Beitragsbild
Inhalt
Welse
Welse leben vor allem in Süßgewässern. Selten findet man Arten auch in Salzgewässern, dort hauptsächlich in tropischen Meeren. Welse haben in der Regel keine Schuppen, einige Arten verfügen über einen Panzer.
Um das Maul herum befinden sich die charakteristischen Barteln, die sowohl als Tastorgan der Orientierung dienen als auch die Funktion eines Geschmacksorgans einnehmen. Auf dem Oberkiefer befindet sich ein, auf dem Unterkiefer befinden sich ein bis zwei Bartelpaare.
Welse – Lebensweise und Haltung
Welse verfügen über eine sogenannte Darmatmung bzw. akzessorische Atmung. Bei dieser Atmung nimmt der Fisch den Sauerstoff nicht allein durch die Kiemen auf. Schluckt der Wels beispielsweise Luft an der Wasseroberfläche, so nimmt der Darm, der sehr gut durchblutet wird, zusätzlich Sauerstoff auf.
Damit haben sie einen Vorteil gegenüber anderen Fischen: sinkt beispielsweise der Sauerstoffgehalt im Wasser durch längere Hitzeperioden, so profitieren Welse von dem Sauerstoff, den sie außerdem durch den Darm aufnehmen können.
Auch die kräftigen Brustflossenstacheln retten Welsen in ihrer natürlichen Umgebung nicht selten das Leben: mit ihnen können sie ausgetrocknete Gewässer zeitweise verlassen. Welse gehören zu den nachtaktiven Tieren und beginnen in der freien Wildbahn ihre Jagd in den Abendstunden.
Lebensraum
Der Wels gehört zu den größten Fischarten in den Binnengewässern Europas. Er lebt in ruhigen oder nur schwach fließenden Gewässern. Gern versteckt er sich gern bei abgesunkenen Bäumen oder zwischen Wasserpflanzen. Häufig gräbt er sich auch in den Schlamm, um von seiner Beute nicht entdeckt zu werden.
Er ist hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa verbreitet, teilweise auch in Westasien. Man findet ihn jedoch vereinzelt auch in anderen Ländern Europas, so zum Beispiel in Spanien, Großbritannien und Italien. Sein Bestand gilt in Europa als gefährdet.
Als Ursachen dafür gelten die starke Verbauung der Gewässer und die Tatsache, dass Seitenarme von Flüssen mehr und mehr abgeschnitten werden. Dadurch verliert der Wels wichtige Laichbiotope.
Welse Haltung
Bei der Aquarienhaltung von Welsen gibt es einige Dinge zu beachten. Die Größe des Aquariums ist ein derartiger, wichtiger Punkt. Abhängig von der Art sollte das Aquarium aber mindestens 60- 80 Liter aufweisen. Größere Arten wie die des blauen Antennenweis benötigen mehr Wasservolumen – 70 – 200 Liter erweisen sich als ideal.
- Weiterhin sollte die Temperatur im Optimalfall bei 23 – 29 °C liegen.
- Dies hängt allerdings auch von der Art ab. Wasserhärte und Temperatur sollten an die natürlichen Lebensbedingungen der Welse angepasst sein.
Panzerwelse: Die beliebten Panzerwelse bevorzugen eine Temperatur von 20 und 27 °C.
Blaue Antennenwelse: Blaue Antennenwelse fühlen sich in einer Wassertemperatur von 23 – 29 °C am wohlsten.
Ohrgitter-Harnischwelse: Die Ohrgitter-Harnischwelse wiederum sind bei einer Temperatur von 24 – 26 °C am besten aufgehoben.
Bodengrund
Sand als Bodengrund eignet sich zudem am besten. Manche Arten lieben zudem abgeflachte Kieselsteine. In der Natur durchstöbern Welse gerne den Boden auf Nahrungssuche. Alternativ oder zusätzlich kann noch feiner Kies eingesetzt werden. Genügend Verstecke und Bruthöhlen sowie Pflanzen sind ebenfalls wichtig bei der Haltung und Pflege. Als Pflanzen eignen sich sehr gut Cryptocoryne, Anubias und Javafarn.
Außerdem wichtig: Niemals alleine halten – Mindestens ein Pärchen ist Pflicht.
Nahrung
Welse ernähren sich in der Natur hauptsächlich von Kleingetier wie Kleinkrebsen, Mückenlarven und Garnelen, doch sind sie bei der Auswahl der Nahrung nicht sehr wählerisch und begnügen sich oft auch mit Futterresten. Welse sind sehr widerstandsfähig, die Temperatur des Aquariums muss jedoch für jede Welsart individuell abgestimmt werden, da Welse in ganz unterschiedlichen Klimazonen leben.
Sie ernähren sich im Aquarium auch gerne vom Aufwuchs der Beckenwände. Im Handel gibt es spezielles Sinkfutter und Futtertabs mit pflanzlichen Proteinen, denn auch der Wels muss trotzdem gefüttert werden.
Welse im Winter
Im Winter ziehen sich die Welse in der Natur in tiefer gelegene Bereiche der Gewässer zurück. Dort, nahe am Boden, fallen sie bei 4 bis 7 Grad Celsius Wassertemperatur in einen Winterschlaf. Zur Nahrung der Welse gehören Schnecken, Krebse, Insekten und Fische. Größere Exemplare ernähren sich außerdem von Vögeln, Mäusen, Ratten und Fröschen.
Welse können vor allem in Osteuropa enorm groß werden, bis zu zwei, bisweilen sogar drei Meter Länge sind möglich. Diese Riesenfische leben nur als Einzelgänger.