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Koi Karpfen
Sie gehören zu den teuersten und auch beeindruckendsten Fischen der Welt: die Koi-Karpfen. Es gibt sie in den verschiedensten Farben, mit individuellen Mustern und Schuppenformen. Im Grunde handelt es sich bei diesem Fisch um eine Karpfen Zuchtform. Die Aufteilung der Fische erfolgt in 16 Zuchtformen, die wiederum in etwa 100 Unterformen untergliedert sind.
Koi-Karpfen – Haltung, Lebensweise und Zucht
Wer die Haltung oder gar Zucht von Koi-Karpfen in Angriff nehmen will, muss sich einer großen Herausforderung stellen. Denn die Koi-Karpfen-Zucht erfordert viel Aufwand. Allerdings kann sie auch hohe Gewinne abwerfen, denn Kois können einen Wert von mehreren Tausend Euro erreichen. Dazu müssen sie jedoch intensiv gepflegt werden.
Aussehen
In der japanischen Sprache bedeutet der Name bunter Karpfen. Dies rührt daher, dass sie in der Regel ein buntes Erscheinungsbild haben. Meistens sind sie in schwarz, orange und weiß gefärbt – inklusive Muster. Beeindruckend sind auch ihre Größe und das Alter, das sie erreichen können.
Diese bis zu einem Meter lang werdenden Riesen können leicht ihren Besitzer überleben, denn sie werden nicht selten bis zu 70 Jahre alt. Der älteste Koi soll sogar 226 Jahre erreicht haben – das hat zumindest die Untersuchung einer Schuppe ergeben. Der größte je gemessene Koi erreichte eine Länge von 153 Zentimetern.
Koi Herkunft
Woher der Koi kommt, das ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Eindeutig ist nur, dass er nicht aus Japan stammt, dorthin wurde erst später importiert. Man vermutet, dass koreanische Mönche den Koi nach Japan brachten. Vielleicht wurde er auch beim Einmarsch der Chinesen in Japan importiert.
Herkunft des Kois
Im 11. Jahrhundert vor Christus verwendet man in chinesischen Schriften erstmals die Bezeichnung Farbkarpfen. Diese Schriftstücke, in denen hauptsächlich die Zucht der Flusskarpfen beschrieben wird, sind ein frühes Indiz für die Herkunft der Koi aus China. Doch bisweilen nimmt auch an, dass der Koi aus dem Schwarzen Meer, aus dem kaspischen Meer oder aus dem Aralsee kommt. Am wahrscheinlichsten ist jedoch seine Herkunft aus China.
Das Problem bei der Erforschung der Herkunft des Kois ist sein Name. Denn Koi bzw. Goi heißt auf Japanisch nichts anderes als Karpfen; ob es sich dabei um einen farbigen Karpfen, den wir in Deutschland Koi nennen, handelt, ist bei dieser Bezeichnung nicht eindeutig zu klären. Nur mit dem Zusatz „Nishiki“ lässt sich der Karpfen eindeutig als Farbkarpfen identifizieren.
Die Züchtung des Kois wurde über viele Jahre sowohl in China als auch in Japan sehr intensiv betrieben. Möglicherweise erhielt er seine bunte Färbung durch einen „Genfehler“, der durch intensive Züchtung weitervererbt wurde.
Farbmutation
Durch natürliche Farbmutation hatten die ersten Kois wahrscheinlich eine rote Färbung. Jüngeren Aufzeichnungen aus dem 17. Jahrhundert stammen schließlich aus Japan, aus der Region Niigata. Dort wurde der Koi gezüchtet, um den Nahrungsbedarf der Bevölkerung zu decken.
Bei dieser sehr systematischen Züchtung entstanden auch die heute bekannten Koiarten wie beispielsweise der Asagi. Nur langsam verbreiteten sich die Farbkarpfen und gewannen an Aufmerksamkeit.
Taisho-Ausstellung
Erst mit der Taisho-Ausstellung 1914 wurden Kois auch einem größeren Publikum vorgestellt und schnell fanden sich Liebhaber der bunten Karpfen. In der Folge boomte der Handel mit Koi-Karpfen und schon bald wechselten sie für hohe Beträge den Besitzer. Zeitweise wurde der Handel mit Koi-Karpfen sogar verboten, da der er immer mehr zum Spekulationsgeschäft ausartete.
Dennoch fanden sich auch in dieser Zeit immer wieder Menschen, die ihre Koi-Karpfen weiterhin verkauften, denn anders konnten viele Teile der Bevölkerung nicht ihren Lebensunterhalt verdienen. Später wurden Kois sogar zum Nationalheiligtum erklärt. Heute zählt der Koi-Karpfen zu den teuersten Zierfischen der Welt.
Zucht und Pflege
- Zunächst ist ein entsprechend tiefer Teich notwendig, damit die Kois darin auch ihren Winterschlaf halten können.
- Doch auch die permanente Kontrolle und Regulierung der Wasserqualität ist unabdingbar.
- Kois sind groß und fressen viel; deshalb brauchen sie auch viel Sauerstoff.
- Gerade im Sommer ist es nicht leicht, den Sauerstoffgehalt entsprechend hoch zu halten.
- Auch die Überprüfung der ph- und Nitritwerte sollte bei einer Koi-Karpfen-Zucht regelmäßig und genau durchgeführt werden.
Standort des Koi Teiches
Schwierig wird die Koi-Karpfen-Haltung, wenn kein geeigneter Ort für einen Koi Teich zur Verfügung steht. Es ist keinesfalls möglich, einfach irgendwo einen Teich zu bauen. Ein Koi-Karpfen-Teich muss bestimmten Anforderungen genügen: die Lichtverhältnisse müssen beispielsweise ideal sein, ein Zuviel an Sonne lässt die Algen wachsen, ein Zuwenig zieht die wichtigen Pflanzen in Mitleidenschaft.
Nadelbäume dürfen sich auch nicht in der Nähe befinden, herabfallende Nadeln vergiften das Wasser und lassen es versauern. Außerdem gilt es, die Kois vor Katzen und Reihern zu schützen. Dies ist äußerst schwierig, wenn man die Optik des Teiches nicht durch über das Wasser gespanntes Netz beeinträchtigen will. Reiher-Attrappen führen leider sehr selten zum gewünschten Ergebnis.
Lebensweise
Anders als in einem Aquarium haben Teiche über das Jahr hinweg keine gleichbleibende Temperatur. Doch Kois sind wie alle Fische wechselwarme Tiere. Mit anderen Worten: sinkt die Temperatur des Wassers, so sinkt auch ihre Körpertemperatur. Bei kaltem Wasser werden sie träge, fressen weniger oder gehen sogar in den Winterschlaf, wenn die Wassertemperatur unter 10 °C sinkt.
- Wenn sie jedoch weniger fressen, wachsen sie nicht. Da jedoch das Ziel jedes Züchters große und gut gebaute Kois sind, muss die Temperatur des Wassers immer genau überprüft werden.
- Im Frühjahr liegt die ideale Temperatur bei 14 bis 18 Grad Celsius, im Sommer bei 20 bis 26 Grad Celsius, im Herbst bei 15 bis 20 Grad Celsius und im Winter bei 4 Grad Celsius.
- Fallen sie dann in einen Winterschlaf, ist absolute Ruhe gefragt, denn ein Unterbrechen des Schlafes kann ihre Gesundheit massiv beeinträchtigen.
- Daneben muss man dafür sorgen, dass die Faulgase, die sich im Wasser auch im Winter bilden, entweichen können.
- Hierzu ist ein vorsichtiges Auftauen des Eises – am besten mit heißem Wasser – notwendig.
Koi Karpfen: Nahrung und Fütterung
Auch das Futter sollte optimal auf das Wachstum der Kois abgestimmt werden. Kois fressen unablässig, wenn die Fütterung nicht stoppt. Eine Überfütterung ist jedoch äußerst schädlich. Auf deren Speiseplan stehen hauptsächlich Pflanzen, Würmer und Insekten. Koi Futtermischungen aus dem Handel bestehen zumeist aus Fischmehl, Weizen, Ölen, Spirulina-Algenmehl und Sojaextraktionsschrot.
Nur mit der richtigen Futter-Dosierung entwickeln sich die Kois zu schönen und wertvollen Prachtexemplaren. Generell gilt hier die Regel: mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als wenige große.
Wer die Mühen einer Koi-Karpfen-Zucht nicht scheut, kann beeindruckende Tiere heranziehen, die bei einem Verkauf überdies noch viel Geld einbringen. Die Wertsteigerung ist bei Kois enorm, weshalb sie auch häufig als Geldanlage genutzt werden. Jungtiere erhält man unter 100 Euro, ausgewachsene Exemplare sind aber – je nach Qualität der Züchtung – mehrere Tausend Euro Wert.
Koi-Varietäten
Schwarz, Rot, Weiß, Grün, Gelb, Orange, Blau, gold- oder silberglänzend – dem Erfindungsreichtum der Koi-Züchter sind keine Grenzen gesetzt. Entsprechend viele Varietäten der Koi-Karpfen gibt es – und ihre Zahl erhöht sich weiter. Mittlerweile fällt es immer schwerer, die Kois sinnvoll zu klassifizieren.
- Wichtiges Kriterium der Koi-Bestimmung ist zunächst die Farbgebung.
- Wie viele und welche Farben hat der Koi?
- Welches davon ist seine Grundfarbe?
- Und wo befinden sich die einzelnen Farben?
Bestimmte Koi-Varietäten weisen beispielsweise einen roten Fleck genau auf der Stirn auf, die sogenannten Tancho. Andere sind durch einen roten Fleck auf dem Bauch charakterisiert, zum Beispiel die Kumonryu. Einige sind einfarbig, mache sind zwei- oder dreifarbig.
Beschuppung als Unterscheidungsmerkmal
Aber nicht allein die Farbe gibt den Ausschlag zur Koi-Bestimmung. Auch die Beschuppung ist ein wichtiges Merkmal. Einen Sonderfall stellen die sogenannten Doitsu dar. Mit Doitsu bezeichnet man den sogenannten „deutschen Karpfen“. Dieser hat manchmal überhaupt keine Schuppen. Dann gehört er zu den sogenannten Lederkarpfen.
Doitsu
In einer anderen Züchtung hat der Doitsu große Schuppen, die hauptsächlich am Rücken und zum Teil auch auf der Seite entlanglaufen. Diese Form der Kois zählen zu den sogenannten Spiegelkarpfen. Doitsus gibt es in vielen Varietäten, so zum Beispiel in Form des Doitsu Kohaku, Doitsu Sanke oder Doitsu Nishiki.
Asagi
Andere Kois wie die Asagi haben kleinere, aber blau leuchtende Schuppen. Mitunter weisen diese Schuppen noch eine Markierung auf.
Andere Kois
Daneben findet man auch Kois, bei denen sich goldene und silberne Schuppen abwechseln. Diese Koi-Varietät nennt man Kinginrin. Bei den Tancho sind Schuppen zwar vorhanden, durch ihre schneeweiße Färbung sind diese jedoch kaum zu erkennen. Eine besondere Koi-Varietät stellen Kois mit einer metallisch glänzenden Haut dar. Selbst golden glänzende Kois gibt es.
Bedingungen für eine positive Bewertung
Doch ganz gleich, um welche Koi-Varietät es sich handelt – die Bedingungen für eine positive Bewertung sind in der Regel gleich: japanische Wertungsrichter achten bei Wettbewerben auf Körperform, die Beschaffenheit der Haut, die Intensität der Farbe, die Zeichnung und auf die Eleganz bzw. auf den Gesamteindruck.
Je kräftiger ein Koi-Körper ist, umso besser. Allerdings sind ein kräftiger Körperbau und die entsprechende Größe vor allem beim Tancho gefragt. Gerade weil dieser eine Art Nationalsymbol ist, sollte er Stärke und Dominanz ausstrahlen. Ein Kinginrin dagegen darf auch etwas kleiner sein, denn diese Koi-Varietät wird maximal 70 Zentimeter lang. Dafür besitzen sie ausgefallene Schuppenmuster.
Färbung der Kois
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Färbung der Kois. Diese muss möglichst rein und gleichmäßig sein. Bei jedem Koi variiert die Farbe ein wenig, wichtig ist jedoch, dass alle Farbflecken eines einzelnen Kois keine Variation aufweisen. Ein Dunkelrot sollte überall ein Dunkelrot sein und nicht durch rosa Flecken beeinträchtigt werden. Insgesamt sind kräftige Farben beliebt: Rot und Schwarz sollten sehr tief sein.
Das perfekte Weiß ähnelt dagegen dem Weiß von Schnee oder Milch und darf keinesfalls einen Gelbstich enthalten. Das Schwarz glänzt bei guten Kois wie Lack. Neben der Farbgebung ist auch die Randschärfe von Bedeutung: zwischen dem roten und dem weißen Bereich darf kein Gelb oder Rosa erscheinen. Zwischen schwarzem und weißem Bereich darf sich kein Blau oder Grau befinden.
Zeichnung der Koi Karpfen
Bei der Zeichnung achten japanische Wertungsrichter auf Harmonie und Ausgewogenheit. Gefragt ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Farbflecken. Ideal ist eine Zeichnung, die der Anordnung der Farbfelder auf einem Schachbrett ähnelt. Auch eine beinahe spiegelbildliche Verteilung der Farbflecken auf beiden Seiten des Koi-Körpers ist häufig erwünscht. Keinesfalls sollte Rot beispielsweise nur auf der linken Körperhälfte dominieren.
Insgesamt zählt man manchmal nur 12, manchmal auch 16 Varietäten der Kois, die allerdings untereinander verwandt sind. Die Kreuzung verschiedener Koi-Varietäten hat die Zahl der Unterkategorien auf über 100 erhöht. Daneben gibt es viele Kois, die kaum einer Varietät eindeutig zuzuordnen sind.
Karpfen (Cyprinus carpio)
Der Koi ist eine Zuchtform des Karpfens – auch Cyprinus carpio genannt. Karpfen gehören schon lange in die Reihe der beliebtesten Speisefische. Ursprünglich stammen sie aus dem schwarzen und kaspischen Meer. Daneben ist bekannt, dass bereits im Jahre 400 v. Chr. der Karpfen in der Mittelmeerregion gerne gefangen und verzehrt wurde. Später breitete er sich auch in Nordeuropa aus.
Karpfen – Aussehen und Lebensweise
Karpfen haben eine gedrungene Körperform und ziemlich lange Rückenflossen. Markant sind auch die vier Barteln, die sich in der Nähe des Mauls befinden. Gewöhnlich haben Karpfen eine Länge von 40 bis 50 cm und wiegen 2 bis 3 kg. In Abhängigkeit von den Lebensverhältnissen kann ein Karpfen bis zu 50 Jahre alt werden.
Lebensraum
Die Bezeichnung „Unterwasserschweine“, die man den Karpfen manchmal scherzhaft gibt, ist nicht ganz unzutreffend, denn Karpfen lieben es, sich im Schlamm zu wälzen.
Karpfen leben vorwiegend in warmen Gewässern, die gar nicht oder nur schwach fließen. Aktiv werden die Karpfen meist in der Nacht oder schon in der Dämmerung. Karpfen laichen in der Nähe des Ufers. Während der kalten Jahreszeit fallen sie in einen Winterschlaf, für den sie sich in tiefere Regionen des Gewässers zurückziehen. In dieser Zeit nehmen sie keinerlei Nahrung zu sich.
Nahrung
Vor allem auf Futtersuche legen sie ein solches Verhalten an den Tag. Angler haben es deshalb oft leicht, den Ort zu bestimmen, wo sich Karpfen aufhalten. Karpfen ernähren sich von kleineren Tieren, die sich im Schlamm aufhalten: zu ihnen zählen Würmern, Larven, Schnecken, Plankton und Insekten.