Ragdoll Katze

Eine Stoffpuppe in Gestalt einer Katze: So könnte man die Ragdolls beschreiben. Treu, anhänglich und lieb. Vielleicht genau das richtige für Sie?

Herkunft und Rassegeschichte der Ragdoll-Katze

Sie ist eine patente Katze. Bei keiner anderen Katzenrasse ist bekannt, dass von ihr ein Patent angemeldet wurde. Sie stammt aus dem USA Bundesstaat Kalifornien und wird seit den 1960er Jahren systematisch gezüchtet.

Die Stammmutter war eine Angora ähnliche Langhaarkatze. Sie hieß Josephine und brachte eines Tages einen Wurf außergewöhnlich großer Welpen zur Welt. Diese hatten blaue Augen und halblanges Fell. Als sie groß genug zur Abgabe waren, nahm die Katzenfreundin Ann Baker einem Kater zu sich. Dieser hatte starke Ähnlichkeit mit einer Birma Katze. Als er zeugungsfähig war begann Baker, mit ihm eine rechtlich geschützte Linienzucht der Rasse ins Leben zu rufen.

Die ersten Ragdoll Katzen waren geboren. Die Zucht-Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Denn diese Katzenrasse galt als etwas ganz Besonderes. Seit den 1980er Jahren können auch wir uns an diesen schönen und imposanten Katzen erfreuen. Allerdings wurde diese Katzenrasse erst im Jahre 1991 offiziell anerkannt. Übrigens erschien die Ragdoll im Guinnessbuch der Rekorde als größte Hauskatzenrasse der Welt.

Erscheinungsbild der Ragdoll Katze

Sie gehört definitiv zu den Riesen unter den Haus-Rassekatzen. Doch in ihrer enormen Größe steckt ebenso viel Liebe und Herzlichkeit. Das zuweilen auch als Lumpenpuppe bezeichnete Schätzchen trägt diesen Spitznamen zurecht. Denn diese Katze gleicht tatsächlich einer Lumpenpuppe, wenn sie auf Ihrem Arm hängt. Ihr entspanntes Verhalten lässt Ragdolls aussehen wie ein Plüschtier. Doch ihr Körperbau präsentiert sich kräftig und muskulös.

Der Kopf ist mittelgroß, breit, keilförmig zulaufend und zwischen den Ohren abgeflacht. Die Ohren selbst sind mittelgroß und an den Spitzen rund. Sie stehen ziemlich weit auseinander. Der Schwanz ist lang, buschig und reichlich behaart.

Das Fell der Ragdolls ist halblang und dicht. Es hat eine seidige, flauschig weiche Textur und liegt eng am Körper an. Da sie bedingt durch einen Teil-Albinismus zur Gruppe der Point-Katzen gehört, gestaltet sich die Färbung des Fells – von den Pfoten bis zum Schwanz – sehr vielfältig.

Wesen und Charakter der Ragdoll Katze

Man könnte diese Mieze gut als „Hunde-Katze“ bezeichnen. Denn sie ist vom Charakter her tatsächlich anhänglich und treu wie ein Hund. Eine Ragdoll-Katze oder ein Kater möchte auch am liebsten überall hin mitgenommen werden. Allein bleiben ist Gift für sie. Das kann in ihr große Missstimmungen hervorrufen. Ihr Bezug zum Menschen ist sehr groß. Doch auch zu tierischen Hausgenossen legt sie ein sehr sozialorientiertes Verhalten an den Tag.

Insgesamt gelten Ragdoll Katzen als umgängliche und freundliche Tiere. Sie zeigen großes Interesse an allem was sich in ihrer Umgebung abspielt; egal ob draußen oder im Haus. Außerdem zeigen sie sich gegenüber Mensch und Tier sehr kommunikativ.

Eigentlich gibt es kaum eine bessere Familienkatze unter den Katzenrassen. Denn da die Ragdoll sehr verspielt ist, werden auch Ihre Kinder wunderbar mit ihr zurechtkommen. Diese Katzen verstehen es aber auch, sich zu äußern. Ihr „Miauen“ kann ziemlich laut sein. Vor allem, wenn ihr etwas nicht passt.

Haltung und Pflege der Ragdoll Katze

Die Ragdoll kann gut als Wohnungskatze gehalten werden. Doch nur unter der Bedingung, dass Sie eine große und geräumige Wohnung haben. In der Regel bewegen sich Ragdoll Katzen trotz ihrer imposanten Größe sehr umsichtig und keineswegs tollpatschig. Ist genügend Platz vorhanden und die Wohnung katzengerecht eingerichtet, sollte es keine Schwierigkeiten geben. Natürlich freut sich jede Mieze auch über einen abgesicherten Balkon oder einen Garten.

Die Pflege einer Ragdoll Katze ist nicht so kompliziert wie Sie vielleicht denken. Natürlich: Wenn man das plüschige Fell sieht, besteht erst einmal der Eindruck. Aber dem ist nicht so. Knötchen Bildung oder Verfilzungen sind kaum zu befürchten, da keine Unterwolle vorhanden ist. Es genügt vollkommen, die Katze hin und wieder zu bürsten. Bei Fellwechsel ist es allerdings ratsam, jeden Tag einmal mit der Bürste durch zu gehen. Sie hätten sonst Ihren Staubsauger im Dauer-Betrieb.

Vorsicht bei der Fütterung! Ragdoll Katzen setzen vor allem am Unterbauch schnell Fett an. Deshalb sollten sie einer regelmäßigen Gewichtskontrolle unterzogen werden. Denn Übergewicht ist bekanntlich bei Tieren ebenso gesundheitsschädlich wie bei uns Menschen. Sie können leicht feststellen, ob Ihre Katze zu dick ist: Einfach ab und zu ihren Körper abtasten. Bei einer normal gewichtigen Katze können Sie deutlich die Rippen spüren.

Krankheitsanfälligkeiten bei der Ragdoll Katze

Ragdoll Katzen sind wie viele andere Haus-Rassekatzen Anfällig für zuchtbedingte Erbkrankheiten. Bei ihnen tritt vor allem die hypertropher Kardiomyopathie auf. Hierbei handelt es sich um eine Herzkrankheit, die häufig in einem plötzlichen Herztod endet. Auch Gelenk Erkrankungen können sich einschleichen.

Beobachten Sie unbedingt das Verhalten Ihrer Katze. Benimmt sie sich merkwürdig, scheint unruhig oder apathisch und frisst nichts mehr, kann es sich um erste Anzeichen einer Erkrankung handeln. Bei solchen Auffälligkeiten sollten Sie unverzüglich Ihren Tierarzt aufsuchen. Überhaupt empfiehlt sich ein regelmäßiger Gesundheitscheck. Erwerben Sie die Katze von einem Züchter, erkundigen Sie sich, ob irgendwelche Krankengeschichten von den Eltern bekannt sind.

Mehr zur Haltung von Katzen sowie zur Gesundheit vieler Katzenrassen und weitere Tipps rund um die liebsten Tiere gibt es in unserem Ratgeber.

Steckbrief der Ragdoll Katze

RasseRagdoll Katze
UrsprungslandUSA
Größesehr groß, Schulterhöhe bis 40 cm, Kopf-Schwanzlänge bis 120 cm
Gewicht4,5 bis 6,5 kg Katze, 6,5 bis 10 kg Kater
Augenfarbenleuchtend blau
Felllängehalblanghaar
FellfarbenSchokoladenbraun; verschiedene Muster, schwarz, lilac und braun
Charakteristikahoch
Bewegungsdrangmittel
Lautstärkehoch
Pflegeaufwandmittel
Zeitaufwandmittel
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