Molosser

Molosser Hunde sind selbstbewusste Hunde, die eigensinnig und temperamentvoll sein können. Da sie ursprünglich als Wachhunde, Kriegshunde, Hirtenhunde oder als Kampfhunde eingesetzt wurden, sind sie es gewohnt mit dem Menschen zusammenzuleben und bewachen sein Zuhause zuverlässig.

Seit etlichen Generationen standen die Molosser Hunde im Dienst des Menschen, wobei sie diesen schützten, mit zur Jagd genommen wurden oder auch als schützender Schmuck für den Hochadel dienten. In ganz Europa waren die schwergewichtigen Molosser Hunde, sowie auch ihre kleineren und leichteren Artgenossen, weit verbreitet.

  • Größe: 66 cm – 70 cm
  • Gewicht: 40 – 90 kg
  • Fellart: Kurz, eng am Körper anliegend, gestromt
  • Fellfarbe: Sandfarben, Braun, Apricot oder Grau
  • Herkunft: Griechenland
  • Lebenserwartung: 7 – 9 Jahre

Ihre Mentalität beschränkt sich nicht nur auf den starken Beschützerinstinkt, den die Molosser Hunde in sich tragen. Sie sind darüber hinaus auch sehr verschmust und kuscheln außerordentlich gerne. Trotzdem ist für Molossoide eine gute Sozialisation das A und O bei der Hundeerziehung, genau wie das Erlernen von Grundkommandos.

Halter von Molosser Hunden brauchen Geduld und Durchsetzungsvermögen, da der Molosser Hund ab und zu versuchen wird, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Grundsätzlich sind Molosser nicht zum Antrainieren von Kunststückchen geeignet, da sie stupide Wiederholung als nicht sinnvoll erachten und deswegen höchstwahrscheinlich auch nicht ausführen werden.

Die kräftigen und gutmütigen Molosser Hunde lieben es hingegen, wenn sie eng in die Familie miteingebunden werden und dort Haus oder Grundstück bewachen dürfen. Weitere für den Molosser Hund perfekt geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten sind Suchspiele, Mobility oder ruhige Zugtätigkeiten. Sie sind kinderfreundlich, sehr rücksichtsvoll und ausgesprochen familientauglich, da sie ein sehr stoisches Gemüt sowie eine hohe Reizschwelle haben.

Aussehen und Merkmale des Molosser Hund

Molosser Hunde sind sehr stark gebaut und massig. Ursprünglich waren die Molosser ein Volk, das in einem Landstrich zwischen Griechenland und Albanien siedelte und große Hirtenhunde besaß. Später benannte man diese Hunde nach dem Namen ihres Volkes.

Die Molossoide besitzen einerseits einen breiten Kopf und zum anderen sehr lose und faltige Haut. Die kleinen, haselnussfarbenen Augen der kräftigen Vierbeiner liegen weit auseinander. Die Ohren sind meistens recht klein, V-förmig, hoch angesetzt und hängen an beiden Seite des Kopfes herunter, sodass sie an den Wangen anliegen.

Ein weiteres Merkmal ihres Aussehens ist ihr oft recht kurzer, allerdings muskulöser und leicht gewölbter Hals. Ihre Brust ist in den meisten Fällen breit und tief, während die Rippen stark gerundet sind. Sie besitzen eine breite Muskulatur in Rücken und Lendenpartie. Generell ist ihr Körper sehr massiv und muskulös gebaut und ihre Knochen sind dicht und schwer.

Die hoch angesetzte Rute verjüngt sich zur Spitze hin und reicht bis zum Sprunggelenk. Fang, Ohren, Nasenschwamm, Augen und Stirnansatz besitzen oft eine schwarze Färbung. Auf ihrer Stirn befinden sich viele Falten und das Fell ist normalerweise sandfarben, braun oder grau.

Molosser Arten

Zwei Molosser im Wald

Die Rasse „Molosser Hund“ umfasst im Allgemeinen muskulöse und massehaltige Hunde wie zum Beispiel die Englische Bulldogge, die Deutsche Dogge, den Deutschen Boxer, den Rottweiler sowie viele Mastiff-Rassen.

Weitere Rassen, die als Molosser bezeichnet werden, sind zum Beispiel der Abruzzese Mastiff, die Bordeuxdogge, der Tosa, der Sarplaniac und Rassen wie die Antikdogge, welche eine Zucht aus Dogo Canario und Cane Corso ist.

Auch die Schweizer Sennenhunde sowie der Landseer und der Neufundländer sind der Rasse der Molosser Hunde zugehörig. Doch es gibt nicht nur Schwergewichte unter den Molosser Hunden, denn auch die französische Bulldogge stammt von ihnen ab, jedoch wird sie heute zu den Gesellschaftshunden gezählt und dementsprechend gehalten. Weitere kleine Vertreter der Molosser Hunde sind der Mops und der Boston Terrier.

Wichtige Merkmale der Erziehung

Bei der Erziehung des Molosser Hundes ist es sehr wichtig, dass er lernt zu gehorchen, und Kommandos und Befehle zu befolgen. Deshalb sollten Herrchen und Frauchen bereits im Welpenalter des Hundes eine konsequente Erziehung als ihre elementare Pflicht erachten. Nur so kann er im ausgewachsenen Alter keine Gefahr für fremde Personen darstellen.

Daher sollten Herrchen und Frauchen zum einen über sehr großes Durchsetzungsvermögen, allerdings auch über ein hohes Maß an Geduld verfügen, denn der Molosser Hund hat oftmals auch seinen eigenen Kopf. Ihr griechisch-albanisches Temperament bringt die Molossoide manchmal dazu, Kommandos zu missachten und nicht zu gehorchen.

Sie sind damit also nicht zu vergleichen mit typischen Gebrauchshunderassen wie dem Schäferhund. Allerdings kann man ihren Dickkopf mit konsequenter Milde üerzeugen, denn es liegt in den Genen des Molosser Hundes dem Menschen zu folgen.

Molosser neigen zu Gelenkschäden

Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Erziehung des Hundes ernst genommen werden sollte, ist die Kontrolle der Wachstumsphase. Da die Vierbeiner sehr schwergewichtig und massig sind, kann es häufig zu Gelenkschäden kommen, da in jungen Jahren das Skelett des Hundes noch nicht für das Gewicht des Molosser Hundes ausgelegt ist. Deswegen ist es wichtig den temperamentvollen Hund manchmal zu bremsen, um so Gelenk- und Knochenschäden vorzubeugen.

Zudem ist Schwimmen eine besonders geeignete Sportaktivität für den Molosser Hund während der Wachstumsphase, da es die Gelenke schont und trotzdem Muskeln aufgebaut werden. Molossoide sind erst etwa mit drei Jahren psychisch und physisch ausgewachsen – sie gelten damit als absolute Spätentwickler.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung der Molosser Hunde ist zurückgegangen, was daran lag, dass es in der Vergangenheit viele züchterische Fehlentwicklungen gegeben hat. Besonders der Trend zum Gigantismus, der bei Hunderassen zu einem übermäßigen Wachstum führen sollte, hatte schwerwiegende Folgen auf die Lebenserwartung der Hunde.

Dies brachte den natürlichen Bauplan des Hundes durcheinander. Zu den bleibenden Folgen zählen neben schweren Schäden am Gangwerk auch die stark verkürzte Lebenserwartung der Molosser Hunde. Während sie früher bei 12 Jahren lag, beträgt sie heute 7 – 9 Jahre.

Damit der Molosser Hund möglichst lange fit und gesund bleibt, ist es wichtig, ihn ausreichend zu füttern. Er sollte immer viel und hochwertiges Hundefutter bekommen, denn sein muskulöser und massiver Körper benötigt täglich eine hohe Energiezufuhr.

Es ist zudem ratsam, in der Phase des Wachstums einen zusätzlichen Ernährungsplan von einem Fachmann erstellen zu lassen. Um das Risiko einer Magendrehung zu senken, sollte der Fressnapf des Vierbeiners etwas hochgestellt werden, außerdem sollte auch auf immer genau auf das Gewicht geachtet werden.

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