Obwohl ihr Name anderes vermuten lässt, ist die Haselmaus keine Maus. Stattdessen gehört sie zu den mausähnlichen Bilchen und ist somit eher mit den Siebenschläfern und Eichhörnchen verwandt. Besonders in England wurde sie früher gerne als Haustier gehalten, bevor sie durch den heutzutage deutlich bekannteren Hamster abgelöst wurde. Mittlerweile ist die Haltung und der Kauf der Haselmaus seltener geworden und es wird davon abgeraten.
Lebensraum & Lebensweise der Haselmaus
Die Haselmaus lebt vor allem in Wäldern, Gebüschen oder auf Feldern, meist versteckt in Gehölz. Ihr bevorzugter Lebensraum sind dicht bewachsene Mischwälder.
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Aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise und ihrer Angewohnheit im dichten Gehölz zu leben, kann man sie in freier Natur selten beobachten. Zudem halten sie während der kalten Jahreszeit einen langen Winterschlaf, meist sicher versteckt in ihrem Nest – Kobel genannt –, welches sie in Baumstümpfen oder Erdhöhlen anlegen. Wenn sie nicht gerade Winterschlaf halten, sind sie jedoch – zumindest nachts – sehr aktiv und äußerst talentierte Kletterer.
Sie gehören zu den wenigen Tieren, die trotz fehlendem Daumen die Fähigkeit besitzen, zu greifen und festzuhalten. Dies ermöglicht ihnen, ähnlich gut klettern zu können wie Affen, sie können sich auch kopfüber von Ästen herabhängen lassen.
Haselmäuse erreichen eine Größe von circa 15 cm und wiegen zwischen 15 und 40 g. Knapp die Hälfte ihrer Körpergröße besteht aus einem behaarten Schwanz, der ihnen beim Klettern hilft, die Balance zu halten. Die Fellfärbung reicht von gelbbraun bis rotbraun, meist mit einem weißen Fleck im Brustbereich. Diese Färbung und ihre geringe Größe sind mit ein Grund dafür, warum man sie so selten im Freien entdeckt.
Kann man die Haselmaus kaufen?
Vor allem in England galt die Haselmaus früher als beliebtes Haustier, da sie recht schnell zahm werden und als sauber gelten. Mittlerweile wurde sie jedoch durch den Goldhamster verdrängt.
Heutzutage gibt es zwar kein offizielles Haltungsverbot für Haselmäuse, dennoch wird davon abgeraten diese zu kaufen. Haselmäuse gelten nach dem Bundesnaturschutzgesetz zwar nicht zu den stark gefährdeten Arten, stehen jedoch unter strengem Artenschutz, da durch Einschränkung ihres natürlichen Lebensraums ein deutlicher Rückgang der Population erkennbar ist. Aus diesem Grund ist es verboten, wildlebende Haselmäuse vorsätzlich zu fangen, zu töten zu kaufen und als Haustier zu halten.
Es ist jedoch möglich, Haselmäuse bei zugelassenen Züchtern zu kaufen, jedoch sind diese sehr selten und die Preise meist sehr hoch. Eine Anschaffung will gut überlegt sein. Haselmäuse sind äußerst nachtaktiv und schlafen einen großen Teil des Jahres.
Haltung einer Haselmaus
An sich bringt die Haltung von Haselmäusen keine besonderen Schwierigkeiten mit sich. Sie akzeptieren viele Arten von Futter, das recht einfach zu bekommen ist. Wichtig ist es, auf eine regelmäßige Frischwasserzufuhr zu achten. Möchte man eine Haselmaus im Käfig halten, sollte man sich jedoch beim Züchter genauestens beraten lassen, was zu beachten ist. Der Käfig sollte nicht nur gewisse Mindestmaße haben, sondern auch ausbruchssicher sein. Haselmäuse können selbst an glattesten Oberflächen entlang klettern und aufgrund ihrer geringen Größe bei zu breiten gewählten Abständen zwischen den Gittern
Auch Gehölz zum Klettern und mögliche Rückzugsorte sind wichtig. Da Haselmäuse für ihren Winterschlaf Nester bauen, ist es wichtig, darauf zu achten, ihnen geeignetes Material hierfür zur Verfügung zu stellen.
Haselmaus – Ernährung
Wie der Name bereits vermuten lässt, zählt die Haselnuss zu den bevorzugten Nahrungsquellen von Haselmäusen. Dies ist jedoch kein Muss, in freier Wildbahn leben Haselmäuse auch in Regionen, in denen keine Haselnüsse wachsen. Als Haustier sollte man ihnen diese jedoch zur Verfügung stellen. Generell eignet sich ein Mischfutter für Waldvögel, welches verschiedene Samen enthält.
Auch Eicheln oder Brombeeren und Himbeeren werden gerne angenommen. Insekten oder Pollen und Nektar werden ebenfalls gerne angenommen. Letzteres ist jedoch schwieriger im Handel zu bekommen. Eine gute Alternative und Abwechslung kann auch Aufzuchtfutter für Küken darstellen, insbesondere jungen Haselmäusen bietet diese Futtermischung alle wichtigen Nährstoffe.
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Haselmaus in freier Wildbahn
In freier Wildbahn entdeckt man eine Haselmaus fast nie. Dies liegt daran, dass sie sich gerne sehr versteckt aufhält, hauptsächlich nachts aktiv ist und die größte Zeit des Jahres verschläft.
Aufgrund dieser Tatsachen, ist es schwierig, die genaue Population zu beziffern. Jedoch gilt es als sicher, dass die zunehmende Abholzung von Wäldern und die zunehmende Bebauung ihren Lebensraum zerstören, wodurch die Population vermutlich deutlich gesunken ist.
Es bietet sich daher an, selbst aktiv beim Schutz ihres Lebensraums zu helfen. In der Stadt kommen Haselmäuse zwar selten vor, dennoch helfen möglichst viele Grünflächen und Nistkästen. Insbesondere Förster können zum Schutz beitragen, indem sie ihre Wälder möglichst artenreich halten, was Bäume und Sträucher betrifft. Ein wichtiger Faktor hierbei ist auch, die Errichtung von sogenannten Grünbrücken. Hierbei handelt es sich um Grünflächen, die einzelne Waldabschnitte miteinander verbinden, welche durch Bebauung getrennt wurden.
Auch als Privatperson ist es zu empfehlen, den eigenen Garten möglichst grün und abwechslungsreich zu bepflanzen und im besten Falle Nistkästen anzubringen, welche von Haselmäusen gerne als Alternative zu den selbst erbauten Kobeln akzeptiert werden.
Ein eindeutiges Anzeichen für in der Umgebung lebende Haselmäuse sind angefressene Haselnüsse. Die Tiere öffnen diese mit einem ganz speziellen Trick: Sie nagen ein rundes Loch in die Schale, um an das Innere zu gelangen. Parallel zu der Lochkante findet man die Spur der Nagezähne. Nüsse, die derartige Spuren aufweisen, sind somit ein recht sicherer Hinweis, der das Vorkommen von Haselmäusen nachweisen kann. Wer demnach eine Haselmaus kaufen möchte, der sollte sich im Vorfeld genauestens informieren.