Der Kanadische Schäferhund oder Berger Blanc Suisse gehört zu den Hüte- und Treibhunden. Wie alle Schäferhunde stammt auch dieser von den Arbeitshunden der Schäfer ab. Es kamen in den Würfen damals auch weiße Tiere vor. Jedoch wurde im Jahre 1933 die Farbe Weiß aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes gestrichen.
Zu jener Zeit lastete man solchen weißen Hunden Erbdefekte wie beispielsweise Taubheit, Blindheit, Unfruchtbarkeit und Krankheiten wie Hüftgelenks- und auch Ellenbogengelenkdysplasie an. Das war auch der Grund dafür, dass die Weißen Schäferhunde aus Europa verschwanden. Allerdings gelangten einige solcher Tiere in die USA und nach Kanada.
- Größe: ca. 60 – 66 cm
- Gewicht: 55 – 61 kg
- Fellart: Langhaar und Stockhaar
- Fellfarben: Weiß, Cremefarbig bis Gelblich-beige
- Herkunft: Schweiz
- Lebenserwartung: 10 – 14 Jahre
Mit diesen importierten Hunden wurde hier eine Zucht aufgebaut. Die Tiere waren unter dem Namen „White German Shepard“ (Weißer Deutscher Schäferhund) bekannt. Aber auch in den USA wurde 1968 die Farbe Weiß aus dem Standard gestrichen.
Solche Tiere wurden nun eingeschläfert. Nur In Kanada erfolgte weiterhin die Zucht und hier erfolgte auch durch den Canadian Kennel Club die Anerkennung als eigenständige Rasse.
Erst zu Anfang der 1970ziger Jahre gelangten wieder einige Weiße Schäferhunde in die Schweiz, darunter auch ein Rüde namens „Lobo“. Dieser gilt als der Stammvater der europäischen Zuchtlinie. Bis heute wird der Weiße Schäferhund rein gezüchtet und ist über ganz Europa verbreitet. In Deutschland erfolgt die Zucht seit 1981. Die Internationale Anerkennung als Rasse erfolgte 2011.
Äußeres Erscheinungsbild und Merkmale des kanadischen Schäferhundes
Der Weiße Schäferhund hat eine elegante Erscheinung mit harmonischen und schwungvollen Bewegungsabläufen. Er ist ein kräftiger, gut bemuskelter, mittelgroßer Hund mit gut angesetzten Stehohren und einer Säbelrute.
- Der Körper weist eine rechteckige Form auf mit einem geraden Rücken und abfallender Kruppe, sowie mittelschwerem Knochenbau. Der Kopf ist keilförmig mit einem kräftigen Scherengebiss mit 42 Zähnen.
- Die Augen sind mandelförmig von dunkler Farbe. Diese variiert von Bernsteinfarben bis hin zu sehr dunklem Braun. Die Nase und Lefzen sind schwarz pigmentiert.
- Rüden sollten eine Widerristhöhe zwischen 60 und 66 cm und ein Gewicht von 55 bis 61 kg erreichen.
- Hingegen liegt die Widerristhöhe bei Hündinnen zwischen 30 bis 40 cm und das Gewicht zwischen 25 und 35 kg.
Zwei Fellvarianten
Das Fell des Kanadischen Schäferhundes ist zweckmäßig, leicht zu pflegen und bietet Schutz gegen Schnee, Regen, Kälte und Hitze. Allerdings neigt es zum Haaren. Es gibt dabei zwei Fellvarianten und zwar Langhaar und Stockhaar. Das Fell liegt eng am Körper an und hat eine dichte Unterwolle, welche von kräftigen, geraden Grannen überdeckt wird.
Am Fang, den Ohren, im Gesicht und an der Vorderseite der Läufe ist die Behaarung kürzer. Hingegen ist der Nacken und die Rückseite der Läufe länger behaart. Das Haar ist leicht gewellt und etwas hart.
Natürlich ist die Fellfarbe Weiß, allerdings gibt es auch Abweichungen von cremefarbig bis gelblich-beige, auch eine Wildfärbung ist möglich.
Verhalten und Charakter: Arbeitshund, Sporthund
Die Hunde sind wegen ihrer vielen guten Charaktereigenschaften sehr beliebt. Der Weiße Schäferhund ist:
- ausgeglichen und lebhaft
- wesensstark und selbstbewusst
- sanftmütig und feinfühlig
- freundlich, aber nicht aufdringlich
- nicht ängstlich oder inadäquat aggressiv
- sehr intelligent und gelehrig
- sensibel und anhänglich
Daneben verfügen diese Tiere auch über eine hohe soziale Kompetenz und Bindungsbereitschaft. Sie wollen um jeden Preis ihrem Herrn oder Frauchen gefallen. Nach Möglichkeit möchten sie überall mit hingehen. Durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit lässt sich der Weiße Schäferhund auch gut in sein soziales Umfeld integrieren.
Fremden gegenüber verhalten sich diese Hunde anfangs etwas zurückhaltend, aber nicht aggressiv. Mit Kindern kommt der Weiße Schäferhund gut zurecht, er ist ausgesprochen kinderfreundlich.
Tipp: Nach Möglichkeit sollten die Hunde schon frühzeitig an den Umgang mit Kindern gewöhnt werden, da Kinder doch immer anders reagieren können und es dann nicht bei den Hunden zu Missverständnissen kommt.
Diese Hunde sind sehr bewegungsfreudig, daher ist ein regelmäßiger Auslauf notwendig. Sie müssen sich dabei richtig austoben können. Vertreter dieser Rasse brauchen nicht nicht nur viel Bewegung, sondern sie möchten auch geistig gefordert werden. Hier bieten sich verschiedene Hundesportarten, beispielsweise Agility an.
Der Berger Blanc Suisse ist vielseitig einsetzbar
Aufgrund seiner guten Eigenschaften ist der Weiße Schäferhund nicht nur ein treuer Begleiter im Alltag, sondern er ist vielseitig einsetzbar. So unter anderem als Begleithund, Familienhund, Gebrauchshund, Rettungshund Therapiehund oder auch als Blindenhund.
Wenn er sich erst einmal an sein Herrchen und Frauchen gewöhnt hat, dann will er auch immer überall dabei sein, ob beim Autofahren, Schwimmen, Wandern und als Begleiter beim Joggen oder Fahrradfahren.
Auch als Reitbegleitung eignen sich diese Hunde hervorragend. Allerdings sollten sie dann mindestens ein Jahr alt sein. Daneben übt der kanadische Schäferhund sich auch gern beim Hundesport, egal ob Agility, Flyball, Dog-Frisbee oder Obedience, alles ist willkommen.
Die Schäferhunde können in der Wohnung gehalten werden, wohler würden sie sich allerdings in einem Haus mit Gartengrundstück fühlen. Es ist nie zu vergessen, dass immer für eine ausreichende Bewegung gesorgt werden muss. Eine reine Zwingerhaltung sollte niemals erfolgen, da hier die Persönlichkeit des Hundes verkümmern würde.
Kanadischer Schäferhund: Pflege, Haltung und Lebenserwartung
Normalerweise ist der Weiße Schäferhund recht pflegeleicht. Im Prinzip reicht es aus, wenn er von Zeit zu Zeit gebürstet oder gekämmt wird. Allerdings sieht es bei langhaarigen Exemplaren etwas anders aus, diese sollten doch wöchentlich gebürstet werden.
Auch bei der Erziehung gibt es keine Probleme, jedoch muss diese immer konsequent erfolgen, aber niemals mit Härte und Strenge. Die Hunde verstehen auch ohne viele Worte. Der Mensch selbst muss ruhig und ausgeglichen sein. Bei guter Pflege liegt die Lebenserwartung für Vertreter dieser Rasse bei 10 bis 14 Jahren.
Mögliche Erkrankungen
Wie alle Schäferhunde ist auch der Berger Blanc Suisse gegen Hüftgelenks- und auch Ellenbogengelenkdysplasie recht anfällig. Daneben wurde vor Jahren ein Gendefekt entdeckt, welches eine Unverträglichkeit von Medikamenten (MDR1-Defekt) zur Folge hat.