Honiggurami

Der Honiggurami oder auch Honigfadenfisch stammt aus Südasien und hat sich als beliebter Zierfisch etabliert. Die wünschenswerten Bedingungen der Aquarienhaltung, Ernährung sowie der eigenen Nachzucht sind mit wenig Aufwand zu realisieren – eine attraktive Voraussetzung sowohl für Experten als auch für Neulinge im Bereich der Aquaristik.

Typische Merkmale und Einordnung des Honiggurami

Der wissenschaftliche Name des Fisches lautet „Trichogaster chuna“, eine Sonderart der Gattung „Trichogaster“. Der goldene Honiggurami, oder auch Honigfadenfisch genannt, zählt zu den westlichen Labyrinthfischen: Diese verfügen, außer ihren Kiemen, über ein zusätzliches Organ um Sauerstoff aufzunehmen.

Mit einer maximalen Größe von ungefähr 5 cm ist er der kleinste Fisch dieser Unterordnung. Labyrinthfische gehören zu der Ordnung der „Anabantiformes“, zu denen unter anderem auch Schlangenkopffische und einige Barschartige, genannt Perciformes, gezählt werden.

Der Honigfadenfisch vertritt eine von ingesamt neun Arten der Labyrinthfische, die zur Unterfamilie der Fadenfische gehören. Jene Fische besitzen einerseits das gesonderte Organ zur Sauerstoffatmung sowie andererseits spezifische Bauchflossenstrahlen: Da diese Strahlen Geschmacks- und Berührungssinne des Honiggurami aktivieren, können sich die Unterwasserlebewesen leichter orientieren, schneller Nahrung aufsuchen und besser untereinander kommunizieren.

Das Flossentier ist ein Süßwasserfisch, welcher ursprünglich aus dem Nordosten Indiens stammt. Seine Verbreitung wird dort den Bundesstaaten Bangladesch, Uttar Pradesh, Bihar, Jharkhand, Westbengalen und Assam zugeordnet. In seinem Herkunftsland wird er allerdings als Speise-, nicht als Zierfisch, genutzt, obwohl er anderen Speisefischen in seiner Größe deutlich unterlegen ist.

Typisch für den Honiggurami ist außerdem die Anordnung seiner Flossen: Er besitzt in seiner Rückenflosse als auch seiner Afterflosse mehr Stachelstrahlen.

Äußere Merkmale des Honigfadenfischs

Ein essentielles Merkmal des Honiggurami ist seine markante Färbung. So trägt er aufgrund seines honigfarbenen Körpers den entsprechenden Namen. Die Grundfarbe der Weibchen ist generell weitaus weniger intensiv, dagegen überragen sie ihre Geschlechtspartner hinsichtlich ihrer Größe.

  • Die weibliche Färbung kann sogar beige und grüne Nuancen erhalten.
  • Sowohl Männchen als auch Weibchen besitzen einen braunen Streifen längs ihres Körpers.
  • Dieser beginnt am Ansatz ihres Kopfes und zieht sich bis zur Schwanzflosse.
  • Die Intensität des Brauntones ist abhängig von der Stimmungslage des Fisches.

Will das Männchen sein Revier verteidigen beziehungsweise seine Brut beschützen, sind seine Stachelstrahlen und der obere Anteil der Rückenflosse hellgelb gefärbt. Vor der Begattung zeigt sich die dunkelblaue oder gar schwarze Unterseite der Männchen darüber hinaus auffallend dunkel. Auch seine Grundfarbe verändert sich: der an Honig erinnernde Orangeton erhält braune oder rote Nuancen.

Veränderte Farbgebung

Eine weitere Stimmungslage kann die Farbgebung des Männchens verändern: Fühlt es sich unsicher, beispielsweise im Auqarium des Händlers, werden die Farben schwächer.

Generell kann man den Honiggurami in neutraler Stimmungslage in drei Zuchtformen einordnen: Neben dem goldenen Honiggurami gibt es die zweite Zuchtform „Fire“, bei der die Flossen ebenfalls rote Nuancen tragen, allerdings in Kombination mit einem beigefarbenen Körper stehen. Einen vollständig roten Körper besitzt die dritte Form mit dem 
passenden Namen „Fire Red“.

Richtiges Honiggurami Futter

Sowohl Trocken-, Lebend- als auch Frostfutter eignen sich zur Ernährung des Honiggurami – sie zählen zu den Allesfressern. Gerne kann auch mit pflanzlicher Ernährung variiert werden. Das Flockenfutter bildet die Grundform der Diät.

Dieses erhält man in Konsistenz von Flocken oder Granulat als Standardfutter von Zierfischen. Auch das Lebendfutter ist handelsüblich und besteht beispielsweise aus kleinen Larven, Flöhen oder Würmern. Als Frostfutter bezeichnet man tiefgefrorene kleinere Lebewesen gemixt mit pflanzlichem Anteil. Es ist außerdem angereichert mit Vitaminen sowie Mineralien.

Auf die Qualität der jeweiligen Futtersorte sollte man stets achten. Die Fütterungszeiten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Eine Regelmäßigkeit wird unbedingt empfohlen, um ein mögliches Überfressen der Honigfadenfische zu vermeiden. Dies führt im schlimmsten Fall zur Erkrankung.

Honigfadenfisch: Haltung und Zucht

Aquarium in dem ein Honiggurami liegt

Einrichten des Aquariums: Essentiell sind zahlreiche Pflanzen innerhalb des Aquariums. Vor allem Schwimmpflanzen sollten vorhanden sein, um den Fischen zu ermöglichen, sich innerhalb ihres Lebensraumes zurückzuziehen.

Als Schwimmpflanzen zählt man beispielsweise Schwimmfarn, den sogenannten Froschbiss und auch zahlreiche Salvinia-Arten. Besonders die Weibchen benötigen diesen Schutzraum, um sich vor den Eigenarten der Männchen zu schützen – je nach Paarungszeit können diese zu aggressiverem Verhalten neigen.

Auch benötigen die Fische dichte Pflanzen, um im Sinne der Fortpflanzung sogenannte Schaumnester zu bauen. Diese Nester können bis zu 25 cm groß werden. Die benötigten Schwimmpflanzen befinden sich innerhalb des Aquariums in Richtung der Wasseroberfläche. Am Boden sollte man für die Gegebenheit von Steinen und Wurzeln sorgen. Die Beleuchtung des Beckens muss ebenfalls eingestellt werden: bei weniger hellem Licht fühlt sich der Zierfisch wohler.

Wasserstandard innerhalb des Aquariums

Der Honigfadenfisch darf nicht alleine gehalten werden, sondern unbedingt in der Konstellation von Paaren. Ein Pärchen benötigt mindestens ein Volumen des Aquariums von 60 Litern, ein pH-Wert von 6 – 7,5, und eine Wasserhärte von 5-15 °dGh, was als mittelhart eingestuft wird.

  • Bestenfalls erweitert man die Größe des Aquariums, um mehrere Paare zu halten, da der Honiggurami das Leben im Schwarm präferiert.
  • Hält man mehrere Zweier- Paare im Aquarium, sollten die anderen Paare allerdings aus der Konstellation zweier Weibchen bestehen.
  • Da die Männchen in weniger Lebensraum und somit kleinerem Revier schneller aggressiv werden, sollten nicht mehr als zwei Exemplare ihres Geschlechts im Aquarium aufgenommen werden.
  • Durchaus ist der Honigfadenfisch mit anderen Arten verträglich, diese sollten allerdings kleiner oder gleich groß sein.
  • Auf keinen Fall sollte man andere Fadenfische als Gesellschaft wählen.

Außerdem ist zu beachten: Es gibt Fischarten, die die Bauchflossen angreifen, wie beispielsweise die Sumatrabarbe – somit sollten auch diese keinesfalls ausgesucht werden. Andere, friedlichere Barbenarten, Skalare oder auch der Keilfleckenbärbling, als Beispiel einer besonders friedfertigen Fischart, eigenen sich bestens zur Vergesellschaftung.

Honiggurami Zucht

Die natürliche Paarungszeit des Honigurami wird von August bis Oktober eingegrenzt. Die Gewässer, die der freilebende Fisch bewohnt, erreichen dann Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad. Der Aufwand der privaten Nachzucht ist trivial, sofern man möglichst ein zweites, etwa 20 cm großes Becken zur Paarung anschafft.

Die Wasserstandards müssen auch in diesem Becken angepasst werden. Im Zweitbecken kann das Männchen das Schaumnest bilden, in welches das Weibchen ihren Laich einlagert. Die Larven schlüpfen dann in der Regel nach etwas mehr als 24 Stunden. Um diese zu schützen, sollte das ursprüngliche Pärchen aus dem Becken genommen werden, sobald die jungen Fische frei schwimmen. Dies geschieht nach zwei bis drei Tagen.

Männchen und Weibchen erkennen

Ausschlaggebend zur Unterscheidung ist die Farbe des Honiggurami, da das honigfarbene Strahlen der Weibchen deutlich schwächer ist. Vor allem während der Balzzeit sticht das Männchen ganz besonders hervor.

Die Weibchen sind dagegen größer, sowohl was die Länge auch als das Körpervolumen betrifft. Zumal besitzen die Weibchen einen farblichen Streifen längs ihres Körpers. Diesen tragen die Männer nur dann, wenn sie gestresst sind.

Alter und Lebenserwartung

Im Schnitt werden die Fische bis zu vier Jahre alt. Zur Steigerung der Lebenserwartung sollte man vor allem auf die Wassertemperatur achten, indem man sich stets an die empfohlene Richtlinie hält.

Falsche oder auch oft schwankende Temperaturen können zu Krankheiten führen, da der Stoffwechsel der Fische dadurch beeinflusst wird. Auch die regelmäßige Fütterungszeit ist notwendig einzuhalten, um zu vermeiden, dass sich die Fische überfressen.

Zudem sollte der pH- Wert im Aquarium möglichst stabil bleiben, da Schwankungen zu Stressempfinden der Fische führt. Dies kann ebenso eine Krankheit auslösen und die Lebenserwartung verringern.

Honigfadenfisch kaufen – Wo und was beachten?

Für den Honiggurami ist keine ausgefallene Anschaffung erforderlich: Er ist sowohl in Online- Märkten als auch in gängigen Tier- beziehungsweise Zoohandlungen im Bereich Aquaristik zu erhalten.

Preislich kann man sie für unter fünf Euro erwerben. Auch sein Becken beziehungsweise Aquarium, inklusive Zubehör und Futter, kann man in selbigen Märkten problemlos kaufen.

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