Verstopfung beim Hund

Verstopfung beim Hund

Die meisten Hundehalter sind rasch beim Tierarzt, wenn ihr Hund Durchfall hat. Bei Verstopfung wird jedoch gerne abgewartet. Das ist jedoch ein großer Fehler. Verstopfung kann wie Durchfall nur ein Symptom für eine ernste Erkrankung sein. Im schlimmsten Fall wird aus einer Verstopfung ein Darmverschluss, der für das Tier sogar tödlich enden kann.

So zeigt sich eine Verstopfung beim Hund

Ein gesunder Hund setzt ganz normal Kot ab. Das bedeutet, der Kot hat eine normale Farbe und normale Konsistenz. Je nach Hund kann dies bis zu zweimal täglich oder aber auch nur alle zwei Tage geschehen. Im Laufe eines Hundelebens kommt es jedoch immer wieder einmal zu kurzfristigen Störungen beim Kotabsatz. Das ist eigentlich kein Grund zur Beunruhigung. Dauern die Verdauungsprobleme jedoch an und lassen sich auch durch Hausmittel nicht eindämmen, muss ein Tierarzt zurate gezogen werden.

Eine Verstopfung liegt dann vor, wenn der Hund offensichtlich Probleme beim Kotabsetzen hat. Er presst, aber es kommt nichts oder er hat sogar Schmerzen dabei. In diesem Fall ist der Kot zu hart. Eine Verstopfung kann akut auftreten oder auch chronisch sein. Ist sie akut, dann zeigt sie sich plötzlich und ist meist nur vorübergehend. Eine chronische Verstopfung dauert über längere Zeit an. Eine chronische Verstopfung zieht allerdings einige Risiken nach sich, daher ist es wichtig, sie rechtzeitig zu behandeln, um gefährliche Folgeschäden zu vermeiden.

So entsteht eine Verstopfung beim Hund

Vom Maul gelangt die Nahrung über die Speiseröhre in den Magen. Hier wird sie mit Magensäure versetzt und die Verdauung beginnt. In regelmäßigen Intervallen gelangt der Nahrungsbrei dann in den Dünndarm, wo die Enzyme der Bauchspeicheldrüse auf ihn einwirken. So wird die Nahrung in die einzelnen Bestandteile wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette zerlegt. Über die Darmwand gelangen die Nährstoffe dann in die Blutbahn und werden vom Blut in die einzelnen Organe transportiert. Die Abfallprodukte gelangen weiter in den Dickdarm. Hier wird ihnen Wasser entzogen und der Kot geformt, der dann ausgeschieden wird.

Kann der Hundekörper nun zu viel Material nicht gut verdauen, ober befindet sich womöglich ein Fremdkörper im Darm, kommt es zu einem Stau. Der Kot wird nicht ordnungsgemäß weitertransportiert. Gleichzeitig wird aber auch immer mehr Wasser entzogen und der Kot wird immer härter. Es wird für den Hund immer schwieriger, diesen harten Kot abzusetzen. Die Ursache für die Verstopfung muss daher rasch gefunden und beseitigt werden.

Die Gründe für eine Verstopfung

Gründe für eine Verstopfung gibt es zahlreiche. Als häufigste Ursache für Verstopfung wird jedoch schlichtweg falsche Ernährung beobachtet. Minderwertiges Futter liefert zu wenige der notwendigen Nährstoffe. Stattdessen sind zu viele Nährstoffe enthalten, die das Tier gar nicht richtig verdauen kann. Deshalb ist es wichtig ein hochwertiges getreidefreies Hundefutter zu füttern (zum Beispiel Anifit Hundefutter oder Bellfor Hundefutter). Allgemeine Darmträgheit und folglich Verstopfung werden auch durch zu wenig Bewegung begünstigt. Viele Hunde bewegen sich leider nicht in dem Ausmaß, das für ihre Gesundheit wichtig wäre. Es kommt zu Darmträgheit, Übergewicht und damit weiteren Folgerkrankungen. Viele Trockenfuttersorten stehen im Verdacht, Verdauungsprobleme und Übergewicht zu begünstigen. Ein weiterer Grund für Verstopfung kann die Gabe zu vieler Knochen sein.

Daneben spielen auch immer wieder seelische Probleme bei Verdauungsproblemen des Hundes eine große Rolle. Weitere Risikofaktoren für Verstopfung sind diverse Stoffwechselerkrankungen. So kommt es im Zuge einer Schilddrüsenunterversorgung immer wieder zu diesem Verdauungsproblem. Auch orthopädische Probleme wie eine eingeschränkte Bewegung müssen in diesem Zusammenhang genannt werden. Hat der Hund Schmerzen im Enddarmbereich, weil er etwa ein Abszess oder eine Entzündung hat, kann es ebenfalls zu Verstopfung kommen, weil er den Kotabsatz in diesem Fall meiden wird. Auch eine Veränderung im Darm selbst wie eine Darmeinengung oder Tumore können Verstopfung begünstigen. Bei einer Verstopfung sollten auch immer Medikamente als Auslöser bedacht werden. Und zu guter Letzt ist natürlich ein verschluckter Fremdkörper ein großes Risiko für eine Verstopfung.

Knochenkot

Hunde fressen gerne Knochen und das sollten sie auch regelmäßig genießen dürfen. Leider verträgt jedoch nicht jeder Vierbeiner von Natur aus Knochen. Gerade bei jungen Hunden sollten diese erst einmal langsam an die Knochenfütterung gewöhnt werden. Verträgt er sie, darf er sie auch ab und zu knabbern. Knochen liefern Kalzium. Ist jedoch der Kalziumspiegel im Blut gesättigt, kann kein weiteres Kalzium aufgenommen werden. Das Kalzium verbleibt im Darm und ähnelt dann flüssigem Zement. Im Dickdarm wird weiter Wasser entzogen und der Kot wird trocken, bröselig und steinhart. Zu erkennen ist Knochenkot an der weißlichen Färbung. Dieser Knochenkot führt leider nicht selten zu einem gefürchteten Darmverschluss. (Weitere Informationen zum Welpenfutter)

Ebenso gefährlich sind Knochenreste im Kot, die unter Umständen den Darm sogar perforieren können. Hier hilft dann nur mehr eine Notoperation. Vor allem beim Barfen ist hier Vorsicht geboten. Rund 20 Gramm Fleischknochen pro Kilogramm Körpergewicht sind erlaubt und sollten kein Risiko darstellen. Dennoch sollte auch in diesem Fall der Hund langsam an die neue Ernährung gewöhnt werden. Zeigt sich Knochenkot, kann ein wenig Speiseöl im Futter helfen, ihn leichter auszuscheiden.

Symptome einer Verstopfung

Das eindeutigste Symptom einer Verstopfung ist stets ein Hund, der Kot absetzen will, aber nicht dazu in der Lage ist. Dazu können Symptome wie Bauchschmerzen oder Koliken kommen. Auch Blähungen und ein harter Bauch sind Anzeichen, die auf eine Verstopfung hindeuten. In einigen Fällen möchte der Hund keine Nahrung mehr zu sich nehmen und zeigt sich antriebslos und müde. Auch Erbrechen kann mit einer Verstopfung in Zusammenhang stehen. Knochen in Maßen sind für den Hund dennoch sehr gesund. Sie liefern eben Kalzium, eine Menge essenzieller Mineralstoffe und Spurenelemente und reinigen dabei auch noch die Zähne.

Hausmittel bei Verstopfung

Verstopfung ist nicht unbedingt immer ein Grund sofort den Tierarzt aufzusuchen. Liegen keine Verdachtsmomente vor, dass das Tier einen Fremdkörper verschluckt haben könnte, so gibt es einige hilfreiche Hausmittel. Nachdem während einer Verstopfung der Darm sehr träge ist, ist es zuerst einmal Ziel, die Verdauung wieder in Schwung zu bringen. Daher ist es wichtig, dass sich der Hund bewegt. Viel Bewegung tut dem Darm gut und die Verdauung beginnt, wieder normal zu arbeiten. Daneben ist es von großer Bedeutung, dass der Hund ausreichend zu trinken hat. Es sollte ihm laufend frisches Wasser zu Verfügung stehen.

Hilfreich kann auch ein Löffel gutes Öl sein, den man ihm morgens über das getreidefreie Hundefutter gibt. Hier darf allerdings keinesfalls Rizinusöl verwendet werden. Ideal sind Leinöl, Olivenöl oder ein herkömmliches Sonnenblumenöl. Manche Hundehalter schwören auf ein Glas Milch. Hunde vertragen diese im Normalfall nicht und reagieren mit Durchfall darauf. Besser ist es jedoch hier auf andere Hausmittel zurückzugreifen, denn Milch könnte wiederum weitere unangenehme Symptome nach sich ziehen. Deutlich besser kann hier ein Apfel wirken, der einfach zerkleinert gereicht wird. Ebenso helfen können Flohsamenschalen, Leinsamen oder Kleie. Diese müssen jedoch stets mit genügend Wasser gegeben werden.

Verstopfung kann gefährlich werden

Bessert sich die Verstopfung jedoch nicht innerhalb kurzer Zeit, so muss der Tierarzt aufgesucht werden. Verstopfung kann im Ernstfall zu einem Darmverschluss führen, der für das Tier lebensbedrohend ist. Bei einem Darmverschluss beim Hund ist die Darmpassage komplett versperrt. Das ist eine absolute Notsituation und der Hund muss sofort operiert werden, um sein Leben retten zu können. Verstopfung kann jedoch auch die Darmwand überdehnen. Diese Überdehnung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden und es kommt zu einer dauerhaft gestörten Verdauung beim Hund.

Hochwertiges Hundefutter beugt vor

Besser als jede Hilfe bei einer Verstopfung ist die Vorbeugung. Besonders wichtig ist artgerechtes und qualitativ hochwertiges Hundefutter. Das Hundefutter sollte einen hohen Fleischanteil enthalten. Dazu benötigt der Hund Fette mit essenziellen Fettsäuren und nur wenige Kohlenhydrate. Um die Versorgung mit Kohlenhydraten sicherzustellen, reichen Obst und Gemüse völlig aus. Getreide sollte in gesundem Hundefutter nicht Verwendung finden. Früher war es billiger Bestandteil von industriell gefertigtem Futter, weil Fleisch teuer war. Heute ist es nicht mehr notwendig, auf dieses billige Füllmaterial zurückzugreifen. Es schadet dem Tier mehr als es nützt. Getreide sorgt nicht nur für ein erhöhtes Risiko für Allergien beim Hund, sondern auch für Übergewicht.

Trockenfutter begünstigt Verstopfung

Gesundes Hundefutter kommt ohne Konservierungsstoffe, Aroma- oder Farbstoffe aus. Sie sind künstlich hergestellt und können dem Hund sehr schaden. Ballaststoffe dagegen sind in Hundefutter sehr wichtig. Sie sind unverdaulich und sorgen dafür, dass der Kot geschmeidig und gleitfähig wird. Daneben regen sie die Darmtätigkeit an. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenstoffe. Als ideales Futter für Hunde, die zu Verstopfung neigen, hat sich Feuchtfutter erwiesen. Die enthaltene Feuchtigkeit sorgt dafür, dass immer genügend Wasser im Verdauungstrakt zur Verfügung steht. Bei Trockenfutter besteht immer die Gefahr, dass das Tier zu wenig trinkt und es zur Austrocknung kommt. Das begünstigt auch Verstopfung.

Bewegung ist wichtig

Neben einer artgerechten und ausgewogenen Ernährung ist auch entsprechende Bewegung die beste Vorbeugemaßnahme gegen Verstopfung. Nicht jeder Hund bewegt sich ausreichend. Viele Hunde liegen in Haus und Garten herum, weil der Halter zu wenig Zeit oder auch keine Lust hat. Manche Tiere sind zwar den ganzen Tag unterwegs, werden aber in der Tasche getragen und müssen nicht selbst gehen. Das ist für die Gesundheit des Tieres äußerst schädlich. Jeder Hund braucht seine Bewegung. Der eine mehr, der andere weniger. Aber nur wenn sich der Hund ausreichend bewegt, sind seinen Körperfunktionen intakt und es droht kein Übergewicht.

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