Pferdegedichte

Pferdegedichte

„Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.“
Nicht nur William Shakespeare, der Verfasser der obigen Zeilen, ließ sich von Pferden zu dichterischen Höhenflügen hinreißen. Für viele Poeten ist das Pferd – der beste Freund des Menschen – es wert, dass sie sich hinsetzen und eine Hommage in Form von Gedichten verfassen.
Im Stück Richard III, lässt Shakespear ihn sogar ein ganzes Königreich für ein Pferd tauschen: „Ein Pferd, ein Pferd, ein Königreich für ein Pferd!“ ruft der schwer verwundete englische König.

Pferdegedichte – In der Geschichte heldenhaft und verehrt

Schon seit langen Zeiten ist das Pferd treuer Begleiter des Menschen und immer wurden Geschichten über die Leistungen dieser edlen Tiere verfasst.
So wie Alexander der Große, auf seinem Hengst Bukephalos bis nach Indien geritten ist, die Truppen Dschingis Khans auf dem Rücken ihrer Pferde halb Europa unterworfen haben und Napoleon auf dem Schimmelhengst Vizir einmal ins tiefste Russland und zurück aufgebrochen ist: es sind großartige Leistungen, die diese Tiere vollbracht haben.
Leistungen, die in der Literatur, in der Dichtung, in der Kunst im Allgemeinen ihren Niederschlag finden.

Beispiele von kurzen Pferdegedichten

Auf dem Rücken der Pferde,
liegt das Glück der Erde.
So meint ein bekanntes Gedicht,
mich berührt das nicht.


Mein einziges Glück auf der Welt,
sind Sattel und Bügel
,
sind mehr wert als Gut und Geld,
verleihen Körper und Geist wahre Flügel.


Kommen 
gestreckt im Galopp
,
im Trab dem frommen 
ganz salopp,
die Träume
,
die keine schäume,
der laue wind vom Osten
die Hand vergraben im dichten Haar
d,
das ist Freiheit – 
wie es schon immer war.


Wo willst du hin mein Freund?
Hast du bisher was versäumt?
Ich bin für dich da, 
bin dir nah.
Steig auf Kamerad, 
ich trage dich
wie ich es schon seit Jahrtausenden tat
.
Darum liebe mich.


Ein Pferd gallopiert mit seiner Lunge,
hält durch mit seinem Herzen,
gewinnt mit seinem Charakter.
(Frederico Tesio)


Der Herr hat das Pferd zum Gesellen des Windes gemacht.
Und zum Gefährten des Sturmes.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Wie man Pferdegedichte schreiben kann

Als Besitzer oder Reiter eines so edlen Tieres, das Freund und verlässlicher Gefährte gleichermaßen ist, kann man schon ins Schwärmen kommen und in einer stillen Stunde einige Zeilen in Gedichtform verfassen.
Das Schreiben und Verfassen von Gedichten ist natürlich eine Kunst. Wenn allerdings genügend Phantasie und Kreativität vorhanden ist, kann ein roter Faden für die Erstellung des Gedichtes hilfreich sein. Wie beginnt man also ein Gedicht:

  • Zuerst ist das Thema festzulegen. Geht es um das Tier selbst, um ein Erlebnis mit ihm oder soll das Gedicht generell den Pferden gewidmet sein? „
  • Bewaffnet“ mit Schreibzeug kann ein Rückzug an einen inspirierenden Platz in der Natur nicht schaden, um die Gedanken fließen zu lassen.
  • Zuerst ist es empfehlenswert Notizen zu machen, einfache Stichworte, kleine Bilder, die das Thema darstellen.
  • Man kann auch Farben einsetzen, die Stimmung, Atmosphäre und Gefühl widerspiegeln.

Im nächsten Schritt ist der Aufbau des Gedichtes zu planen. Dazu sind den vorher gemachten Notizen, eine Struktur und Ordnung zu verpassen, ein Handlungsstrang festzulegen.

Strophen gliedern

Gedichte sind meist in Strophen geschrieben. Nun gilt es die Anzahl festzulegen, ob jede Strophe ein eigenes Thema für sich hat, oder ob sie aufeinander aufbauen. Werden Textteile in der Art eines Refrains wiederholt, wie viele Zeilen soll das Gedicht tatsächlich haben, soll das Gedicht sich reimen? Diese und noch mehr Fragen sind zu stellen und zu beantworten, noch bevor die erste Gedichtzeile auf dem Papier erscheint.
In unserem Verständnis erwarten wir, dass Gedichte sich reimen. Das ist in der Dichtkunst nicht immer der Fall. Rainer Maria Rilke hat das Gedicht „Die Liebende“ ohne Reim geschrieben. Bevor ein Allerweltsreim wie Pferde – Herde oder Herde – Erde, Stück auf Glück, Rücken auf bücken die lyrischen Gedanken bricht, braucht es oft gar keinen Reim. Einen Versuch ist es allemal wert.
In jedem Fall sind die Worte gut zu überlegen, sie müssen inhaltlich und stilistisch passen, der Rhythmus muss stimmen. Das kann wichtiger sein, als jeder Reim.
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Dichten können Installateure auch – Reimen ist eine andere Kunst

Die Entscheidung für eine Gedichtform in Reimen liegt nahe, da eben der Gedanke an ein Gedicht mit einem Reim verbunden ist. Es gibt verschiedene Formen von Reimen, auf die hier eingegangen wird:
ABBA, damit ist nicht die schwedische Popgruppe gemeint, in der Dichtkunst steht „ABBA“ für einen sogenannten umarmenden Reim. Hier reimen sich A auf A und B auf B. Ein Beispiel dafür könnte sein:
A: Auf dem Rücken der Pferde,
B: fliegend mit dem Wind.
B: sicher wie in den Armen des Vaters das schlafende Kind,
A: liegt das Glück dieser Erde.
Gut, das mag jetzt lyrisch nicht so anspruchsvoll sein, es soll ohnehin nur der Darstellung der Reimform dienen.
AABB – ist ein Paarreim. Wieder reimen sich A auf A und B auf B. Man braucht dafür nur die Zeilen des obigen Gedichtes tauschen und es lautet so:
A: Auf dem Rücken der Pferde,
A: liegt das Glück dieser Erde,
B: fliegend mit dem Wind.
B: sicher wie in den Armen des Vaters das schlafende Kind.
ABAB ist ein Kreuzreim und dann haben wir das Gedicht:
A: auf dem Rücken der Pferde,
B: sicher wie in den Armen des Vaters das schlafende Kind
A: liegt das Glück dieser Erde
B: fliegend mit dem Wind.
Das Gedicht hat sich in allen drei Fällen nicht verändert, die Struktur ist anders geworden. Es kommt wohl auf den persönlichen Geschmack des Verfassers an.

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