Gelenkprobleme bei Hunden

Gelenkprobleme bei Hunden

Ein Hund muss noch lange nicht in die Jahre gekommen sein, um Gelenkprobleme zu bekommen. Bemerkbar macht sich dies, wenn das Tier Schwierigkeiten beim Aufstehen hat oder sich sehr langsam für sein Alter bewegt. Gelenkprobleme können sehr unterschiedlich sein und auch die Ernährung kann großen Einfluss darauf haben.

HD und ED

Bekannt sind vor allem Erkrankungen wie HD – die Hüftgelenksdysplasie und ED – die Ellbogengelenksdysplasie. Eine Dysplasie ist eine Fehlentwicklung von Gelenkbestandteilen. Beide Erkrankungen lassen sich schon sehr früh gut diagnostizieren. HD und ED sind Erkrankungen, die vorwiegend größere Hunderassen treffen.

Bei der HD ist die Gelenkspfanne unterentwickelt und der Gelenkkopf liegt nicht optimal darin. Ursache ist eine Fehlstellung, die bereits im Welpenalter bestanden hat. Die Gelenke sind zunächst aus Knorpel und werden im Laufe des Wachstums zu festen Knochen. Hat der Hund allerdings zu diesem Zeitpunkt eine Fehlstellung im Hüftgelenk, kann die Gelenkpfanne nicht optimal verknöchern. Folglich kann der Gelenkkopf aus der Gelenkspfanne springen. Bei dieser Erkrankung handelt es sich meistens um einen angeborene Fehlstellung. Manchmal kann die Hüftgelenksdysplasie auch durch erworbene Fehlstellungen wie z. B. zu hohe Belastung oder falschen Bewegungen im Welpenalter entstehen. Im Zusammenhang mit der HD ist es auch Normal, dass noch andere Erkrankungen hinzukommen können.

Bei der Ellenbogendysplasie können verschiedene Erkrankungen dahinter stecken. So kann das Ellenbogengelenk durch Verknöcherungen geschädigt werden. Bei einer Beschädigung von Elle oder Speiche in den ersten Lebenswochen kann X-Beinigkeit und Instabilität im Ellenbogengelenk die Folge sein. Auch Arthrose und Lähmungen in unterschiedlichen Ausprägungen können auftreten. Wie es genau zu Fehlbildungen im Ellenbogengelenk kommen kann ist noch nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass die Genetik und Ernährung großen Einfluss haben.

Gelenkprobleme kleiner Hunde

Kleine Hunde leiden eher an einer Patellaluxation. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Überdehnung der Haltebänder im Knie. Dadurch rutscht die Kniescheibe aus dem Kniegelenk. Eine bestimmte Ursache dafür gibt es nicht. Eine angeborene Fehlausbildung der Kniescheibe ist genauso möglich, wie eine Fehlstellung des Kniegelenkes. Schwierigkeiten mit der Muskulatur oder Bänder können ebenfalls zu einer Patellaluxation führen.

Eine andere Erkrankung, die ebenfalls vorwiegend kleine Hunde trifft, ist die Femurkopfnekrose oder Legg-Calvé-Perthes-Krankheit. Aufgrund mangelnder Durchblutung stirbt Gewebe im Bereich des Gelenkkopfes am Oberschenkelknochen ab. Das Gelenk hat keine Funktion mehr. Eine Folge ist die Hüftgelenksarthrose. Bei der Femurkopfnekrose handelt es sich um eine Erkrankung, die häufig bei jungen Hunden in den ersten 10 Lebensmonaten auftreten kann. Für die mangelnde Durchblutung gibt es unterschiedliche Auslöser. Die Gene und Störungen im Stoffwechsel, sowie im Hormonhaushalt sind mögliche Faktoren.

Sonstige Gelenkprobleme beim Hund

Auch bei Hunden spielen Arthrose und Arthritis eine Rolle. Bei Arthrose handelt es sich um die Abnützung des Gelenkknorpels. Entsprechend ist vermehrt Knochengewebe vorhanden. Aufgrund der körpereigenen, jedoch fehlgeschlagenen Versuche des Organismus, den Knochen selbst zu heilen, kommt es zu Einschränkungen des Gelenkes. Diese Erkrankung verläuft chronisch und schmerzhaft. Arthrose gilt häufig als Folge von chronischen Gelenkserkrankungen. Arthritis dagegen ist eine Gelenksentzündung, die in Schüben verläuft. Ausgelöst durch bakterielle Infektionen, wie Borreliose oder einer Immunerkrankung, wie Rheuma. Bereits bestehender Knorpelschaden gilt allerdings als häufigste Ursache. Die Schädigung der Arthrose begünstigt die Entzündung der Arthritis, die wiederum die Arthrose fördert. Das eigene Immunsystem sieht den bestehenden Knochenschaden als Fremdstoff an und versucht diesen zu beseitigen. Die Entzündung entsteht, wodurch der betroffene Knochen noch mehr geschädigt wird.

Von Spondylosen sind meistens ältere Hunde betroffen. Es handelt sich um eine Veränderung der Wirbelkörper durch Verkalkung. Das elastische Bindegewebe verknöchert, was die Beweglichkeit der Wirbelkörper einschränkt. Einige große Hunderassen, wie zum Beispiel der Boxer, neigen wegen der Genetik häufiger an Spondylosen zu erkranken, da das Stützbindegewebe zu schwach ausgeprägt ist. Daher können hier bereits junge Hunde betroffen sein. Ansonsten gilt die Spondylose als Verschleißerkrankung nach einem sehr anspruchsvollen und oder sehr bewegungsreichen bzw. hyperaktiven Lebens.

Gelenkprobleme beim Hund – Einfluss des Futters

Je nach Art der Erkrankung gibt es verschiedene Faktoren, die eine Gelenkserkrankung begünstigen können. So spielt etwa die Aktivität in den ersten Lebensmonaten eine große Rolle. Junge Hunde dürfen nicht im selben Ausmaß körperlich belastet werden, wie ein erwachsener Hund. Die Knochen und Gelenke befinden sich ebenso wie der gesamte Hundekörper im Wachstum und sind während dieser Zeit sehr empfindlich. Werden Gelenke zu früh zu stark belastet, sind Risse im Knorpelgewebe möglich oder auch Gelenksentzündungen.

Ein weiterer Risikofaktor ist zu energiereiches Futter. Dann besteht die Gefahr von Übergewicht. Auch das belastet das junge Skelett über die Maßen. Daneben kann es zu raschem Längenwachstum der Knochen kommen, während die Bänder und Knorpel noch nicht stabil genug sind, um dem Gewicht des Tieres standzuhalten und die Knochen ausreichend zu stützen. Hier muss besonders bei großen und schnellwüchsigen Rassen ganz besondere Aufmerksamkeit auf das korrekte Welpenfutter gelegt werden. Somit bilden eine altersgerechte Ernährung und Bewegung die Grundlage, um das Risiko von Gelenkproblemen gering zu halten.

Natürliche Mittel gegen Gelenkprobleme

Ein unausgewogener Kalzium-Phosphor-Spiegel kann zu großen Problemen während des Knochenwachstums führen. Weiche oder aber auch spröde Knochen können entstehen, deren Folgen Deformationen oder Brüche sein können. Auch im Erwachsenenalter ist die richtige und artgerechte Ernährung wichtig, um den Nährstoffbedarf des Hundes optimal zu decken, ohne ihm zu viel Energie zuzuführen. Übergewicht ist auch für die Gelenke des ausgewachsenen Hundes problematisch. Einige Inhaltsstoffe im hochwertigen Hundefutter können sich dagegen auf die Gesundheit der Gelenke äußerst positiv auswirken.

So wirken etwa Fisch- und Leinöl entzündungshemmend und schmerzlindernd. Grund sind die in hoher Konzentration vorhandenen Omega-3-Fettsäuren (ungesättigte Fettsäuren). Grünlippmuschel hat eine besondere Schutzfunktion für die Gelenke. Sie trägt dazu bei, dass die Schmierfunktion im Gelenk erhalten bleibt. Hundefutter mit Grünlippmuschel ist daher in jedem Hundealter sehr empfehlenswert. Auch die Brennnessel kann mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung punkten. Auf überflüssige Füllstoffe, Süßungsmittel und nicht benötigte Kohlenhydrate / Fette sollte so gut wie möglich verzichtet werden.

Viele Hundefutterhersteller reichern ihre Futtersorten bereits mit derartigen Stoffen an. Die Deklaration gibt darüber Aufschluss. Ideal ist es, bei einem Gelenkprobleme immer den Tierarzt zurate zu ziehen, bevor man Hausmittel oder Nahrungsergänzungsmittel am Hund anwendet. Bereits als Vorsorge können dort Informationen über eine alters- und artgerechte Ernährung eingeholt werden.

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