Die häufigste Vogelart in Deutschland und gleichzeitig auch die häufigste Drosselart ist die Amsel. Der Geschlechtsunterschied bei Amseln ist im Gegensatz zu anderen Drosselarten deutlich erkennbar. Den gelben Schnabel und die schwarze Federfarbe haben nur die Männchen. Die Weibchen hingegen haben braune Federn und einen braunen Schnabel. Amseln sind tagaktiv und halten sich für die Nahrungssuche in Bodennähe auf. Zu ihrer Nahrung gehören Insekten, Schnecken, Regenwürmer und auch Obst.
Für Vogelfreunde und Gartenliebhaber ist auch die Brutzeit der Amsel sehr interessant. Weiß man bescheid über die Gewohnheiten und die Brutzeiten der Amsel, so kann man sich selbst und den kleinen gefiederten Gartenbewohnern oft das Leben nennenswert erleichtern.
Für das Brüten ist bei den Amseln nur das Weibchen zuständig. In seltenen Fällen brütet auch das Männchen die Eier, jedoch nur, wenn das Amsel-Weibchen kurz nicht anwesend ist.
Nach der Nestlingszeit sind die Jungvögel aber noch für ungefähr drei Wochen abhängig von ihren Eltern. Diese müssen die jungen Vögel so lange noch mit Nahrung versorgen, bis sie von allein aus dem Nest fliegen. Amseln legen zwischen drei bis sechs Eier und haben zwei bis drei Bruten im Jahr.
Pro Stunde legt das Weibchen ein Ei. Der Anfang des Brütens beginnt erst ab dem dritten Ei. Das Weibchen bleibt jedoch schon ab dem ersten Ei ständig im Nest und verlässt es nur noch, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Um schnell an Nahrung heranzukommen, setzt das Weibchen Brutpausen ein. Nach einem Regenschauer ist dies die beste Möglichkeit, da dann viele Regenwürmer zu finden sind.
Bis zu 30 Minuten kann sich die Amsel von ihrem Nest entfernen, ohne dass sie der Brut schadet. Diese Aufgabe der Nahrungssuche teilen sich das Weibchen und das Männchen. Morgens und abends verlässt das Weibchen das Nest, um Nahrung zu finden und in der restlichen Zeit begibt sich das Männchen auf die Suche.
Schon im Frühjahr grenzt das Männchen das Brutrevier mit dem eigenen Gesang ab. Das Männchen bewacht das Revier in der Zeit, wo das Weibchen brütet. Lauert Gefahr, schickt das Männchen ein Signal und das brütende Weibchen macht keine Geräusche mehr.
In der Brutzeit der Amsel werden Feinde mit Drohgebärden des Männchens verscheucht. Die Drohgebärde macht sich durch einen erhobenen Kopf bemerkbar, worauf hin Kopf und Schwanz während eines kurzen Laufs gleichzeitig nach unten geneigt werden.
Kämpfe zwischen Weibchen sind nicht so häufig. Nur wenn es um gute Brutgebiete gibt, werden die Weibchen aggressiv um Konkurrenzfähig zu sein. Durch den orange gefärbten Schnabel wirkt das Männchen rein optisch schon gefährlicher. Solange es genug Nahrung gibt, bleiben die Amselpaare über das ganze Jahr in ihren Gebieten.
Gerade in der Sommerzeit erblickt man nicht selten junge Amseln, die nach Futter rufen. Ein Großteil der Amseln stirbt durch Fressfeinde im Alter von unter einem Jahr. Eine leichte Beute für Katzen sind besonders die jungen Amseln, die gerade das Nest verlassen haben.
Am besten gestaltet man seinen Balkon reichlich mit Pflanzen. Dort haben Amseln Schutz und finden auch Nahrung in der Blumenerde. Hierbei eignen sich am besten kleiner wachsende Pflanzen, Topfpflanzen oder Begrünungen mit zum Beispiel Efeu. Dort werden Amseln nicht nisten, aber dennoch entsteht ein sehr nützlicher Ort für sie.
Natürlich gibt es aber auch Futtersysteme, welche auf dem Balkon angebracht werden können. Es gibt verschiedene Stellen zum Platzieren der Futtersysteme. Man kann diese an Fenstern mit Saugnäpfen oder auch an Balkongeländern fixieren.
Ein Einblick in das Geschehen ermöglicht das transparente Plexiglas mancher Futtersysteme. Am besten legt man kleingeschnittene Apfel- und Birnenstückchen in die Futterhäuser. Aber auch Trockenobst und Körner, wie Sonnenblumenkerne, sind bei Amseln in der Brutzeit beliebt.
Natürlich kann man Vogelfutter nach Belangen auch selbst herstellen. Hierbei werden 300 Gramm tierisches Fett in einer Pfanne erhitzt und geschmolzen. Es wird anschließend etwas Pflanzenöl und 500 Gramm Haferflocken hinzugefügt. Außerdem werden 500 Gramm Sonnenblumenkerne und zu guter Letzt 100 Gramm Weizenklee dazugegeben.
Die Futtersysteme sollten regelmäßig gereinigt werden. Dies schützt vor Parasiten und gesundheitsschädlichen Erregern im Kot der Vögel. Hierbei wird das Futterhaus einfach nur mit heißem Wasser ausgespült und gereinigt.
Nach dem Trocknen wird es wieder aufgestellt und mit frischem Futter gefüllt. Um Tiere wie zum Beispiel Ratten zu vermeiden, sollte auch der Bereich unter dem Futterhäuschen regelmäßig gesäubert werden. Es kann immer der Fall sein, dass das Vogelfutter auf den Boden fällt.