Der Regenwurm gehört der Wenigborster Ordnung an und lebt im Boden. Regenwürmer werden auch als Lumbricidae bezeichnet. Eine weitere Zuordnung findet innerhalb des Ringelwürmer Stammes statt. Hier gehören sie der Klasse der Gürtelwürmer an. Der Körperbau wirkt auf dem ersten Blick sehr einfach. Bei näherer Betrachtung jedoch, fällt auf – der Regenwurm ist gar nicht so schlicht, wie viele denken.

Diese Art des Wurms misst einen Durchmesser von maximal 15 mm und eine maximale Länge von 30 Zentimetern. Über 670 Arten sind weltweit bekannt. Die Züchtung von Regenwürmern ist weit verbreitet und kann von jedem selbst in Angriff genommen werden, siehe unten. Zudem finden sich Informationen zum Körperbau des Regenwurms im Laufe dieses Artikels.

Regenwürmer züchten

Auf eigene Faust Regenwürmer züchten zu wollen kann unterschiedliche Gründe haben. Manche Menschen nutzen den Wurm als Köder beim Angeln zum Beispiel. Doch auch bei der Erzeugung von Wurmhumus ist die Züchtung sinnvoll. So kann ein natürlicher Bodenverbesserer hergestellt werden, der aus Misthaufen, Komposthaufen oder Küchenabfällen entsteht.

Hier gibt es allerdings einen speziellen Wurm, der zu diesem Zweck bevorzugt gezüchtet wird – der Kompostwurm, auch Eisenia Fetida genannt. Online kann dieser gekauft werden. Um eine Regenwurmzucht selbst angehen zu können, müssen Informationen zur Fortpflanzung der Regenwürmer angeeignet werden. Mehr dazu unten.

Körperbau des Regenwurms

Der einheimische Tauwurm gehört zu den populärsten Regenwurmarten. Dieser erreicht einen Durchmesser von bis zu 15 mm. Erkennbar ist er durch seine typische Färbung. Diese geht von rot bis bräunlich rot. Jedoch gibt es auch Arten, die keine Pigmentierung aufweisen. Hier scheinen die Organe durch den mit Ringen versehenen Körperschlauch. Die Pigmentierung gilt als natürlicher UV-Schutz. Würmer, die sich an der Erdoberfläche befinden, weisen deshalb häufig eine stärkere Pigmentierung auf.

Der Körper des Regenwurms ist in 60 bis 180 Ringe aufgeteilt, die auch als Segmente bezeichnet werden. Im Laufe des Lebens nimmt die Anzahl der hinteren Segmente zu. Insgesamt sind 4 Chitinborstenpaare an der Bauchseite zu verzeichnen, die der Fortbewegung dienen. Diese befinden sich in den Borstensäcken – die Borstensäcke sind für die Beweglichkeit und die Bildung der Borsten zuständig. Diese sind jedoch sehr gering und nur unter einem Mikroskop zu erkennen.

Die primären Sinnesorgane fehlen bei Regenwürmern vollständig. Dennoch weisen sie einen Tastsinn, einen Geschmackssinn, einen Lichtwahrnehmungssinn und einen Erschütterungssinn auf. Diese Sinne helfen ihnen dabei, ihre Umgebung besser wahrzunehmen.

Der innere Aufbau des Regenwurms

Der grundsätzliche Aufbau seines Körpers wird als Leibeshöhle oder Coleom bezeichnet. Diese ist mit Leibeshöhlenflüssigkeit besetzt, welche sich durch den kompletten Wurm zieht. Fadenwürmer hingegen weisen einen anderen Körperaufbau auf.

Herz-Kreislauf-System des Regenwurms

Der Wurm verfügt über ein geschlossenes Blutkreislaufsystem. Sauerstoff und Nährstoffe werden dadurch im Körper verteilt. Er besitzt zwar keine Riech- oder Sehorgane, dafür jedoch mehrere Herzen – nämlich 10 Lateralherzen. Jedes Segment weist ein Herzpaar auf, welches miteinander und mit den Hauptblutgefäßen verbunden ist. Im Rückengefäß wird das Blut zum Kopf und im Bauchgefäß in Richtung des Afters gepumpt.

Des Weiteren besitzen Regenwürmer ein Zentralnervensystem, welches aus einem Oberschlundganglion, Seitennerven, Nervensträngen und dem Bauchmark besteht.

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Regenwurmzucht: Regenwurm und seine Fortpflanzung

Die Vermehrung von Regenwürmern gilt nicht als kompliziertes Unterfangen. Diese Wurmart ist als Zwitter bekannt, weshalb sich die Tiere untereinander sehr gut und beliebig paaren können.

Regenwürmer können Spermien und Eier selbst produzieren. Jedoch gab es nur wenige Beobachtungen einer Selbstbefruchtung. Im Frühling und Herbst erfolgt im Regelfall die Regenwurm Fortpflanzung. Die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse sind dann im Boden optimal. In der Nacht oder nach Regenfällen sowie in der Dämmerung sind häufig Regenwürmer zu beobachten, die an die Bodenoberfläche kommen, um sich zu paaren und zu vermehren.

An der Hautverdickung im vorderen Körperdrittel kann die Geschlechtsreife des Wurmes erkannt werden. Dieser Teil nennt sich auch Gürtel. Dieser liegt näher beim Kopfende des Wurmes, weshalb während der Geschlechtsreife endgültig unterschieden werden kann, wo Vorne und wo Hinten ist.

Vermehrung und Züchtung

  1. Ein verschließbarer Eimer eignet sich sehr gut, um den Regenwurm selbst zu züchten. 6-12 Liter Fassungsvermögen sollte dieser aufweisen.
  2. Anschließend sollten kleine Löcher in den Eimer gebohrt werden, jedoch so klein, dass kein Wurm hindurch kriechen kann.
  3. Das Gefäß wird anschließend 10 bis 15 cm hoch mit Erde gefüllt und ist bereit zur Verwendung.
  4. Durch Wurmgrunzen können Würmer an die Oberfläche gelockt und gefangen werden. Nach einem Regenfall steigt allerdings generell die Chance einer Sichtung.
  5. Bestenfalls verwendet man die Erde, in der man die Würmer gefangen hat. Diese weist dann den besten pH-Wert auf. Ein pH-Wert von 7 gilt als optimal.
  6. Würmer haben keine Zähne und ernähren sich deshalb von aufgeweichtem Essen. Rückstandsfreie Zellulose, also Papierreste oder Sägespäne bzw. Sägemehl eignet sich als Nahrung am besten.

Beachten Sie diese Schritte, so sind die besten Bedingungen für eine Paarung und die eigene Regenwurmzucht gegeben. Auch verrottete Bioabfälle eignen sich zur Fütterung, wenn diese noch nicht von Schimmel befallen sind. Die Nahrung wird einfach von oben auf die Erde geschüttet.

Die Würmer sind nachtaktiv und werden sich dann mit Anbruch der Dämmerung zur Nahrungsaufnahme begeben. Nachdem sie die Geschlechtsreife erreicht haben, erfolgt die Paarung und einige kleine Eier werden in die Erde gelegt. Daraus schlüpfen dann nach 16- 90 Tagen – je nach Art die ersten Nachkommen. Die Züchtung des Gemeinen Regenwurms ist in der Regel einfacher als die Vermehrung des Tauwurms.

Was essen Regenwürmer?

In der Natur dienen Pflanzen und unterschiedliche Schichten Erde als Nahrung für den Regenwurm. Diese braucht er, um sich fortzupflanzen. Wer die Würmer selbst züchten und vermehren möchte, der kann allerdings zu Sägemehl oder Bioabfällen greifen. Diese eignen sich am besten für eine Regenwurmzucht.

Blätter und Pflanzenreste werden in der Natur durch den Wurm in die Erde transportiert, bis sie verrotten und dann als Nahrung aufgenommen werden können. Er frisst jedoch keine anderen Tiere. Für einen gesunden Boden sind Regenwürmer sehr wichtig, da der Boden aufgelockert und belüftet wird.

Bildquelle: Körperbau des Regenwurms – Wikipedia.org – By KDS4444 (Own work) [CC BY-SA 4.0] Wikimedia Commons