Ameisen gelten als die stärksten Tiere im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht. Das als Formicidae bezeichnete Insekt gehört der Hautflügler Ordnung an. Weltweit gibt es aktuell über 13.000 Arten – in Europa sind circa 200 Arten einheimisch. Die Organisation der Ameisen findet in Ameisenstaaten statt.
Bei den heimischen Ameisen wird das Volk im Wesentlichen von der Arbeiterkaste gebildet. Bei tropischen Ameisen, insbesondere den gefürchteten Blattschneiderameisen Südamerikas, aber auch bei den Wanderameisen der Alten und Neuen Welt, sind neben recht verschiedenen großen Arbeitern auch noch äußerst wehrhafte Riesentiere vorhanden, die man mit Recht als Soldaten bezeichnet, da sie sich an den gewöhnlichen Arbeiten im Bau nicht beteiligen.
Ameisen gehören zur Klasse der Insekten. Wichtigstes Körpermerkmal und Kennzeichen dieser Tiergruppe sind das harte Außenskelett aus Chitin, die Dreiteilung des Körpers in Kopf, Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) und die am Thorax angesetzten 3 Beinpaare.
Ameisen sind also mit den Bienen und Wespen verwandt. Charakteristisch für Ameisen ist die Flügellosigkeit, die aber ursprünglich nur die Arbeiter betrifft. Die Männchen und Weibchen sind nämlich nach dem Schlüpfen noch geflügelt; erst nach der Paarung werden die Flügel abgestoßen.
Von Art zu Art unterscheiden sich Größe und Gewicht der Ameise. Durchschnittlich kann allerdings eine Körperlänge von 0,8 bis 25mm und ein Gewicht von 5-10 Milligramm festgehalten werden. Die Bulldoggenameisen gelten mit ihrer Körpergröße von ganzen 45 Millimetern jedoch als größte Ameisenart der Welt.
Wichtig zu wissen: In ihrer Lebensweise unterscheiden sich Ameisen von vielen Insekten aufgrund ihrer Staatenorganisation. Innerhalb der meisten Ameisenarten sind lediglich die Königinnen und Männchen dazu fähig, sich fortzupflanzen. Arbeiterinnen sind geschlechtlich inaktive Tiere.
Während des “Hochzeitsflugs” wird die Ameisenkönigin zu Beginn ihres Lebens von bis zu 40 männlichen Ameisen begattet. Die hier aufgenommenen Spermien sind für alle zukünftigen Nachkommen ausreichend. Die Männchen sterben nach der Befruchtung. Das Weibchen hingegen wirft die Flügel ab und kehrt als Königin in den Bau zurück.
Anschließend entsteht ein neuer Staat. Das besondere: Während der Eiablage befindet sich die Königin dazu in der Lage, selbst zu entscheiden, ob ein Männchen oder ein Weibchen schlüpfen soll.
Wer keine Ameisen in der Wohnung haben möchte, der kann eine Bekämpfung mittels Hausmitteln oder einer Ameisenfalle vornehmen. Im ersten Schritt sollte man verhindern, dass Ameisen überhaupt erst angelockt werden.
Sollten sich doch ein paar Ameisen in das Haus verirrt haben, so können Thymian, Majoran und Zitrone als Hausmittel einen guten Dienst erweisen. Auch Essig und Knoblauch dienen der Ameisenabwehr. Des Weiteren kann Kreide auf dem Boden oder Backpulver gegen Ameisen helfen. Wer Ameisen vernichten möchte und eine große Plage zu verzeichnen hat, muss unter Umständen schwere Geschütze auffahren.
Die Wirkung gilt jedoch als recht schwach. Auch Kupfermünzen können an den Bauteneingängen dafür sorgen, dass Ameisen ferngehalten werden. Wenn all diese Hausmittel nicht helfen gibt es im Handel spezielle Ameisenmittel wie Granulate auf Zuckerbasis, die als Lockstoffe dienen. Ein Gießmittel wirkt dann bei den Ameisen und sorgt zugleich für eine Nestwirkung durch das Verfüttern an die Brut.
Wie erwähnt haben Ameisen jedoch auch ihren Nutzen. Studien durch Forscher sollen zudem belegt haben, dass 40 Prozent aller Ameisen harmlos sind. Eine Bekämpfung sollte also nur im Fall einer Plage im eigenen Haus erfolgen.
Auch im heimischen Garten leben Ameisen. Sie gelten hier keinesfalls als schädlich – auch, wenn man sie lieber nicht im Haus haben möchte. Im Garten sorgen die Ameisen dafür, dass der Boden aufgelockert wird und Biomasse als Dünger in die Erde gebracht wird.
Zudem fressen die Insekten Schneckeneier und Drahtwürmer. Weiterhin werden tote Tiere und abgestorbene Pflanzenteile durch Ameisen beseitigt. Viele Gärtner siedeln deshalb auch Ameisen im Garten an.
Die Roten Waldameisen leben in Laub- und Nadelwäldern in Europa (fehlt im Süden), im gemäßigten Sibirien und Nordamerika. Sie errichten ihren Ameisenhaufen stets dort, wo Sonnenstrahlen bis zum Boden dringen können. Trotz intensiver Schutzmaßnahmen werden Waldameisen immer seltener.
Die Arbeiterinnen der Roten Waldameisen werden 4 – 7 mm, die Königin und Männchen 9 – 11 m groß; sie zeigen eine rotbraune Färbung auf, das Hinterteil allerdings hat eine schwarze Färbung.
Selbstverständlich lebt auch die Rote Waldameise im Sozialstaat. In einem großen Nest der Roten Waldameise können 300.000 – 600.000 Arbeiterinnen leben, die vor allem auf der Suche nach Nahrung sind. In einem Ameisenhaufen können Hunderte von Ameisenköniginnen leben, andererseits kennt man auch Ameisenburgen der Roten Waldameise, die nur eine Königin besitzen.
Häufig werden daher sogar zwei Arten, nämlich Formica rufa (monogyne Ameisen = eine Königin) und Formica polyctena (polygyne Ameisen = viele Königinnen), unterschieden. Welche Ursachen zum einen oder anderen Extrem führen und welchen Vorteil die jeweilige Sozialstruktur hat, weiß man bis heute nicht genau.