Darmsanierung beim Hund

Darmsanierung beim Hund

Es ist in manchen Fällen sehr sinnvoll eine Darmsanierung beim Hund durchzuführen. Hier gibt es alles Wichtige zu Darmsanierung beim Hund.

Der Darm ist eines der wichtigsten Organe im Körper. Das gilt beim Hund genauso wie beim Menschen. Als erste Anlaufstelle, wenn es um krankheitserregende Faktoren im Körper geht, gilt der Darm als zentrales Organ für die Gesundheit. Ein gesunder Darm ist daher die Grundlage für einen gesunden Hund. Leider kann es rasch passieren, dass das natürliche Gleichgewicht der Bakterien, die den Darm besiedeln, gestört wird. Die Folge sind dann nicht nur Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen, sondern auch Störungen des Immunsystems. Antibiotika oder andere Medikamente, falsches Futter und andere Einflüsse können den Darm schädigen und zu weiteren Folgeerkrankungen führen. Es ist daher in manchen Fällen sehr sinnvoll eine Darmsanierung beim Hund durchzuführen. Doch wie funktioniert das am besten?

Der Hund ist ein Fleischfresser

Hunde sind Carnivoren, das bedeutet, sie sind Fleischfresser. Ihr Verdauungssystem gleicht daher jenem ihres Vorfahren des Wolfs. Der Wolf frisst seine Beute komplett auf. Er frisst nicht nur das Fleisch und die Knochen, sondern auch Haut sowie Magen- und Darminhalt. Damit kann der Hund nicht nur Fleisch, sondern auch pflanzliche Nahrung verdauen, sofern diese „vorverdaut“ ist. Um rohe pflanzliche Nahrung zu verdauen, fehlt den Tieren allerdings ein bestimmtes Enzym. Nicht nur diese Tatsache, sondern auch der kurze Darm zeigt deutlich, dass der Hund also definitiv ein Fleischfresser ist. Allerdings hat sich das Verdauungssystem unserer Haushunde im Laufe der Jahre des Zusammenlebens mit dem Menschen deutlich verändert. Wichtig für eine geregelte Verdauung und ein gesundes Leben ist daher Hundefutter, das artgerecht ist und den Bedürfnissen der Tiere entspricht. Ein hoher Fleischanteil, hochwertige Fette und vorbehandeltes Obst und Gemüse stellen das perfekte Menü für die Vierbeiner dar.

So funktioniert die Verdauung

Dieses artgerechte Hundefutter wird dann unter Mithilfe der Verdauungsenzyme in kleinste Bausteine zerlegt. Der Darm spielt dabei eine zentrale Rolle. Über das Maul und die Speiseröhre gelangt das Futter in den Magen, wo es mit Magensäure versetzt wird. Hier beginnt nun die effektive Verdauung. Wenn der Fülldruck im Magen hoch genug ist, öffnet sich der Magenausgang und der Nahrungsbrei wird in kleinen Mengen in den Dünndarm transportiert. Der erste Darmabschnitt ist der Zwölffingerdarm. Während der Nahrungsbrei durch den Dünndarm wandert, werden Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß abgebaut. Das passiert mithilfe von Verdauungsenzymen aus Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Schleimhautfalten sorgen für eine riesige Oberfläche des eigentlich sehr schmalen Darmabschnittes. Zotten ragen in den Darm hinein und vergrößern dadurch die Fläche gleich noch einmal, damit die Nahrung bestmöglich abgebaut werden kann.

Der verbleibende Rest der Nahrung wandert weiter in den Dickdarm. Hier werden Vitamine, Mineralstoffe und Elektrolyte resorbiert und dem Nahrungsbrei Wasser entzogen. Damit wird er eingedickt und der Kot wird geformt, der letztendlich durch den After ausgeschieden wird. Die Konsistenz des Kots hängt also davon ab, wie schnell die Abfallprodukte durch den Darm transportieret werden und wie viel Wasser dabei entzogen wird. Erhält der Hund artgerechte und gesunde Ernährung, so ist der Kot genau so, wie er auch sein soll – gut geformt und nicht zu weich und nicht zu fest. Besonders wichtig für die Verdauung ist ein gesundes Gleichgewicht der Mikroorganismen, die im Darm für einen gut funktionierenden Stoffwechsel sorgen.

Medikamente stören das Gleichgewicht im Darm

Durch verschiedene Ursachen kann es allerdings zu einer Störung dieses Gleichgewichts kommen. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Infekte oder auch lang anhaltender Stress können ebenso dazu beitragen wie minderwertiges Futter oder synthetische Substanzen im Futter. Weitere Ursachen für eine gestörte Darmflora sind Medikamente wie Antibiotika und chemische Wurmkuren. Hält dieses Ungleichgewicht längere Zeit an, so kann dies zu Überempfindlichkeiten oder Allergien führen. Diese haben zumeist ihre Anfänge im Darm. Ist die Darmflora gestört, schwächt dies den Hund und sein Immunsystem. Eine ganz normale Wurmkur, wie man sie laut vieler Tierärzte eigentlich mehrmals pro Jahr machen sollte, schädigt die Darmflora schwer. Es dauert fünf bis sieben Monate, bis er sich wieder regeneriert. Der Darm kann sich also kaum wirklich erholen, bevor nicht schon die nächste Chemiebombe ansteht. Es ist daher besonders wichtig, das Gleichgewicht so rasch wie möglich wieder herzustellen. Eine Darmsanierung hilft hier.

Vor der Darmsanierung beim Hund: Entgiftung

Grundlage einer erfolgreichen Darmsanierung ist immer gesundes und artgerechtes Hundefutter. Daneben ist es sinnvoll mit einer Darmreinigung und Entgiftung zu starten. Das kann ganz einfach zu Hause gemacht werden. Allerdings ist für eine Entgiftung und eine anschließende Darmsanierung ein wenig Geduld und Konsequenz erforderlich. Für eine schonende Darmreinigung bieten sich einige einfache Hausmittel an, die darmreinigende Eigenschaften aufweisen. Ebenso kann man auf homöopathische Mittel zurückgreifen, die die natürliche Entgiftung und anschließende Darmsanierung unterstützen können bei der Homöopathie muss der Hundehalter allerdings zumindest Grundkenntnisse besitzen oder einen erfahrenen Homöopathen zurate ziehen. Die Homöopathie weist zwar kaum Nebenwirkungen auf, aber wenn sie falsch angewendet wird, hilft sie auch nicht.

Hausmittel zur Darmreinigung beim Hund

Eine Darmreinigung kann stets mit klassischen Ballaststoffen erreicht werden. Davon sollte der Hund mit seiner Nahrung täglich eine ausreichende Menge zu sich nehmen. Ballaststoffe, die für den Hund während einer Darmreinigung zu empfehlen sind, sind vor allem Leinsamen und Chiasamen. Dazu sind natürlich auch Obst und Gemüse ideal um die Darmreinigung zu unterstützen. Ballaststoffe sind für den Hund unverdaulich und wandern, ohne aufgespalten zu werden durch den Verdauungstrakt. Sie quellen im Magen-Darm-Trakt auf und machen den Nahrungsbrei voluminöser und weicher. Gleichzeitig werden die Darmwände gereinigt. Dazu regen sie die natürliche Darmtätigkeit, die Peristaltik an. Der Hund fühlt sich rascher satt, Verstopfung wird vermieden, die Blutfettwerte sinken und der Blutzuckerspiegel bleibt stabil.

Heilerde

Heilerde ist ein althergebrachtes Heilmittel, das sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann. Sie hilft äußerlich gegen Ausschlag, Juckreiz und Insektenstiche. Innerlich kann sie bei Gastritis eingesetzt werden. Als Mittel zur natürlichen Darmreinigung hat sie sich ebenso bewährt. Die Heilerde wird dazu mit dem Hundefutter vermischt. So kann sie die Schadstoffe im Verdauungstrakt binden und diese werden sanft ausgeschieden.

Aloe vera

Aloe vera ist als Heilmittel und Hautpflegemittel bekannt und als solches sehr vielseitig. Zur Darmreinigung wird das Gel aus dem Inneren des Aloe vera Blattes verwendet. Dieses wirkt entgiftend und pflegt gleichzeitig die Darmschleimhaut. Neben einer sanften Darmreinigung sorgt die Pflanze dabei gleichzeitig für die Stärkung des Immunsystems und ist damit hilfreich bei Atemwegs- und Hauterkrankungen.

Flohsamen, Leinsamen und Chia

Flohsamenschalen sind die Schalen einer Pflanze, genau genommen eines Strauchwegerichs mit Namen Plantago Ovata. Diese Pflanze stammt aus Indien und Pakistan und ist dort als Heilpflanze bekannt. Leinsamen sind die Samen des Flachses. Chia ist in unseren Breiten erst seit kurzer Zeit bekannt und hat seither einen wahren Boom erlebt. Chia stammt aus Mexiko von einer Pflanze, die der Gattung Salbei angehört. Alle diese Samen haben die Eigenschaft im Körper unter Zugabe von Flüssigkeit zu quellen. Dabei sind die Samen unverdaulich. Der Kot wird weicher und voluminöser und kann leichter ausgeschieden werden. Dabei werden die Darmschleimhäute gereinigt und Schlackenstoffe mit abtransportiert.

Bitterpflanzen

Hausmittel wie Löwenzahn, Artischocke und Brennnessel eignen sich ebenso hervorragend zur natürlichen Darmreinigung. Sie sorgen dafür, dass sich schädliche Keime nicht ansiedeln können. Daneben helfen sie, Ablagerungen zu verhindern. So wird die Darmflora natürlich unterstützt.

Darmsanierung beim Hund kurmäßig durchführen

Ist der Darm von den Schlacken- und Schadstoffen gereinigt, kann mit der eigentlichen Darmsanierung begonnen werden. Hier ist es in manchen Fällen hilfreich, sich mit dem Tierarzt abzusprechen. Vor allem bei Tieren, die sehr empfindlich sind, sollte nicht irgendein Mittel gewählt werden. Im Handel sind zahlreiche unterschiedliche Produkte erhältlich, die alle dem Zweck der Darmsanierung dienen. Bei der Wahl muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das gewählte Produkt die Vermehrung der „guten“ und wichtigen Darmbakterien unterstützt. Dazu zählen die Bifidobakterien und die Lactobacillen. Sie stärken die Darmflora und binden überschüssige und schädliche Bakterien. Diese werden danach mit dem Kot ausgeschieden.

Ideal sind hier Nahrungsergänzungsmittel, die Fructo Oligosaccharide enthalten. Ganz egal, für welches Mittel man sich als Hundehalter entscheidet, es sollte unbedingt über einen Zeitraum von rund 4 Wochen gegeben werden. Es dauert etwa zehn bis 14 Tage, bis sich die Darmflora komplett saniert hat. Leidet der Hund während dieser Zeit an Blähungen oder muss häufiger Kot absetzen, so ist das völlig normal.

Einfaches Hausmittel zur Darmsanierung

Auch der Mensch kennt es ganz gut, dass der Darm nach Gabe von Antibiotika oder von manchen anderen Medikamenten einfach nicht mehr so funktioniert wie er das soll. Meist sind starke Durchfälle dann an der Tagesordnung. Es gibt aber ein ganz einfaches Mittel um die Darmflora wieder anzuregen und die Verdauung wieder in Takt zu bringen – Joghurt. Joghurt enthält Milchsäurebakterien, das bedeutet, es enthält lebende Mikroorganismen. Diese werden im Darm aktiv und haben einen positiven Einfluss auf dessen Gesundheit.

Milchsäurebakterien sind aber nicht nur in Joghurt enthalten, sondern auch in Käse, Kefir, Sauermilch und Sauerkraut. Während und nach einer Antibiotikagabe ist es ideal, den Hund einige Tage auf Schonkost zu setzen. Dazu gekochte Kartoffeln zerdrücken und mit ein wenig Olivenöl und Joghurt mischen. Auch sehr gut zur Darmsanierung beim Hund bewährt sich Hüttenkäse -serviert mit Kartoffeln oder auch mit Reis vermischt. So wird der Darm des Hundes auf einfache und gesunde Weise wieder saniert.

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