Futter gegeben werden soll. Damit der Kaninchenfreilauf wirklich mardersicher ist, muss er auch nach oben und nach unten genügend schützen. Marder können klettern und quetschen sich durch die kleinsten Öffnungen.

Hygiene und Untertunneln

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Der Hasenfreilauf birgt ein großes Problem. In der Natur der Kaninchen liegt die Neigung zum Buddeln, womit jeder Kaninchenfreilauf seine Buddelkiste benötigt. Das bedeutet auch, dass der Bodengrund nicht untertunnelt werden darf. Die Zaunelemente könnten noch einen halben Meter tief in den Boden gelassen werden?

Die Kaninchen würden den Boden zerwühlen, der damit zur Schlammwiese werden könnte. Die Hasen koten im Freilauf, womit bei Schlechtwetter die Keimdichte steigt. Besser wäre es, wenn der Hasenfreilauf nicht auf der Wiese aufgebaut wird, sondern vorher Bodenmaßnahmen stattfinden.

Einige Hasenhalter haben zu den Zäunen einen Maschendraht waagerecht auf den Boden gelegt. Wenn die Fläche groß genug ist und bei Regen das Wasser nicht zurückstaut, dann werden die Kaninchen nicht alles zerpflügen. Andere Halter legen den Boden mit einer dicken Schicht Rindenmulch aus. Davon wird hier abgeraten, da im Rindenmulch meist schädliche Schimmelsporen lauern. Wühlende Kaninchen atmen diese reichlich ein.

Kaninchenfreilauf mit Fundament

Am sinnvollsten wäre es, wenn der Kaninchenfreilauf mit einem Fundament eingefasst wird, um im Innern Steinplatten zu verlegen. Es reicht allerdings auch, wenn zum Rand die Terrassenplatten senkrecht im Boden eingelassen werden oder einfach zur Seite noch ein Stück weiter rausragen. Ein Teil vom Kaninchenfreilauf kann mit einer Stufe etwas tiefer mit den Steinplatten ausgelegt werden, um hier Sand einzufüllen.

Diese Sandebene könnte auch auf den anderen Steinplatten draufgebaut werden. Wichtig ist, dass Regenwasser direkt ablaufen kann, womit der Kaninchenfreilauf möglichst etwas über dem angrenzenden Boden abschließen soll. Platzregen oder auch der Wasserschlauch haben dann eine reinigende Wirkung. Pinterest hat übrigens einige schöne Beispiele hierzu parat.

Wer die Seiten befestigt, das Innere vom Hasenfreilauf mit Steinplatten auslegt und einen Sandbunker anlegt oder eine große Buddelkiste aufstellt, der hat es beim Reinigen einfacher und es bleibt hygienischer. Die Hasenköttel können einfach gelegentlich aus dem Sand herausgesiebt werden, wenn die Kaninchen nicht mit einem überdachten Kaninchenklo an andere Stellen gewöhnt werden können.

Die Hauskaninchen haben mit Terrassenplatten als Bodengrund übrigens keine Probleme, solange sie ihre große Buddelkiste haben. Wenn ihr Freilauf jedoch verschlammt, sie ausbrechen oder Eindringlinge hineinkommen, dann wären das richtige Probleme.

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Die Empfehlung zur Hasenhaltung im Freien

Es gibt im Handel viele verschiedene Hasenställe, es gibt auch fertige Freiläufe, von denen Hühnergehege deutlich über 10 m² Grundfläche einnehmen können. Diese fertigen Konstruktionen sind meist deutlich günstiger, als würde jemand alles selber bauen. Zudem funktionieren diese Hasenställe oder Freiläufe.

Mit dem Kauf werden Fehlkonstruktionen vermieden. Der Hasenhalter müsste sich nur noch Gedanken über die geschützte Stelle machen, an der er den Boden gegen das Untertunneln sichert und die Hygiene direkt berücksichtigt. Dann wird der Freilauf einfach auf die Steinplatten gestellt, die den Zaun nach außen um 40 bis 70 cm überlappenden können. Möglicherweise können alte Terrassenplatten sogar gebraucht erstanden werden.

  • Der Hasenstall wird mit den anderen Einrichtungselementen zur einen Seite gestellt, damit die andere Fläche für den nötigen Bewegungsfreiraum frei bleibt.
  • Ein Hasenstall, der auf Stelzen steht, bietet direkt eine Überdachung, um darunter die Buddelkiste, ein Kaninchenklo oder die Futterstelle einzurichten.
  • Auch an anderer Stelle ergibt es Sinn, wenn eine obere Ebene zum Dach für darunter liegende Elemente wird.
  • Kaninchen bewegen sich gerne über mehrere Ebenen und liegen mal an geschützter oder offener Stelle.

Wer seinen Hasenstall einmal richtig plant, der gibt den Tieren ein gutes Zuhause und hat weniger Probleme mit der Hygiene oder der Sommerhitze. Wer die Hasen zur Sicherheit über Nacht im Hasenstall einschließt, der soll ein Modell wählen, welches neben der Schlafbox eine große Bewegungsfläche bietet. Pro Kaninchen soll es möglichst eine Schlafbox geben, damit die Tiere sich besser aus dem Weg gehen können, wenn sie ihre Ruhe benötigen.

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