Kaum ein anderes Tier hat sich an das Leben im Wasser so gut angepasst wie der Fisch. Nicht allein der stromlinienförmige Körperbau begünstigt sein Leben im nassen Element, auch seine Wahrnehmung ist optimal an das Wasser angepasst.
Da das offene Wasser kaum Orientierungspunkte bietet, hat sich beispielsweise der Geruchssinn der Fische sehr stark ausgeprägt: so können etwa Haie Blut auf riesige Distanzen wittern. Aber auch mit ihrem Seitenlinienorgan sind sie gut ausgerüstet, denn mithilfe dieses Organs können sie selbst schwächste Meeresströmungen wahrnehmen.
Auch das Problem des Auftriebs haben die Fische geschickt gelöst. Die meisten Fische besitzen eine Schwimmblase, die es ihnen ermöglicht, die Tiefe im Wasser zu bestimmen. Dazu vergrößert und verkleinert sich die Blase, je nachdem, wohin die Fische schwimmen wollen. Einige wenige Fische wie etwa die Haie und Makrelen besitzen keine Schwimmblase.
Haie müssen deswegen unablässig schwimmen, um die entsprechende Tiefe zu halten. Doch bringt ein Fehlen der Schwimmblase auch Vorteile, denn ohne Schwimmblase können Fische viel schneller auf- und abtauchen.
Die Wahrnehmung der Fische unterscheidet sich teilweise deutlich von der Wahrnehmung der Menschen. Nachtaktive Fische, vor allem solche, die in der Tiefsee leben, haben oft sehr empfindliche, teilweise sehr große Augen. Einige Fische können Licht noch in rund 500 Metern Tiefe wahrnehmen.
Auch der Geruchssinn der Fische ist außerordentlich gut ausgeprägt. Haie nehmen beispielsweise Blut noch millionenfach verdünnt wahr. Das wichtigste Sinnesorgan ist jedoch bei den meisten Fischen das Seitenlinienorgan. Damit können sie selbst kleinste Schwingungen und Meeresströmungen erkennen. Auch von Steinen zurückgeworfene Druckwellen sind für sie wahrnehmbar.
Einige Fische sind in der Lage die Quellen von elektromagnetischen Wellen zu orten. Dies dient dem Beutefang genauso wie der Orientierung.
Die Kommunikation der Fische erfolgt meist auf akustischem Wege. Das ist nicht verwunderlich, da Wasser Schallwellen sehr gut überträgt. Insbesondere das sogenannte Seitenlinienorgan nimmt kleinste Erschütterungen war.
Mitunter sind die Geräusche, die Fische erzeugen, auch sehr laut. So gibt der an der Atlantikküste Amerikas lebende Lippfisch Tautoga onitis während der Paarungszeit lang anhaltende, laute Töne von sich, die wie ein Nebelhorn klingen. Die Indianer nahmen früher an, dass es sich dabei um Stimmen der Geister handele.
Die Kommunikation über Laute ist sehr komplex. Mit speziellen Mikrofonen und einem entsprechenden Verstärker kann man diese Geräusche auch für Menschen hörbar machen. Mit ihnen warnen, bedrohen ihre Fische ihre Artgenossen oder werben auch um ein paarungswilliges Weibchen.