Die Gattung der Kurzschnauzen-Delfine, wissenschaftlich als Lagenorhynchus bezeichnet, umfasst insgesamt sechs Delfinarten, die nur einen kurzen Schnabel aufweisen. Alle diese Arten werden zur Unterfamilie der Deliphininae gezählt und sind Endemiten. Das bedeutet, dass ihr Vorkommen ausschließlich auf für sie selbst typische Verbreitungsgebiete beschränkt ist.
Lagenorhynchus Delfin
Zu den Kurzschnauzendelfinen zählt man den Weißschnauzendelfin (Lagenorhynchus albirostris), den Weißseitendelfin (Lagenorhynchus acutus) und den Weißstreifendelfin (Lagenorhynchus obliquidens) auf der nördlichen Erdhalbkugel, auf der südlichen Erdhalbkugel hingegen finden sich der Schwarzdelfin (Lagenorhynchus obscurus), der Peale-Delfin (Lagenorhynchus australis) und der Stundenglasdelfin (Lagenorhynchus cruciger).
Kurzschnauzendelfin
Alle sechs Arten der Kurzschnauzendelfine sind in kühleren und gemäßigteren Klimazonen der Weltmeere zu Hause. Sie ernähren sich in ihren jeweiligen Heimatmeeren vornehmlich von Fischen und Kopffüßern, aber auch Weich- und Krebstiere bieten diesen Delfinarten eine nahrhafte Kost. Sie gleichen einander optisch nicht nur in den kurzen Schnauzenpartien, sondern auch darin, im Rückenbereich dunklere Färbungen aufzuweisen, während sie seitlich Streifen und den Bauch hell zeigen.
Die Kurzschnauzendelfine sind zwar über das Washingtoner Artenschutzabkommen vor der Jagd geschützt, jedoch bislang nicht vom Aussterben oder einem deutlichen Populationsrückgang betroffen. Dennoch leiden sie wie viele alle anderen Meeresbewohner unter der starken Überfischung und der Umweltverschmutzung durch den Menschen.
Wie seine Verwandten der Weißseitendelfin und der Weißschnauzendelfin gilt auch der Weißstreifendelfin als aktive und verspielte Delfinart. Zusammen mit diesen beiden stellt er darüber hinaus auch die drei auf der nördlichen Erdhalbkugel lebenden Kurzschnauzendelfine. Sein Heimatmeer ist jedoch der nördliche Pazifik. Dort bevorzugen sie die offene See oder küstennahe Gebiete mit tiefen Gewässern.
Weißstreifendelfin als Lagenorhynchus
Wissenschaftlich wird der Weißstreifendelfin auch als Lagenorhynchus obliquidens bezeichnet. Bisweilen findet man unter den Trivialnamen auch die Bezeichnung pazifischer Weißseitendelfin, was jedoch zu namentlichen Verwechslungen mit dem Weißseitendelfin führen kann. Beide Arten sind endemisch in ihren jeweiligen Lebensräumen, also auf der ganzen Welt nur dort zu finden.
Merkmale und Aussehen
Typisch für den Weißstreifendelfin sind die dunkle bis schwarze Färbung an dem kurzen Schnabel, dem Rücken und der Fluke. Finne und Flipper hingegen sind am Ansatz schwarz, gehen dann jedoch in ein helles Grau über. Die Augen dieser Tiere besitzen häufig eine hellgraue Umrandung.
Die Unterseite des Weißstreifendelfins ist hell bis weiß. Vom Kopf ausgehend verläuft ein hellgrauer Streifen bis zur Fluke, der sich im Bauchbereich deutlich verbreitert. Während die Finne groß und sichelförmig aus dem Wasser ragt, ist die Fluke nur leicht gekerbt. Die Zeichnung kann bei diesen Tieren jedoch immer wieder leicht variieren. Sie erreichen eine Größe von 1,7 bis 2,4 Metern und können bis zu 150 kg schwer werden.
Geschlechtsreife des Weißstreifendelfins
Die Geschlechtsreife scheint bei dieser Tierart mit der erreichten Größe zusammenzuhängen. Eine Größe von rund 1,7 bis 2 Metern muss erreicht sein, um bei der Paarungszeit im Sommer teilnehmen zu können. Bei der Geburt können die Kälber durchschnittlich einen Meter Länge erreichen und besitzen eine vermutete Lebenserwartung von rund 40 Jahren innerhalb einer Schule von durchschnittlich 90 Individuen. Gemeinschaftlich werden als Beutetiere Schwarmfische und Kalmare gejagt. Wanderungen sind zwar bei dieser Delfinart bekannt, jedoch nicht genau erforscht.
In der Beobachtung sieht man den Weißstreifendelfin als aktiven, lebendigen Springer, der sich gerne unter andere Kleinwalarten mischt oder die Nähe von Schiffen aufsucht, um auf den Bugwellen zu reiten.